Catpower: Das ultimative Körperbuch (German Edition)
verpasst. Es sind die untätigen Muskeln, die den Kopf verziehen. Muskeln sind Arbeitstiere, und zwar alle Muskeln an unserem Körper: die an den Füßen und die um die Ohren. Ausnahmslos. Muskeln wollen gebraucht werden, sonst verkümmern sie. Egal, ob am Gesäß oder im Mund. Verkümmern die Muskeln am Hinterkopf und am Schädeldach, so tun sie das so gründlich, dass ich in Anatomiebüchern noch immer vergeblich nach Muskeln suche, die jetzt, da ich dies schreibe, auf meinem Kopf so intensiv zucken und tanzen.
Sie können die Anatomie des Schädels studieren, »New Faceforming – Das sensationelle Gesichtstraining gegen Falten« 18 bietet Ihnen die Lehrbuchanatomie und meine Übersetzung in die logische Gebrauchsanatomie für Laien.
Sie können auch mit den folgenden Übungen ausprobieren, wie einfach die Aufspannung und Vernetzung der Schädelmuskulatur ist. Atmung mit Vorstellung bahnt auch hier die Wege und Verbindungen durch die Knochen und Gelenke, von einem Muskel zum anderen.
Catpower für Kopf und Gesicht
Zungenpuls und Goldstaubmund
Was diese Übung will: Den Kopf in die Aufspannung integrieren. Die Selbstwahrnehmung für die rund 100 Muskeln an, in und um den Kopf wecken. Die Kopfgelenke mobilisieren und geschmeidig machen.
Auf Stuhl am vorderen Rand sitzen. Füße hüftweit auseinander, leichte V-Stellung. Großzehengrundgelenk und Mitte Ferse in Bodenkontakt ausrichten.
Sitzbeinhöcker zueinanderziehen, um den Levator Ani zu aktivieren, das stabilisiert gleich auch die Beinstellung. Oberschenkelmuskeln rotieren leicht nach außen, Kniescheiben zeigen wie Scheinwerfer nach vorne. Oberkörper aufrichten, Kronenpunkt zum Himmel dehnen. Nacken entspannen, Schultern entspannen. Ellenbogen erst nach unten, dann seitlich auseinanderziehen.
Diese Aufrichtung wahrnehmen. In der Vorstellung aus dem Beckenboden zum Scheitel wandern, Wirbel um Wirbel erfühlen, mit dem geistigen Auge ertasten, die Bandscheiben erspüren. Weiterwandern mit der Wahrnehmung, Kronenpunkt in klitzekleinen Achterbewegungen noch weiter nach oben dehnen. Mund leicht öffnen.
Zunge herausstrecken, die Spitze lang ziehen, gleichzeitig die Ohren nach hinten oben dehnen. Das andere Ende der Zunge, die Zungenwurzel, hinten im Mund hochziehen und an den Rachen, an das Gaumendach legen.
Pulsieren: Zunge hochziehen, hochziehen, hochziehen. Es entsteht eine intensive Dehnung am Mundboden, die Muskulatur an Kinn und Hals wird sichtbar, spürbar hochgezogen.
Ziehen Sie jetzt auch noch hauchzart die Lippen von den Zähnen weg, als möchten Sie Goldstaub von einer Schwanenfeder blasen, so haben Sie das Prinzip von Zug und Gegenzug für die Kopfmuskulatur schon verstanden.
Ist Ihr Körper vollkommen aufgespannt, können Sie im Spiegel sehen, wie sich durch die Zungenpulse die Ohren nach hinten oben bewegen und die gesamte Wangenmuskulatur mitzieht.
Zauberlifting durch den Atem
Was diese Übung will: Die Atemübungen im Kopf sind eine Reise in eine neue Welt. Sie vernetzen die gesamte Muskulatur im Kopfinneren mit den Muskeln am Brustkorb und am oberen Rücken. Der Kopf wird selbsttragend und schwebt über dem Hals. Sie spüren, wie sich die Schädelknochen ausdehnen.
Die Aufspannung halten: Sitzbeinhöcker nach unten ausrichten, Kronenpunkt nach oben dehnen. Schultern entspannen. Zungenwurzel aufrichten, Lippen nach vorne dehnen, im Spiegel kontrollieren, es dürfen sich keine Falten an den Lippen oder an den Oberlippen bilden. Vielleicht hilft die Vorstellung, die Lippen seien einfach nur geschwollen, dick und voll.
Wer kann, zieht die Ohrspitzen in der Vorstellung zum Hinterkopf und verknotet sie dort. Legen Sie einen Finger an die rechte Kinnspitze, einen anderen an den Hinterkopf links oben und stellen Sie sich vor, Sie atmen an der Kinnspitze ein und am gegenseitigen Hinterkopf aus. Finger zur linken Kinnspitze und zum rechten Hinterkopf wechseln, unten ein-, oben ausatmen. Nach ein paar Wiederholungen brauchen Sie die Finger nicht mehr und können den Atem einfach diagonal durch den Kopf senden.
Einen Finger der linken Hand im Nacken an den linken Schädelansatz setzen, einen Finger der rechten Hand vorne rechts an den seitlichen Haaransatz (Geheimratsecke). Am Schädelansatz ein-, am Haaransatz vorne ausatmen. Seite wechseln, rechte Hand an die Schädelbasis (Atlas), linke an die linke Geheimratsecke.
Sie können die Diagonalatmungen wiederholen, sooft Sie wollen, das Einzige, was Sie riskieren
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