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Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition)

Titel: Catullus - Der Tote im Ghetto - Eine Science Fiction Serie 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Corrilla
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Lebewesen. Dass die Gesetze mittlerweile verbieten, Roboter zu vernichten, findet er lächerlich. Begründet wurde das Gesetz damit, dass Kinder und Jugendliche kaum zwischen Menschen und Roboterwesen unterscheiden könnten und es zu Verwechslungen kommen könnte. Was für ein Schwachsinn, denkt sich Hong, schließlich werden die Menschen in den Ghettos wie Dreck behandelt. Jeder Hausroboter hat mehr Rechte als ein Gesetzloser.
    Hong akzeptiert die anklopfende Botschaft eines Unbekannten, was er normalerweise nie tut, und die Aussicht auf einen weiteren Bettelappell einer Hilfsorganisation lässt ihn eine Grimasse schneiden, und trotzdem nimmt er die Botschaft in Empfang.
    - Herr Hong.
    Das Gesicht, das sich vor Hong zeigt, ist das eines etwa 40-jährigen Mannes mit Glatze, kein schöner Mann, aber auch kein hässlicher, mit auffallend blauen Augen.
    - Das bin ich. Und mit wem hab ich das Vergnügen?
    - Ich bin ein Schüler Catullus'.
    Hong spürt eine Hitze in sich aufsteigen, seine Finger verkrampfen sich, bilden eine Faust, sein Bodyguard wird aufgrund der Warndaten nervös, fragt, ob alles in Ordnung sei. Hong nickt.
    - Ein Schüler Catullus? Was will ein Schüler Catullus von mir?
    - Sie sind einer der fünf reichsten Männer der ganzen Welt. Und somit mächtiger als der mächtiger Staat der Welt.
    - Und Sie sind ein Schwätzer. Sie sind was? Ein Jünger Catullus'? Beweisen Sie es mir!
    Die Miene des Mannes vor ihm verfinstert sich. Das Blau seiner Augen scheint dunkler zu werden. Da sind Falten unter den Augen, Falten auf seiner Stirn.
    - Sie haben Ereignisse in den Gang gesetzt, Herr Hong, die außer Kontrolle geraten werden.
    - Mein Sohn ist verschwunden. Manche sagen, er sei tot, andere sagen, er sei in einem Paralleluniversum gefangen.
    - Rufen Sie Beer zurück, Herr Hong. Canceln Sie den Auftrag.
    - Wieso sollte ich?
    - Weil Sie genau wissen, was Ihrem Sohn geschehen ist.
    Während der Glatzkopf spricht, hat Hongs Bodyguard sämtliche verfügbaren Daten gesammelt, aber über den Glatzkopf ist so gut wie nichts zu finden. Kein Criminal Record, keine verfügbare Krankenakte, kein Aufscheinen im Big-Data, Sozial- oder Jobregister. Auch nicht in der weltweiten Terroristendatei. Der Bodyguard schüttelt den Kopf, und Hong weiß Bescheid.
    - Ich weiß nicht, wer Sie sind. Und Sie sprechen in Rätseln. Ich denke, wir sollten das Gespräch beenden, das führt zu nichts.
    - Herr Hong. Sie sind mächtig, aber jede Macht hat ihre Grenzen auf dieser Erde. Und vergessen Sie nicht: Nichts ist ewig. Alles geht vorbei. Das Schöne wie das Schreckliche. Auch Ihre Macht, Ihr Reichtum.
    - Ja ja, was glauben Sie? Dass ich nicht wüsste, dass ich sterben muss wie jeder andere? Ein bisschen später vielleicht, aber doch ...
    - Ich spreche von Ihrer Macht, solange Sie leben. Rufen Sie Beer und seine Helferin zurück!
    - Was, wenn nicht?
    - Dann werden Sie so enden wie Ihr Sohn, Herr Hong. Verloren in einem Paralleluniversum.
    Der Bodyguard will den Datenreport gerade abschließen, da erscheint doch noch eine brauchbare Meldung auf dem 3D-Bilschirm - der Mann wurde vor einigen Jahren von der Regierung als mutmaßlicher Terrorist der Kategorie B eingestuft. Hong bricht das Gespräch ab.
     
    ***
    Beer weiß, dass diese jungen Kerle und die Studentin nicht vorhatten, ihm wirklich etwas anzutun. Die einzige Unsicherheit ist IHRE Unsicherheit, in Panik und unter Drogeneinfluss wurden schon viele Morde an Polizisten im Ghetto verübt, die unter normalen Umständen nie begangen worden wären. Also versucht Beer, sie zu beruhigen.
    - Ich hab kein Interesse an euch. An eurer Flugleidenschaft. An euren Drogen. Ich möchte nur wissen, was mit Alex Hong geschehen ist, ich muss das wissen, versteht ihr? Ich weiß ja, dass ihr mit seinem Tod nichts zu tun hat.
    - Und da macht's dir auch nichts aus, mal schnell nen Unschuldigen foltern zu lassen, Scheißbulle?
    Ramon spuckt Beer auf die Brust, wofür ihn Michaela in die Seite boxt. Numa sitzt auf einem Sessel, trinkt ein Gebräu, das draußen verboten ist, aber in den Ghettos beliebt ist: Diesel. Alkoholhaltige Chemikalien, die zu exzessivem Rausch und manchmal auch zu Halluzinationen führen. So kommt man auch in ein Paralleluniversum, denkt sich Beer. Numa trinkt aus einer Flasche, trinkt die Flasche ex. Er rülpst, Michaela hat das Gefühl, die Zeit stehe still, keiner traut sich, etwas zu tun, keiner traut sich, die zwingende Entscheidung zu treffen. Beer zu töten, wäre Wahnsinn, ihn

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