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Caylebs Plan - 6

Titel: Caylebs Plan - 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sind wir hier doch ziemlich gut aufgestellt, Edwyrd.«
    »Jawohl, Sir«, pflichtete Seahamper ihm bei.
    »Also gut«, sagte Gairaht deutlich munterer. »Ich werde noch einmal das Gelände umrunden. Dann kann der Lieutenant übernehmen, und ich lege mich hin. Rufen Sie mich, falls Sie mich brauchen!«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Seahamper, gerade so, als hätte Gairaht ihm nicht genau das Gleiche schon zu Dutzenden anderer Gelegenheiten gesagt. Der Captain lächelte ihm zu, dann machte er sich auf den Weg und verschwand im aufziehenden Halbdunkel.
    Im Westen grollte der Donner, und Seahamper verzog das Gesicht. In Charis regnete es bemerkenswert häufig - vor allem für jemanden, der in Chisholm aufgewachsen war. Und so wie es klang, stand heute noch mehr von diesem Regen zu erwarten.
 
    Wyllys Gairaht hörte das gleiche Donnergrollen, als er durch die offene Klosterpforte trat, und nickte den zehn Männern zu, die dort zusammen mit Lieutenant Hahskyn, seinem in Charis geborenen Stellvertreter, postiert waren. Dann wandte Gairaht sich nach rechts.
    Die uralte Steinmauer, die das Klostergelände ringsum einfasste, sorgte eher dafür, dass die Klostergemeinde sich ungestört fühlen konnte, als dass sie tatsächlich Sicherheit geboten hätte. Es war Gairaht zwar ganz recht, dass es sie gab. Doch sie wäre ihm deutlich nützlicher erschienen, wenn sie entweder etwas niedriger gewesen wäre oder ein gutes Stück höher und breiter, so dass er Männer darauf hätte postieren können. So jedoch war sie gerade hoch genug, um seine Männer auf der Außenseite effektiv von jenen auf der Innenseite abzuschneiden. Sie würden eines der drei Eingangstore benutzen müssen, um hereinzukommen, falls Eile geboten sein sollte.
    Das Haupttor in der Südmauer war breit genug, um auch schwere Lastkarren hindurchzulassen. Im Westen und Norden befanden sich kleinere Tore, die man nur zu Fuß durchqueren konnte. Alle hatten weit offen gestanden, als die Vorhut der Gardisteneinheit eingetroffen war. Sofort hatten die Soldaten die Schlüssel der kleineren Tore von der Äbtissin eingefordert, die sie ihnen auch ohne allzu viel Widerrede ausgehändigt hatte. So hartnäckig sie auch die Einhaltung der in diesem Kloster geltenden Regeln verlangte, sie verstand sehr wohl die Notwendigkeit, für die Sicherheit der Kaiserin zu sorgen. Dankbar dachte Gairaht darüber nach, dass sie, obwohl sie schon seit beinahe zwanzig Jahren als Äbtissin das Kloster Sankt Agtha leitete, eindeutig zu den Charisianern gehörte, die sich voller Enthusiasmus der Kirche von Charis angeschlossen hatten. Gairaht selbst hatte schon befürchtet, sie könnten es hier mit jemandem zu tun bekommen, der eher den Tempelgetreuen zugeneigt war.
    Er erreichte das Ende der Mauer, bog erneut nach rechts ab und machte sich auf den Weg durch den Obstgarten, der vor der Westmauer lag. Die Äbtissin war doch recht bestürzt gewesen, als sie gesehen hatte, wie groß die Abordnung der Gardisten war, die Kaiserin Sharleyan bewachen sollte. Klöster waren nicht darauf ausgelegt, Bewaffneten Gastfreundschaft zu gewähren. Die Räumlichkeiten, die zur Verfügung standen, boten achtzig gepanzerten, bewaffneten kaiserlichen Gardisten einfach keinen Platz. Die Äbtissin hatte sich zwar bemüht, sich ihre Bestürzung nicht anmerken zu lassen. Doch sie hatte ganz offenkundig noch keine Ahnung gehabt, wo sie alle unterbringen sollte. Sie war daher dankbar auf Gairahts Vorschlag eingegangen, seine Männer könnten doch auf der Wiese kampieren, die unmittelbar hinter dem Obstgarten liege. Ein recht tiefer, reißender Bergbach bot ihnen genügend Trinkwasser, und von dieser Wiese aus ließ sich leicht auch das eigentliche Klostergelände erreichen. Denn das Westtor befand sich in unmittelbarer Nähe. Dass auf diese Weise zugleich auch für die Sicherheit eben dieses Tores gesorgt werden konnte, war natürlich ein angenehmer Nebeneffekt.
    Im Augenblick bereitete sich gerade die Hälfte der Abordnung darauf vor, sich in Zelte und Schlafsäcke zurückzuziehen. In sechs Stunden würde man sie für den Wachwechsel wecken, und Gairaht hoffte, es werde den Schlaf seiner Männer nicht allzu empfindlich stören, wenn das Wetter sich tatsächlich derart ... interessant gestalten sollte, wie es derzeit den Anschein hatte. Kein Gardist neigte zu einem allzu tiefen Schlaf. Trotzdem war eine angemessene Ruhezeit schlichtweg erforderlich, wenn die Männer auch mitten in der Nacht noch wachsam sein sollten - und

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