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Caylebs Plan - 6

Titel: Caylebs Plan - 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Herrscherhauses auszusprechen. Jedem würde indes begreiflich sein, wie tröstlich es für beide sein musste, jemanden mit denselben Ansichten zur Seite zu haben. Abgesehen davon hatte Halbrook Hollow reichlich in Kairees verschiedene Geschäfte investiert. Beide waren auch in ähnlicher Weise an Pferden und Jagdsport interessiert. Kairee hatte seinem neuen Freund beispielsweise schon häufiger seine private Jagdhütte zur Verfügung gestellt, damit er das Wild von Charis kennen lernen könne. Letztendlich war Halcom zu dem Schluss gekommen, Kairee habe Recht: Es hätte noch deutlich verdächtiger gewirkt, wenn die beiden sich nicht angefreundet hätten. Und da jeder wusste, dass sie beide begeisterte Jäger waren, musste der Entschluss des Herzogs, ein weiteres Mal Kairees Jagdhütte aufzusuchen, gänzlich glaubwürdig erscheinen. Zumindest wäre das so gewesen, wenn Halbrook Hallow dafür einen anderen Zeitpunkt gewählt hätte.
    Tellesberg ausgerechnet jetzt zu verlassen und auf Reisen zu gehen, war eine unglaublich törichte Entscheidung des Herzogs gewesen. Ihr konnte man nur wenig Positives abgewinnen. Aber wenigstens hatte er den Schoner Sunrise für seine Überfahrt von Kairees Jagdhütte zur Trekair Bay in der benachbarten Grafschaft Styvyn ausgewählt. Kairee war Eigner der Sunrise ; bislang war sie mehrmals für diverse Lieferungen an die Tempelgetreuen genutzt worden, immer rings um das Gebiet der Howell Bay. Ihre Mannschaft hatte bereits sowohl ihre Treue unter Beweis gestellt als auch ihre Fähigkeit, den Mund zu halten.
    Das änderte nichts daran, dass Halbrook Hollow eigentlich im Palast von Tellesberg hätte bleiben sollen: Dort hätte er ein absolut wasserdichtes Alibi gehabt, wenn erst einmal die Nachricht über den Überfall auf das Kloster Sankt Agtha einträfe. Und natürlich gab es auch noch zu bedenken, dass die Sunrise jetzt unmittelbar neben einer Galeone der Imperial Charisian Navy in die Trekair Bay eingelaufen war. Angesichts dessen, was schon bald in der Nähe von Sankt Agtha geschehen würde, konnte das nur bedeuten, dass man sie früher oder später genauestens in Augenschein nehmen würde - und das wiederum warf eine ganze Reihe weiterer unschöner Möglichkeiten auf.
    »Euer Durchlaucht«, wandte sich der Bischof an seinen Gast, »ich verstehe, warum Sie besorgt sind. Aber ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Sie hier eine recht unbesonnene Entscheidung gefällt haben. Es gibt noch entschieden zu viele Dinge, die anders laufen können als geplant.«
    »Und genau deswegen bin ich hier!« Der Herzog verzog die Lippen. Es ähnelte nur entfernt einem Lächeln. »Ich weiß, wie erhitzt die Gemüter momentan sind. Ich möchte hier sein, um sicherzustellen, dass man wirklich angemessene ... Zurückhaltung walten lässt. Sharleyan braucht niemals zu erfahren, dass ich hier war. Aber ich muss unbedingt wissen, dass ihr nichts geschehen ist.«
    »Ich verstehe.«
    Langsam und bedächtig nickte Halcom, dann setzte er sich wieder an den Küchentisch, den Blick auf die Tür gerichtet. Mit einer Hand deutete er auf den zweiten Stuhl, der ihm am Tisch gegenüber stand, und Halbrook Hollow nahm Platz. Dann blickte der Bischof über die Schulter seines Besuchers hinweg Shumay an.
    »Ahlvyn, angesichts der Sorgen Seiner Durchlaucht: Würden Sie Mytrahn bitten hereinzukommen? Sagen Sie ihm ruhig, dass der Herzog hier ist und ...« Er hielt inne und blickte Halbrook Hollow an. »Darf ich annehmen, dass Sie zumindest einen oder zwei Ihrer Leibwachen mitgebracht haben?«
    »Zwei.« Halbrook Hollow nickte. »Macht Euch keine Sorgen! Beide stehen seit mehr als zwanzig Jahren in meinen Diensten.«
    »Gut.« Halcom wandte sich wieder zu Shumay um. »Sagen Sie Mytrahn, er solle sich auch darum kümmern, ob die Leibwachen Seiner Durchlaucht etwas benötigen.«
    »Selbstverständlich, Mein Lord«, bestätigte Shumay leise und mit gänzlich ausdrucksloser Miene. Dann verließ er die Küche.
    »Euer Durchlaucht«, fuhr Halcom fort, als der junge Priester fort war, »wie ich schon sagte: Ich verstehe, warum Sie so besorgt sind. Und ich nehme an, ich kann Ihnen auch nicht verdenken, dass Sie sich der Sicherheit Ihrer Nichte vergewissern möchten. Trotzdem wäre es ratsamer gewesen, wenn Sie darauf vertraut hätten, dass ich mich darum kümmere. Dann hätten Sie in Tellesberg bleiben können. Sämtliche unsere Pläne und Strategien bauen darauf auf, dass Sie sich eben gerade da aufhalten, wenn die Meldung über das,

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