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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Schaefer
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noch einmal um, dann ging er über den Schulhof d a von. Ich atmete erleichtert auf und verließ mein Versteck. Zum Glück hatte mich keiner meiner Mitschüler b e merkt, sonst hätte ich mein Benehmen auch noch erklären müssen.
    Ich wollte um jeden Preis wissen, was er hier zu suchen gehabt ha t te. Wer er war. Also folgte ich ihm. Die Neugier war wieder einmal stärker als meine Vorsicht. Mir war vollkommen klar, dass ich mich in Gefahr brachte, aber es kümmerte mich nicht. Vielleicht suchte ich insgeheim ja sogar nach etwas, das mich erneut aus meiner Lethargie reißen und Einfluss auf mein Leben nehmen würde.
    Es kostete mich größte Anstrengung, nicht von ihm entdeckt zu werden. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er mich spätestens nach zwanzig Metern bemerken würde, und war überrascht, dass dem nicht so war. Inzwischen lag die Wood Lane weit hi n ter uns, und ich zitterte vor Aufregung.
    Corvus bog in die Apple Tree Lane ein, ich folgte ihm in u n gefähr zehn Metern Abstand. Er beschleunigte seine Schritte, dann ve r schwand er plötzlich in einem Hauseingang.
    Ich unterdrückte den Drang, schneller zu werden, und zwang mich zur Ruhe. Als ich mir sicher war, dass er im Inneren des Hauses ve r schwunden war, näherte ich mich dem Eingang.
    Es war ein mehrstöckiges Mietshaus und sah so aus, als ben ö tige es dringend eine Außenrenovierung. Ich las das Türschild und sah me i ne Befürchtungen wahr werden. Es gab in dem Haus keine Person mit dem Namen Corvus. Hätte mich auch wirklich übe r rascht.
    „Was willst du hier?“
    Mein Herzschlag setzte für einen Augenblick aus. Wie war er so schnell hergekommen? Ich hatte doch gesehen, wie er das Haus b e treten hatte.
    Langsam drehte ich mich um und blickte in Corvus’ dunkle Augen. „Ich …“ Meine Stimme brach weg.
    „Kannst du nicht sprechen?“, fragte er spöttisch.
    „Was hast du mit Dave gemacht?“ Jetzt, wo ich keine Mö g lichkeit mehr hatte, mich vor ihm zu verstecken, fühlte ich mich plötzlich mutiger. Ich hatte so oder so keine Wahl, ich musste das hier durc h stehen und mich ihm stellen.
    „Dave?“ Corvus zog die Augenbrauen hoch. „So hat er sich also bei dir vorgestellt?“
    „Was soll das heißen?“
    Corvus gab ein trockenes Schnauben von sich. „Ich kenne ihn u n ter einem anderen Namen.“
    Sagte er die Wahrheit, oder suchte er nur nach einer Mö g lichkeit, mich zu verunsichern?
    „Und der wäre?“, fragte ich weiter und wunderte mich gleic h zeitig darüber, dass es ihm nicht gelang, mich einzuschüchtern.
    Corvus’ Blick durchbohrte mich. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“
    Mir war klar, dass er mich loswerden wollte. In seinen Augen las ich nichts als Abneigung. Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben.
    „Was ist mit dieser Sache auf dem Friedhof?“, fragte ich.
    „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Er schaute mich nicht an.
    „Ich spreche von dem Raben. Von dir.“
    Corvus presste die Lippen aufeinander, und sein zorniger Blick wanderte in meine Richtung. Seine schwarzen Augenbrauen zogen sich zusammen. „Kein Mensch wird dir diese Geschichte abne h men.“
    „Ich habe nicht vor, sie rumzuerzählen.“
    „Was willst du dann überhaupt hier?“
    „Ich will die Wahrheit erfahren.“
    „Frag doch deinen Freund Dave, der wird dich bestimmt li e bend gern aufklären.“ Er spuckte den Namen aus wie ein Schimpfwort.
    Ich seufzte. Hatte ich ihm etwas getan, dass er mich so has s erfüllt behandelte?
    „Er ist nicht mein Freund“, sagte ich leise. „Und er wollte mir nichts über dich erzählen.“
    „Wie schade.“
    Ich ignorierte das Gift in seiner Stimme. „Du willst Dave t ö ten?“
    „Aha, ganz unwissend bist du also doch nicht.“ Zum ersten Mal schlich sich ein Lächeln auf Corvus’ Lippen, aber es wirkte herabla s send. Er runzelte die Stirn. „Du solltest dich nicht in Dinge einm i schen, die dich nichts angehen“, sagte er schlie ß lich. „Das hier ist ein Kampf zwischen mir und ihm. Halt dich raus.“
    „Ist es das, was du mir sagen wolltest, als du vorhin vor der Schule auf mich gewartet hast? Oder neulich Abend?“
    „Genau das.“
    Ich zögerte, ehe ich die nächste Frage stellte. Ich fürchtete mich vor seiner Reaktion. „Was bist du?“
    Sein Grinsen erstarb auf der Stelle, seine Miene verdüsterte sich. Er biss die Zähne so heftig zusammen, dass sie in seinem Mund knirsc h ten, und die Muskeln an seinem Kinn spannten sich an. „Verschwi n de“, sagte er mit

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