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Celaenas Geschichte 1 - Throne of Glass: Roman (German Edition)

Celaenas Geschichte 1 - Throne of Glass: Roman (German Edition)

Titel: Celaenas Geschichte 1 - Throne of Glass: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Grab.
    Der zweite Wachposten, der das Steuerruder bewachte, sah sie die Treppe heraufkommen. Er schaffte es gerade noch, einen erstickten Schrei auszustoßen, bevor der Griff von Celaenas Messer an seiner Stirn landete und ihn ebenfalls k. o. schlug. Nicht so elegant und nicht so geräuschlos wie den ersten: Beim Aufprall auf Deck verursachte er ein dumpfes Geräusch, bei dem der dritte, am Bug aufgestellte Wachposten herumwirbelte. Aber es war dunkel und zwischen ihnen lagen viele Meter Schiff. Celaena ging in die Hocke und deckte die bewusstlose Nummer zwei mit ihrem Umhang zu.
    »Jon?«, rief Nummer drei übers Deck und Celaena zuckte zusammen. Nicht weit weg lag die Loveless still da.
    Celaena verzog das Gesicht beim Gestank von Jons ungewaschenem Körper.
    »Jon?«, fragte Nummer drei noch einmal und dröhnende Schritte folgten, kamen immer näher. Bald würde er Nummer eins sehen.
    Drei … zwei … eins …
    »Was, zum Teufel …?« Nummer drei stolperte über den ersten Wachposten, der mit dem Gesicht nach unten dalag.
    Celaena trat in Aktion.
    Sie schwang sich so schnell über die Reling, dass sie bereits hinter Nummer drei gelandet war, als er aufsah. Ein Schlag auf den Kopf und schon sackte er in sich zusammen, direkt auf Nummer eins. Celaenas Herz hämmerte in jeder Faser ihres Körpers, als sie zum Bug des Schiffes rannte. Sie ließ den Spiegel dreimal aufblitzen. Drei Wachposten erledigt.
    Nichts.
    »Komm schon, Sam.« Sie wiederholte ihr Signal.
    Viel zu viele Herzschläge später kam ein Signal zurück. Erst als die Luft aus Celaenas Lunge strömte, merkte sie, dass sie sie angehalten hatte. Die Wachposten auf der Loveless waren ebenfalls bewusstlos.
    Sie blinkte einmal. Am Wachtturm blieb alles ruhig. Wenn da oben wirklich Wachen waren, hatten sie nichts gesehen. Sam und sie mussten sich beeilen und zurück sein, bevor ihr Verschwinden bemerkt wurde.
    Der Wachposten vor der Kapitänskajüte schaffte es, laut genug gegen die Wand zu treten, um Tote aufzuwecken, bevor Celaena ihn k. o. schlug. Trotzdem stieß Captain Fairview einen Schrei aus, als sie hineinschlüpfte und die Tür hinter sich zumachte.
    Nachdem Fairview geknebelt und gefesselt war und begriffen hatte, dass sein Leben davon abhing, ob er und sein Wachposten kooperierten, schlich Celaena in den Frachtraum hinunter.
    Die Gänge waren schmal, aber die zwei Wachen am Eingang bemerktenCelaena trotzdem erst, als sie sich die Freiheit nahm, sie bewusstlos zu schlagen.
    So leise sie konnte, nahm sie eine Laterne vom Haken und öffnete die Tür. Die Decke war so niedrig, dass sie beinahe mit dem Kopf anstieß. Die Sklaven saßen alle angekettet am Boden. Keine Latrinen, keine Lichtquelle, kein Essen oder Wasser.
    Die Sklaven begannen zu murmeln und blinzelten in die plötzliche Helligkeit, die durch die Tür einfiel.
    Celaena zückte den Schlüsselbund, den sie aus der Kapitänskajüte mitgenommen hatte, und betrat den Frachtraum. »Wo ist Dia?«, fragte sie. Keine Antwort, entweder aus Unverständnis oder aus Solidarität.
    Seufzend ging Celaena tiefer in den Raum hinein. Ein paar der wild dreinblickenden Männer aus den Bergen flüsterten sich etwas zu. Die Bewohner der White Fang Mountains mochten sich erst seit Kurzem zu Feinden Adarlans erklärt haben, doch sie waren seit Langem für ihre unverbrüchliche Liebe zur Gewalt bekannt. Sollte sie hier drin irgendwelche Schwierigkeiten bekommen, dann mit ihnen. »Wo ist Dia?«, fragte sie lauter.
    Aus dem hinteren Teil des Frachtraums ertönte eine bebende Stimme. »Hier.« Celaena hielt in der Dunkelheit nach seinem schönen, schmalen Gesicht Ausschau. »Ich bin hier.«
    Vorsichtig bahnte sie sich einen Weg. Die Menschen waren so dicht zusammengepfercht, dass sie sich nicht rühren konnten und kaum Luft bekamen. Kein Wunder, dass auf der Herfahrt sieben gestorben waren.
    Mit Captain Fairviews Schlüsselbund schloss Celaena die Eisen um Dias Füße auf, dann die um seine Handgelenke, bevor sie ihm die Hand zum Aufstehen hinstreckte. »Du wirst für mich übersetzen.« Die Bergbewohner und alle anderen, die weder Adarlan noch Eyllwe sprachen, verstanden hoffentlich auch so genug.
    Dia rieb sich die Handgelenke, die bluteten und an manchen Stellen verschorft waren. »Wer seid Ihr?«
    Celaena schloss die Eisen der viel zu dünnen Frau neben Dia auf und hielt ihr dann den Schlüsselbund hin. »Eine Freundin«, sagte sie. »Sag ihr, sie soll alle aufschließen, aber sie sollen den Raum nicht

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