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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Junge.«

    Reedes Reaktion enttäuschte ihn, er hatte auf Verwunderung und Freude gehofft. Statt dessen schwang in seinem Erstaunen ein Unterton von Mißtrauen mit.
    Â»Was hat dich dazu bewogen?«
    Angus, die Ruhe selbst, sagte: »Du gehörst zu uns – und das war schon immer so. Ich, in meiner Position, habe die Möglichkeit, die Dinge für dich ins Rollen zu bringen. Du wärst ein Narr, wenn du mein Angebot nicht ausnutztest.«
    Â»Ich bin kein Junge mehr, der deine Almosen braucht, Angus.«
    Â»Für mich warst du nie ein Almosenempfänger.«
    Â»Das weiß ich«, sagte Reede ruhig, »aber wie schön du das auch umschreiben magst, ich war es trotzdem.« Er sah dem Älteren offen in die Augen. »Glaube ja nicht, daß ich nicht dankbar bin für alles, was du für mich getan hast.«
    Â»Ich wollte nie deine Dankbarkeit. Du hast dir das ehrlich verdient, was ich dir habe zukommen lassen.«
    Â»Ohne dich hätte ich überhaupt keine Chance gehabt.« Reede hielt kurz inne, dann fuhr er fort: »Aber ich hab dir alles zurückbezahlt und mehr als das, glaube ich. Als ich deine Firma verließ, habe ich das getan, weil ich meine Unabhängigkeit wollte. Und die will ich immer noch, Angus.«
    Angus war beunruhigt und machte kein Geheimnis daraus. »Du willst, daß ich drum bettle, ist es das? Okay.« Er holte tief Luft. »Ich komme allmählich ins Pensionsalter. Einige finden sogar, ich sei längst drüber. Das Geschäft braucht deine Führungsqualitäten, um überleben zu können.« Er breitete die Arme aus. »So. Befriedigt das dein verfluchtes Ego?«
    Â»Ich brauche keine Streicheleinheiten, Angus, und das weißt du entschieden. Ich denke da an das Ego eines anderen.«
    Â»Juniors?«
    Â»Juniors. Hast du ihm das erzählt?«
    Â»Nein. Ich sah keinen Anlaß dafür, bis ...«
    Â»Bis er nichts mehr dagegen machen könnte.«
    Angus’ Schweigen war so gut wie ein Geständnis.

    Reede begann auf und ab zu laufen. »Junior ist dein Erbe, Angus, nicht ich. Er ist derjenige, den du hochpäppeln solltest, damit er übernehmen kann. Er muß vorbereitet sein, wenn es soweit ist.«
    Angus lief jetzt auch hin und her, während er seine Gedanken sammelte. »Du hast Angst, daß Junior sich nicht darauf vorbereiten wird, solange du da bist, um ihm die Probleme abzunehmen, und seine Spuren verwischst, wenn er Mist gebaut hat.«
    Â»Angus, ich wollte nicht ...«
    Â»Ist schon gut«, Angus schnitt Reedes Einwände mit einer Handbewegung ab. »Ich bin sein Daddy. Du bist sein bester Freund. Wir sollten doch die Möglichkeit haben, frei über ihn zu reden, ohne daß wir durch einen Haufen Scheiße waten müssen. Junior ist nicht so stark wie du.«
    Reede wandte sich ab. Die Wahrheit zu hören war Balsam für seine Seele. Er wußte, wie schwer es Angus fiel, das zu sagen. »Ich wollte immer, daß Junior so ist wie du – aggressiv, bestimmt, ehrgeizig – aber...« Angus zog vielsagend die Brauen hoch. »Er braucht dich, Reede. Verdammt, ich auch. Ich hab mir nicht jahrelang den Hintern aufgerissen, um dann mit ansehen zu müssen, wie alles, was ich aufgebaut habe, zusammenkracht. Ich habe meinen Stolz, aber bin auch ein nüchterner Geschäftsmann. Ich sehe den Tatsachen ins Gesicht, so unschön sie manchmal auch sind. Eine dieser Tatsachen heißt: Du bist kompetent und Junior nicht.«
    Â»Genau das ist der Punkt, Angus. Er könnte es sein. Zwinge ihn dazu. Delegiere ihm mehr Verantwortung.«
    Â»Und wenn er Scheiße baut, weißt du, was dann passiert? Ich werde sauer, brülle ihn an. Er wird schmollen und zu seiner Mama rennen, die ihn dann wieder in Watte packt.«
    Â»Zuerst vielleicht schon, aber das wird nicht so bleiben. Eines Tages brüllt Junior zurück. Er wird dahinterkommen, daß es nur eine Möglichkeit gibt, mit dir fertig zu werden, nämlich dich mit deinen eigenen Waffen zu schlagen. Ich hab’s gemacht.«

    Â»Ist es das, was du jetzt vorhast, dich an mir zu rächen für etwas, was ich dir unabsichtlich angetan habe?«
    Â»Verflucht, nein«, brauste Reede auf. »Seit wann habe ich Angst, dir die Meinung zu sagen oder sonst jemandem, wenn mir etwas nicht paßt?«
    Â»Also gut, ich sage dir, seit wann«, entgegnete Angus giftig. »Seit Celina getötet wurde. Das

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