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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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verließ rasch den Hangar. Reede nahm einen Schraubenschlüssel und steckte den Kopf in den offenen Motor des kleinen Flugzeugs.
    Â»Was brütet sie denn jetzt wieder aus?« fragte Angus und setzte sich auf den Hocker, den Reede vorhin freigemacht hatte.
    Â»Sie hat entdeckt, daß mir dies hier gehört. Ich hab nie ein Geheimnis draus gemacht, aber ich hab’s auch nicht an die große Glocke gehängt. Sie ist der Meinung, ich hätte viel zu verlieren, wenn sie den Fall vor ein Schwurgericht bringt, ob ich nun der Mörder bin oder nicht.«
    Â»Sie hat recht«, bemerkte sein alter Freund. Reede zuckte
nur mit den Schultern, dann warf er den Schraubenschlüssel auf eine Werkbank und schloß die Motorverkleidung. »Ely hat mir erzählt, sie war bei ihm in der Praxis und hat ihm Fragen wegen des Skalpells seines Vaters und dem Tag des Mordes gestellt.«
    Â»Das Skalpell?«
    Â»Ja. Weißt du was drüber?«
    Â»Verflucht, nein, du?«
    Â»Nee, wirklich nicht.«
    Reede ging zu einem Schrank, in dem er einen Vorrat an Schnaps und Bier aufbewahrte. Er goß sich einen kräftigen Schuß Jack Daniels ein und kippte ihn hinunter. Dann bekam Angus die Flasche gereicht. »Willste einen?«
    Â»Klar, danke.« Er nippte an seinem Glas und sah zu, wie Reede sich noch einen genehmigte.
    Er sah Angus’ neugierigen Blick und sagte: »Es war einer von diesen Tagen.«
    Â»Alex?«
    Reede strich sich durchs Haar wie ein Mann, den Dämonen plagten. »Ja, verdammt, sie läßt nicht locker.«
    Â»Wer weiß, mit was für Scheiße Merle Graham ihr die Birne vollgequatscht hat.«
    Â»Kein Wunder, daß sie so rachsüchtig ist.« Er seufzte laut. »Wenn ME diese Rennbahn nicht kriegt, sind all meine Zukunftspläne im Eimer.«
    Â»Das ist dir ziemlich wichtig, was?«
    Â»Was hast du denn gedacht, daß ich mein ganzes Leben ein beknackter Sheriff bleiben will?«
    Â»Du machst dir zuviel Sorgen, Junge!« sagte Angus. »Wir kriegen die Sache in den Griff, und deine Zukunft wird wunderbar. Deswegen wollte ich mit dir reden.«
    Reede sah ihn erwartungsvoll an. Ȇber meine Zukunft?«
    Angus kippte den Rest seines Whiskeys hinunter und zerdrückte den Pappbecher mit einer Hand. Er schob seinen Cowboyhut in den Nacken und schaute grinsend zu Reede hoch.
    Â»Ich möchte, daß du zurückkommst und wieder ein aktiver Teil von Minton Enterprises wirst.«
    Einen Moment lang war Reede sprachlos. Er wich einen Schritt nach hinten. »Willst du mich verscheißern?«
    Â»Nee.« Angus hob eine schwielige Hand. »Bevor du etwas sagst, hör dir an, was ich zu unterbreiten habe.«
    Er hatte sich seine Argumente bereits zurechtgelegt. Nachdem er zwei besorgte Anrufe von Mitgliedern der Rennkommission erhalten hatte, die in einer Austiner Zeitung von Alex’ Ermittlungen gelesen hatten, hatte er beschlossen, jetzt andere Saiten aufzuziehen. Das Ganze würde nicht einfach im Sand verlaufen, wie er ursprünglich gehofft hatte.
    Die Ferngespräche erledigte er in sehr optimistischer Stimmung. Er hatte Alex’ Beschuldigungen als lächerlich abgetan und ihnen ein paar dreckige Witze erzählt, bis sie schließlich lachend aufgelegt hatten. Noch war er nicht ernsthaft besorgt, aber er wußte überdeutlich, daß ME eine solide Fassade zeigen mußte. Reede wieder als integren Teil der Firma zu haben wäre ein wichtiger Teil davon.
    Sein einstudierter Text floß ihm mühelos von den Lippen: »Du weißt fast genausoviel wie ich über Rennpferde und mehr, als Junior sich je die Zeit und Mühe genommen hat zu lernen. Du würdest als leitender Angestellter in die Firma zurückkehren. Ich würde die Verantwortung zu gleichen Teilen an Junior und dich übertragen, aber ihr hättet verschiedene Aufgabenbereiche. Ich weiß, wieviel dir dieser Flughafen bedeutet. Er hat für dich emotionalen Wert, aber du siehst auch das Potential zum Geldverdienen. Genau wie ich. Ich würde ihn in die ME integrieren. Die Firma hätte die finanziellen Mittel für die Renovierung und die Erweiterung, die du brauchst. Außerdem hätten wir eine wesentlich bessere Verhandlungsposition bei den Fluglinien.«
    Er grinste übers ganze Gesicht. »Scheiße, ich würde sogar ein paar Aktien von ME als Ansporn mit drauflegen. So ein Geschäft kannst du dir nicht entgehen lassen,

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