Celinas Tochter
machen konnte.«
»Uns auch«, gab er zögernd zu.
»Uns?«
»Reede und mir. Er hat ihr nur zwei Tage zur Erholung gelassen, dann haben wir sie zurück nach El Paso geflogen, um die Sache zu regeln.« Er nippte an seinem Kaffee. »Wir trafen uns drauÃen auf dem Flugplatz, gleich nach Sonnenuntergang.«
Alex hatte Reede gefragt, ob er je nachts mit Celina geflogen wäre. »Einmal«, hatte er ihr gesagt, wegen Celinas Flugangst. »Er hat ein Flugzeug gestohlen?«
»Geborgt nannte er das. Ich glaube, Moe wuÃte, was Reede im Schilde führte, aber er hat weggeschaut. Wir landeten in El Paso, mieteten ein Auto und sind zur Militärbasis gefahren. Reede hat die Wache bestochen, damit sie Al Gaither ausrichteten, Verwandtenbesuch wäre da. Ich glaub, er hatte dienstfrei. Auf jeden Fall ist er ans Tor gekommen, und wir haben ihn, äh, überredet, mit uns ins Auto zu steigen.«
»Was ist passiert?«
Er sah sie beschämt an. »Wir haben ihn irgendwo in die Einöde geschleppt und kräftig verprügelt. Ich fürchtete, Reede würde ihn umbringen. Er hätte es wahrscheinlich auch getan, wenn Celina nicht dabeigewesen wäre. Sie drehte total durch.«
»Ihr habt ihn gezwungen, sie zu heiraten?«
»Noch in derselben Nacht. Wir sind über die Grenze nach Mexiko gefahren.« Er schüttelte verwundert den Kopf. »Gaither war halb ohnmächtig, konnte nicht mehr als sein Verslein stammeln. Reede und ich haben ihn durch die Zeremonie geschubst und dann vor dem Tor von Fort Bliss wieder abgeladen.«
»Eins versteh ich nicht ganz. Warum hat Reede darauf bestanden, daà Celina heiratet?«
»Er hat immer wieder gesagt, er würde nicht zulassen, daà das Baby als Bastard auf die Welt kommt.«
Alex sah ihn durch ihre dunklen Gläser bohrend an. »Warum hat er sie dann nicht selbst geheiratet?«
»Er hat ihr einen Antrag gemacht.«
»Und, was war dann das Problem?«
»Ich. Ich hab ihr auch einen gemacht.« Er sah, wie durcheinander sie war, und atmete hörbar aus. »Das ist alles am Morgen passiert, nach der...«
»Ich verstehe. Reden Sie weiter.«
»Celina war immer noch ziemlich mitgenommen und sagte, sie könne nicht klar denken. Sie flehte uns an, sie in Ruhe zu lassen. Aber Reede sagte, sie müÃte so schnell wie möglich heiraten, sonst würden alle erfahren, was passiert war.«
»Es haben sowieso alle erfahren«, sagte Alex.
»Er wollte sie so lange wie möglich vor dem Tratsch bewahren.«
»Ich bin wohl ein biÃchen schwer von Begriff, aber ich versteh es immer noch nicht ganz. Celina hat zwei Männer, die sie anflehen, sie zu heiraten. Warum hat sie nicht einen genommen?«
»Sie wollte sich einfach nicht zwischen uns entscheiden.« Seine Brauen zogen sich nachdenklich zusammen. »WeiÃt du, Alex, das war die erste clevere, erwachsene Entscheidung, die Celina je getroffen hat. Wir hatten gerade mit dem Studium begonnen. Reede besaÃ, weià Gott, kein Geld, aber ich hatte es, meine Eltern wären ausgerastet, wenn ich geheiratet hätte, noch bevor ich irgendeinen Abschluà hatte und nachdem Celina von einem anderen schwanger war.
Sie hatte aber einen weiteren Grund, viel wichtiger als die Zustimmung der Eltern oder Finanzen. Sie wuÃte, daà sich unsere Freundschaft ein für allemal verändern würde, wenn sie sich für einen von uns entschied. Da wäre dann immer einer zuviel. Als es hart auf hart ging, wollte sie das Dreieck nicht zerstören. Komisch, was? Es ist sowieso aus gewesen.«
»Was soll das heiÃen?«
»Zwischen uns dreien war es nie wieder so wie früher, nachdem wir aus El Paso zurückkehrten. Wir waren ständig auf der Hut voreinander, wo früher immer schonungslose Offenheit unter uns gegolten hatte.«
Seine Stimme wurde traurig. »Während ihrer Schwangerschaft
hab ich sie öfter gesehen als Reede, aber das war auch nicht oft. Wir muÃten mit dem Studium ja irgendwie vorankommen. Oh, wir haben schon so getan, als wären wir immer noch die besten Kumpels, aber in Wirklichkeit standen wir wie unter Schock.
Die Nacht, in der sie versucht hatte Sie abzutreiben, lag wie ein Graben zwischen uns. Keiner von uns konnte hinüber oder herüber. Die Gespräche wurden zur Qual, das Lachen gekünstelt.«
»Aber ihr habt sie nicht im Stich gelassen?«
»Nein. An dem
Weitere Kostenlose Bücher