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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Tag, an dem Sie geboren wurden, sind Reede und ich ins Krankenhaus gerast. Neben Ihrer Großmutter waren wir die ersten, denen Sie vorgestellt wurden.«
    Â»Darüber bin ich froh«, sagte sie tränenumflort.
    Â»Ich auch.«
    Â»Wenn ich Celina gewesen wäre, hätte ich mir bei nächster Gelegenheit einen von euch geschnappt.«
    Sein Grinsen verblaßte. »Reede hat sie nicht mehr gefragt.«
    Â»Warum?«
    Junior machte der Kellnerin ein Zeichen, seine Kaffeetasse nachzufüllen. Dann nahm er sie zwischen seine Hände und starrte in die dunklen Tiefen. »Er hat ihr nie verziehen.«
    Â»Wegen Al Gaither?«
    Â»Ihretwegen.«
    Alex legte erschrocken die Hand vor den Mund. Die Schuld, die sie ihr ganzes Leben lang belastet hatte, drohte sie zu ersticken.
    Junior spürte ihre Angst und sagte hastig: »Nicht weil sie schwanger wurde. Er konnte ihr diesen Abtreibungsversuch nicht verzeihen.«
    Â»Das versteh ich nicht.«
    Â»Alex, Reede ist ein Überlebenskünstler. Verdammt, wenn je einer unter einem schlechten Stern geboren war, dann Reede. Er hatte nicht die geringste Chance, irgendwas aus sich zu machen. Wenn es in Purcell Sozialarbeiter gegeben hätte, hätten sie mit Fingern auf ihn gezeigt und gesagt: ›Da, der ist
prädestiniert, auf die schiefe Bahn zu geraten, der wird kriminell. Wartet nur ab.‹ Aber Reede hat alle Lügen gestraft. Er ist ein Durchhalter und stark. Er wird umgenietet und springt mit geballten Fäusten wieder auf. Ich dagegen«, er produzierte ein schiefes Lächeln, »ich kann die Schwächen anderer ignorieren, weil ich selbst so viele habe. Ich konnte die Angst und die Panik Celinas verstehen. Sie hat verzweifelte Maßnahmen ergriffen, weil sie fürchtete, es nicht durchzustehen. Reede kann es nicht nachvollziehen, wenn einer den Weg des geringsten Widerstands geht. Er tolerierte diese Schwäche in ihr nicht, erwartet er doch von sich selbst so gottverdammt viel und legt bei allen anderen dieselben Maßstäbe an. Diese Maßstäbe sind praktisch unerfüllbar. Deswegen ist er ständig von Leuten enttäuscht. Er setzt die Latte zu hoch.«
    Â»Er ist ein Zyniker.«
    Â»Ich kann verstehen, warum Sie das denken, aber lassen Sie sich nicht von seiner harten Fassade täuschen. Wenn ihn die Leute enttäuschen, was unweigerlich passiert, weil sie Menschen sind, verletzt es ihn. Und wenn er verletzt ist, wird er bösartig.«
    Â»War er zu meiner Mutter bösartig?«
    Â»Nein, nie. So wie ihre Beziehung war, hatte sie mehr Macht, ihm weh zu tun und ihn zu enttäuschen, als jeder andere es vermochte. Aber er konnte Celina gegenüber nicht bösartig werden, weil er sie so sehr liebte.« Er sah Alex in die Augen. »Er konnte ihr bloß nicht verzeihen.«
    Â»Deswegen hat er sich zurückgezogen und Ihnen den Vortritt gelassen?«
    Â»Den ich schamlos ausgenutzt habe«, antwortete er aufrichtig. »Ich bin nicht so schwer zu befriedigen wie Reede. Ich verlange keine Perfektion, weder von mir noch von irgend jemand sonst. Ja, Alex, trotz ihrer Fehler hab ich Ihre Mutter geliebt und wollte, daß sie meine Frau wird, egal zu welchen Bedingungen.«
    Â»Warum hat sie Sie nicht geheiratet, Junior?« fragte Alex echt verwirrt. »Sie hat Sie geliebt, das weiß ich.«

    Â»Ich weiß es auch. Und ich seh verdammt gut aus.« Er zwinkerte, und Alex erwiderte es. »So wie ich jetzt lebe, würden mir das nur wenige glauben, aber Celina wäre ich treu geblieben und für Sie ein ausgezeichneter Daddy, Alex. Ich wollte es auf jeden Fall versuchen. Aber Celina sagte nein, wie oft ich sie auch darum bat.«
    Â»Und Sie haben sie immer wieder angefleht bis zur Nacht, in der sie starb?«
    Sein Blick schnellte zu ihr. »Ja, ich hab sie an diesem Abend auf die Ranch eingeladen, um ihr einen Heiratsantrag zu machen.«
    Â»Und – haben Sie?«
    Â»Ja.«
    Â»Und?«
    Â»Dasselbe wie immer. Sie hat mir einen Korb gegeben.«
    Â»Wissen Sie warum?«
    Â»Ja«, er rutschte nervös auf seinem Sitz herum, »sie liebte Reede immer noch. Auf immer und ewig wollte sie nur Reede haben.«
    Alex wandte sich ab, weil sie wußte, wie schmerzlich es für ihn war, sich das einzugestehen. »Junior, wo waren Sie in dieser Nacht?«
    Â»Auf der Ranch.«
    Â»Ich meine danach, nachdem Sie Celina nach Hause gebracht hatten.«
    Â»Ich hab sie

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