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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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sie.«
    Â»Sind Sie ihr nachgestiegen?«
    Â»He, ich war verliebt, aber nicht verrückt.«
    Â»Und was haben Sie dagegen gemacht?«
    Â»Damals hat sie Reede gehört«, sagte er ruhig. »Das stand immer außer Frage.« Er stand auf. »Wir sollten besser gehen. Egal, was Sie mir erzählen, Sie frieren. Außerdem wird’s im Dunkeln hier unheimlich.«

    Alex, die von seiner letzten Aussage immer noch etwas verwirrt war, ließ sich hochziehen. Sie bürstete sich das trockene Gras ab, und dabei fiel ihr noch einmal der Strauß ins Auge. Das grüne Papier, mit dem die bunte Pracht eingewickelt war, flatterte im frischen Wind. Es machte ein trockenes, raschelndes Geräusch. »Danke, daß Sie die Blumen gebracht haben, Junior.«
    Â»Keine Ursache.«
    Â»Ich weiß zu schätzen, daß Sie sie all die Jahre nicht vergessen haben.«
    Â»Wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich heute einen weiteren Grund herzukommen.«
    Â»Ach?«
    Â»Mmhm«, sagte er und nahm ihre Hände. »Ich wollte Sie auf einen Drink zu uns nach Hause einladen.«

7
    Man hatte sie erwartet. Soviel war klar von dem Augenblick an, in dem Junior sie über die Schwelle des weitläufigen einstöckigen Wohnhauses der Minton Ranch führte. Sie war begierig, ihre Tatverdächtigen in ihrer eigenen Umgebung zu sehen, und deshalb hatte sie Juniors Einladung angenommen.
    Doch als sie das Wohnzimmer betrat, konnte sie nicht umhin, sich zu fragen, ob nicht vielleicht sie diejenige war, die manipuliert wurde, und nicht umgekehrt.
    Ihre Entschlossenheit, mit Umsicht vorzugehen, wurde sofort auf die Probe gestellt, als Angus durch das geräumige Zimmer auf sie zuschritt und ihr die Hand schüttelte.
    Â»Ich freue mich, daß Junior Sie gefunden und mitgebracht hat«, sagte er, während er ihr aus der Jacke half. Er warf Junior den Pelz zu. »Häng das auf, ja?« Er musterte Alex wohlgefällig und sagte: »Ich hab nicht gewußt, wie Sie auf unsere Einladung reagieren. Wir freuen uns, daß Sie gekommen sind.«

    Â»Die Freude ist ganz auf meiner Seite.«
    Â»Gut«, sagte er und rieb sich die Hände. »Was möchten Sie trinken?«
    Â»Weißwein, bitte«, sagte sie. Seine blauen Augen waren freundlich, aber irgendwie beunruhigend. Sie schienen durch sie hindurchzusehen bis hin zu ihren emotionellen Unsicherheiten, die sie mit Tüchtigkeit tarnte.
    Â»Soso, Weißwein. Ich persönlich kann das Zeug nicht ausstehen. Da kann ich ja gleich Limo trinken. Aber meine Frau mag es auch. Sie wird gleich runterkommen. Setzen Sie sich, Alexandra.«
    Â»Sie möchte lieber Alex genannt werden, Dad«, sagte Junior und stellte sich zu Angus an die Bar, um sich einen Scotch mit Soda zu mixen.
    Â»Soso, Alex.« Angus brachte ihr ihr Glas. »Na ja, das paßt wohl zu einer Anwältin.«
    Bestenfalls war das ein dubioses Kompliment. Sie dankte ihm für den Wein und fragte dann: »Warum haben Sie mich eingeladen?«
    Für einen Augenblick stutzte er angesichts ihrer Direktheit, aber dann konterte er: »Es ist schon zuviel Wasser den Bach hinuntergeflossen, da können wir keine Feinde mehr sein. Ich möchte Sie näher kennenlernen.«
    Â»Das ist auch mein Grund, warum ich hier bin, Mr. Minton.«
    Â»Angus. Nennen Sie mich Angus.« Er musterte sie einen Augenblick lang. »Wieso sind Sie eigentlich Anwältin geworden?«
    Â»Damit ich den Mord an meiner Mutter untersuchen kann.«
    Die Antwort kam ihr spontan über die Lippen, was nicht nur die Mintons überraschte, sondern auch Alex selbst. Sie hatte bis jetzt nie dieses Ziel in Worte gefaßt. Merle Graham hatte ihr offensichtlich zusammen mit dem Gemüsebrei die nötige Entschlossenheit eingetrichtert.
    Mit dieser Eröffnung kam ihr gleichzeitig die Erkenntnis,
daß sie ihre eigene Hauptverdächtige war. Großmama Graham hatte gesagt, letztendlich wäre sie verantwortlich für den Tod ihrer Mutter. Wenn es ihr nicht gelänge, etwas anderes zu beweisen, würde sie den Rest ihres Lebens diese Schuld mit sich herumtragen. Sie war nach Purcell County gekommen, um sich selbst zu entlasten.
    Â»Sie reden nicht lange um den heißen Brei herum«, sagte Angus. »Ich mag das. Alles andere ist Zeitverschwendung.«
    Â»Ich mag meine Zeit auch nicht verschwenden«, sagte Alex eingedenk ihres prall gefüllten Terminkalenders.
    Angus räusperte

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