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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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sich. »Kein Ehemann? Keine Kinder?«
    Â»Nein.«
    Â»Warum nicht?«
    Â»Dad«, sagte Junior und rollte die Augen. Er fand die Taktlosigkeit seines Vaters peinlich.
    Alex war amüsiert, nicht beleidigt. »Ich hab nichts dagegen, Junior, wirklich nicht. Die Frage wird mir häufig gestellt.«
    Â»Und, gibt es eine Antwort darauf?« Angus nahm einen Schluck von seinem Drink.
    Â»Weder die Zeit noch die Neigung.«
    Angus räusperte sich. »Bei uns hier haben wir zuviel Zeit und nicht genug Neigung.« Er warf Junior einen vernichtenden Blick zu.
    Â»Dad meint damit meine gescheiterten Ehen«, erläuterte Junior.
    Â»Ehen? Wie viele waren es denn?«
    Â»Drei«, beichtete er zerknirscht.
    Â»Und keine Enkelchen aus irgendeiner vorzuweisen«, Angus grummelte wie ein gekränkter Bär und richtete einen vorwurfsvollen Zeigefinger auf seinen Sohn. »Und es liegt nicht daran, daß du nicht weißt, wie man deckt.«
    Â»Wie immer, Angus, sind deine Manieren in Gesellschaft beklagenswert.«
    Alle drei drehten sich gleichzeitig um. Eine Frau stand in der offenen Tür. Alex hatte eine bestimmte Vorstellung gehegt,
wie Angus’ Frau aussehen würde – stark, bestimmt, mutig genug, ihm entgegenzutreten. Eine von diesen typischen Reiterinnen, die ausritt und mehr Zeit mit dem Zaumzeug als mit der Haarbürste verbrachte.
    Aber Mrs. Minton war das völlige Gegenteil von Alex’ geistigem Bild. Sie war zart, zierlich wie eine Porzellanfigur. Blondes, leicht ergrautes Haar lag in weichen Locken um ein Gesicht, das so blaß schimmerte wie die doppelreihige Perlenkette um ihren Hals. Sie trug ein hellviolettes Wolljerseykleid, das ihren schlanken Körper umspielte. Sie kam ins Zimmer und setzte sich in einen Stuhl neben Alex.
    Â»Schatz, das ist Alex Gaither«, sagte Angus. Er zeigte keinerlei Reaktion auf den Tadel seiner Frau, »und meine Frau, Sarah Jo.«
    Sarah Jo Minton nickte und sagte mit kühler, förmlicher Stimme: »Es ist mir eine Freude, Miss Gaither.«
    Â»Danke.«
    Ihr blasses Gesicht begann zu strahlen, und ihre schmalen Lippen bogen sich zu einem Lächeln aufwärts, als Junior ihr ein Glas Weißwein reichte, das er ohne zu fragen eingeschenkt hatte.
    Â»Danke, Schätzchen.«
    Er bückte sich und küßte die dargebotene glatte Wange seiner Mutter. »Sind deine Kopfschmerzen weg?«
    Â»Nicht ganz, aber mein Nickerchen hat mir geholfen. Danke der Nachfrage.« Sie streckte die Hand aus und streichelte seine Wange. Alex bemerkte, daß ihre Hand so weiß und zerbrechlich aussah wie eine Blüte im Sturmwind. Sie wandte sich an ihren Mann: »Mußt du unbedingt das Gerede über Decken und Züchten ins Wohnzimmer bringen, anstatt es im Stall zu belassen, wo es hingehört?«
    Â»In meinen eigenen vier Wänden werd ich verdammt noch mal über alles reden, was mir paßt«, sagte Angus, war aber keineswegs wütend auf sie.
    Junior kannte dieses Hickhack offensichtlich. Er lachte, ging um Sarah Jos Stuhl herum und setzte sich auf die Lehne
desjenigen von Alex. »Wir haben nicht über das Decken an sich gesprochen, Mutter. Dad hat sich nur über meine Unfähigkeit beklagt, eine Frau lange genug zu halten, um einen Erben zu produzieren.«
    Â»Du wirst Kinder haben, mit der richtigen Frau, wenn die Zeit reif ist.« Das war genauso an Angus adressiert wie an Junior. Dann wandte sie sich Alex zu: »Hab ich da gehört, daß Sie noch nie verheiratet waren, Miss Gaither?«
    Â»Richtig.«
    Â»Seltsam.« Sarah Jo nippte an ihrem Wein. »Ihrer Mutter hat es nie an männlicher Begleitung gefehlt.«
    Â»Alex hat nicht gesagt, daß es ihr an männlicher Begleitung fehlt«, verbesserte Junior sie. »Sie ist nur wählerisch.«
    Â»Ja. Ich habe mich für eine Karriere entschieden und nicht für eine Familie. Jedenfalls im Augenblick.« Sie runzelte die Stirn, weil ihr ein Gedanke gekommen war. »Hat meine Mutter nie Interesse daran bekundet, Karriere zu machen?«
    Â»Ich hab sie nie etwas in der Richtung sagen hören. Alle Mädchen in unserer Klasse hatten nur eine Laufbahn im Sinn. Sie wollten Partnerin von Warren Beatty werden.«
    Â»Meine Mutter hat mich so früh bekommen«, sagte Alex mit einem Hauch von Bedauern in der Stimme. »Vielleicht haben eine frühe Heirat und ein Baby sie daran gehindert, sich einer Karriere zu

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