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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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sie ruhig.
    Â»So hab ich das verstanden. Was hat Pat Chastain dazu zu sagen?«
    Â»Der Staatsanwalt ist nicht verfügbar. Wie es scheint, hat er spontan ein paar Tage Urlaub genommen und ist zum Jagen gefahren.«
    Der Richter räusperte sich. »Klingt wie eine verdammt gute Idee.«
    Für Alex klang es mehr nach Feigheit, und sie war außer sich gewesen, als die hochnäsige Mrs. Chastain ihr das mitgeteilt hatte.
    Â»Werden Sie mir erlauben, nach Beweisen zu suchen, Richter?«
    Â»Es gibt keine.«
    Â»Die Überreste meiner Mutter könnten welche bringen.«
    Â»Sie wurde obduziert nach dem Mord. Du lieber Himmel, das war vor fünfundzwanzig Jahren.«
    Â»Bei allem Respekt für den damaligen Gerichtsmediziner, möglicherweise hat er gar nicht nach Hinweisen gesucht, da die Todesursache so offensichtlich war. Ich kenne einen ausgezeichneten
Gerichtsmediziner in Dallas. Wir arbeiten häufig mit ihm zusammen. Wenn es irgend etwas zu finden gibt, wird es ihm gelingen.«
    Â»Ich kann Ihnen garantieren, daß er nichts finden wird.«
    Â»Es ist einen Versuch wert, oder nicht?«
    Er nagte an seiner Unterlippe. »Ich werde Ihre Bitte überdenken.«
    Alex merkte sehr wohl, daß er sie hinhalten wollte. »Ich wäre sehr dankbar, wenn ich noch heute abend eine Antwort erhielte.«
    Â»Tut mir leid, Miss Gaither. Ich kann nicht mehr tun, als es heute nacht zu überdenken und Ihnen morgen früh meine Entscheidung mitteilen. Bis dahin haben Sie hoffentlich Ihre Meinung geändert und ziehen Ihre Bitte zurück.«
    Â»Das werde ich nicht.«
    Er stand auf. »Ich bin müde, hungrig und ziemlich verärgert, daß Sie mich in diese mißliche Lage gebracht haben.« Er richtete bohrend den Zeigefinger auf sie. »Ich mag kein Durcheinander.«
    Â»Ich auch nicht. Ich wünschte, das alles wäre nicht notwendig.«
    Â»Ist es auch nicht.«
    Â»Ich glaube doch«, konterte sie hartnäckig.
    Â»Auf lange Sicht wird es Ihnen leid tun, daß Sie mich je darum gebeten haben. So, jetzt haben Sie genug meiner Zeit in Anspruch genommen. Stacey wird sich Sorgen machen. Guten Abend.«
    Er marschierte aus dem Zimmer. Ein paar Sekunden später erschien Mrs. Lipscomb in der Tür. Ihre Lider flatterten irritiert. »Imogene hat mir gesagt, daß Sie hier Unruhe stiften wollen.«
    Alex rauschte an ihr vorbei und kehrte in ihr Notbüro zurück, um ihre Sachen zu holen. Die Fahrt hinaus zum Westerner dauerte länger als sonst, weil sie in den Stoßverkehr von Purcell geriet. Und zu allem Übel setzte auch noch Schneeregen ein.

    Bei diesem Wetter wollte sie ganz bestimmt nicht noch einmal vor die Tür, also holte sie sich ein Brathähnchen in Folie. Als sie das Essen endlich auf dem runden Tisch neben dem Fenster ihres Zimmers ausgepackt hatte, war es kalt und schmeckte wie Pappe. Sie nahm sich vor, morgen Obst und gesunde Snacks einzukaufen, zur Ergänzung ihrer unausgewogenen Ernährung, und vielleicht ein paar frische Blumen, um das deprimierende Zimmer etwas fröhlicher zu gestalten. Sie überlegte, ob sie das blutrünstige Bild des Stierkämpfers an der Wand abhängen sollte. Das wirbelnde rote Cape und der geifernde Stier waren wirklich ein Schandfleck.
    Weil sie keine Lust hatte, ihre Notizen abermals durchzugehen, schaltete sie den Fernseher ein und sah sich eine alte Filmkomödie an, bei der sie nicht denken mußte. Hinterher fühlte sie sich viel besser und beschloß zu duschen.
    Sie hatte sich gerade abgetrocknet und ein Handtuch um ihre nassen Haare gewickelt, als es an der Tür klopfte. Sie streifte ihren langen weißen Frotteemantel über, knotete den Gürtel fest und blinzelte dann durch den Türspion.
    Sie öffnete die Tür, soweit die Kette es erlaubte. »Was soll das? Sind Sie die Begrüßungsabordnung der Nachbarschaft?«
    Â»Ã–ffnen Sie die Tür«, befahl Sheriff Lambert.
    Â»Warum?«
    Â»Ich muß mit Ihnen reden.«
    Â»Worüber?«
    Â»Das werde ich Ihnen sagen, wenn ich drin bin.« Alex bewegte sich nicht. »Öffnen Sie jetzt die Tür oder nicht?«
    Â»Es geht auch so sehr gut.«
    Â»Ã–ffnen Sie die Scheißtür«, brüllte er. »Ich frier mir den Arsch ab.«
    Alex nahm die Kette ab, öffnete die Tür und trat beiseite. Reede stampfte mit den Füßen und bürstete sich die Eiskörner aus dem Fellkragen

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