Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
Handgelenk. Sie hieß Gloria, wie Reede sich gerade noch rechtzeitig erinnerte, um sie höflich begrüßen zu können.
    Â»Tag, Gloria.«
    Â»Gibst du mir ein Bier aus?«
    Â»Klar.« Er rief dem Barmann die Bestellung zu, dann blickte Reede über seine Schulter zu der Gruppe von Frauen, die sie in der Nische zurückgelassen hatte.
    Â»Um die brauchst du dich nicht zu kümmern«, sagte sie
und tätschelte neckisch seinen Arm, der auf dem Tresen lag. »Nach zehn Uhr heißt es: Jede für sich.«
    Â»Ein Damenausflug?«
    Â»Hmm.« Sie setzte die Flasche an ihren geschminkten Mund und trank. »Wir waren auf dem Weg nach Abilene, wollten uns den neuen Richard-Gere-Film ansehen, aber dann ist das Wetter so schlecht geworden, da ham wir gesagt, was soll’s, bleiben wir in der Stadt. Und was hast du heute abend getrieben? Bist du im Dienst?«
    Â»Bis vorhin, ja. Jetzt hab ich frei.« Er hatte keine Lust, sich in ein Gespräch verwickeln zu lassen, und wandte sich wieder seinem Drink zu.
    Aber so leicht ließ Gloria sich nicht abwimmeln. Sie rutschte näher, soweit es der Barhocker erlaubte, und legte den Arm um seine Schulter. »Armer Reede. Es muß doch furchtbar einsam sein, immer so allein rumzufahren.«
    Â»Ich arbeite, wenn ich rumfahre.«
    Â»Ich weiß, aber trotzdem...« Ihr Atem streifte sein Ohr. Er roch nach Bier. »Kein Wunder, daß du immer so grimmig dreinschaust.« Ein scharfer Fingernagel strich durch die tiefe Falte zwischen seinen Brauen. Er riß den Kopf zurück, außer Reichweite. Sie schnaufte enttäuscht.
    Â»Hör mal. Tut mir leid«, murmelte er. »Aber meine Laune ist genauso schlecht wie das Wetter. Ich hab einen langen Tag hinter mir. Wahrscheinlich bin ich einfach müde.«
    Sie faßte das anscheinend als Ermutigung auf. »Ich könnte dich aufmuntern, Reede«, sagte sie mit einem zaghaften Lächeln. »Auf jeden Fall würde ich es gern versuchen.« Sie kam wieder näher und klemmte seinen Oberarm zwischen ihren üppigen Busen. »Ich steh total auf dich, schon seit der siebten Klasse. Und sag ja nicht, du hättest das nicht gewußt.« Sie zog einen Schmollmund.
    Â»Nein, das hab ich nicht gewußt.«
    Â»Aber ich. Bloß, damals warst du vergeben. Wie hieß das Mädchen noch? Das, das der Irre im Stall umgebracht hat?«
    Â»Celina.«

    Â»Ja. Auf die warst du total abgefahren, stimmt’s? Bis ich in die High School gekommen bin, warst du schon auf der Technischen Hochschule von Texas. Dann hab ich geheiratet und angefangen, Kinder zu kriegen.« Sie merkte nicht, daß ihr Geplapper ihn gar nicht interessierte. »Natürlich ist der Mann längst abgehauen, und die Kinder sind inzwischen alt genug, auf sich selbst aufzupassen. Du hast wahrscheinlich nie Gelegenheit gehabt zu merken, daß ich auf dich gestanden bin, was?«
    Â»Wahrscheinlich nicht.«
    Sie beugte sich so weit vor, daß ihr Hocker Gefahr lief umzufallen. »Vielleicht wär’s endlich an der Zeit, es zu merken, Reede.«
    Er sah hinunter auf ihre Brüste, die jetzt neckisch seinen Arm berührten. Ihre Nippel zeichneten sich hart unter ihrem T-Shirt ab. Irgendwie war diese offene Anmache längst nicht so aufreizend wie Alex’ unschuldige, nackte Zehen, die unter ihrem Frotteemantel hervorspitzten. Zu wissen, daß unter diesem T-Shirt Gloria pur steckte, erregte ihn lange nicht so wie die Frage, ob Alex etwas unter ihrem Bademantel angehabt hatte.
    Es machte ihn nicht an, kein bißchen. Er fragte sich warum.
    Gloria war schon hübsch. Schwarze Locken umrahmten ihr Gesicht, und ihre geschickt betonten dunklen Augen waren voller Versprechungen. Ihre feuchten Lippen standen offen, aber er wußte nicht, ob er sie küssen könnte, ohne abzurutschen. Sie waren mit einer dicken Schicht kirschrotem Lippenstift bemalt.
    Unwillkürlich verglich er sie mit Lippen ohne Schminke, aber trotzdem rosa und feucht, einladend und sexy, ohne es zu wollen.
    Â»Ich muß los«, sagte er plötzlich. Er stand auf und fischte in seiner Jeanstasche nach Geld, um seine Drinks und das Bier zu bezahlen.
    Â»Aber ich dachte...««

    Â»Du solltest wieder zu deinen Freundinnen gehen, sonst verpaßt du noch die Party.«
    Die Bohrleute hatten sich inzwischen an die Frauen herangemacht, die nicht verhehlten, daß sie auf der Suche nach Abenteuern waren. Die

Weitere Kostenlose Bücher