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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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ständig in den Ohren, daß er nicht genug Dollars spendiere, um ihr was zu kaufen. »Wo liegt denn der Spaß bei so einer Affäre, wenn ich nichts davon habe, außer den Kick, meinen Mann zu betrügen«, zeterte sie immer wieder gerne.
    Aber das Geld war nur die Glasur des Kuchens. Die Rache allein schmeckte schon süß genug. Es wurde allerhöchste Zeit, daß jemand Angus mal einen Hieb versetzte, und zwar da, wo es weh tat.
    Seine Ungeduld hatte den Siedepunkt erreicht, als Reede endlich mit der Untersuchung der Stute fertig war und den Stall verließ. Pasty wartete noch ein bißchen, um sicherzugehen, daß er allein war, ehe er seinen Unterschlupf verließ, wo er sich im frischen Stroh zusammengerollt hatte. Er ging den schattenverhangenen Gang entlang zum Wandtelefon und fluchte laut, als ein Pferd wieherte und ihn zusammenschrecken ließ. Er war zwar gemein, aber noch nie sonderlich mutig gewesen.
    Zuerst rief er die Auskunft an, dann drückte er schnell die Nummer ein, bevor er sie vergessen konnte. Vielleicht war die Zeit zu kurz und sie noch nicht zurück, dachte er ängstlich, nachdem er die Telefonistin gebeten hatte, ihn zu ihrem Zimmer durchzustellen. Aber sie antwortete beim fünften
Klingeln, etwas außer Atem, als wäre sie gerade reingekommen, als das Telefon läutete.
    Â»Miss Gaither?«
    Â»Ja, wer spricht denn?«
    Â»Das brauchen Sie nicht zu wissen. Ich kenne Sie, und das genügt.«
    Â»Wer spricht da?« fragte sie verärgert. Pasty hielt das für vorgetäuschten Mut.
    Â»Ich weiß alles über den Mord an Ihrer Mama.«
    Pasty kicherte leise, genoß die plötzliche Stille. Schneller hätte er ihre Aufmerksamkeit nicht haben können, selbst wenn er sich einfach vor sie gestellt und sie in die Titte gebissen hätte.
    Â»Ich höre.«
    Â»Ich kann jetzt nicht reden.«
    Â»Warum nicht?«
    Â»Ich kann nicht, darum.«
    Es war zu riskant, ihr jetzt alles am Telefon zu erzählen, jemand könnte irgendwo an einer Nebenstelle einen Hörer abnehmen und lauschen. Das könnte recht ungesund werden.
    Â»Ich rufe Sie wieder an.«
    Â»Aber...«
    Â»Ich rufe Sie an.«
    Er legte auf, voller Freude über ihre Angst. Er erinnerte sich daran, wie ihre Mutter immer ihren Hintern geschwungen hatte, als ob ihr die Welt gehören würde. Viele Sommertage lang hatte er sie lüstern beobachtet, während sie mit Reede und Junior im Pool ihren Spaß hatte. Die hatten sie überall betatscht und es Raufen genannt. Aber sie war sich zu gut gewesen, auch nur einmal in Pastys Richtung zu schauen. Ihm war’s ganz recht gewesen, daß sie’s fertiggebracht hatte, sich ermorden zu lassen. Er hatte keinen Finger gerührt, als er ihr hätte helfen können.
    Er erinnerte sich an diese Nacht und alles, was da passiert war, als wär es gestern gewesen. Es war ein Geheimnis, das er die ganze lange Zeit für sich bewahrt hatte. Jetzt konnte er es
verraten. Und es würde ein Riesenspaß werden, der Anklägerin alles zu erzählen.

11
    Â»Warten Sie darauf, mir einen Strafzettel für Falschparken zu verpassen?« fragte Alex, als sie aus dem Wagen stieg und ihn abschloß. Sie war heute morgen bester Laune, dank des unerwarteten Anrufs, den sie gestern abend bekommen hatte. Vielleicht war der Anrufer der Augenzeuge, um den sie gebetet hatte. Natürlich bestand die Möglichkeit, daß sich jemand nur wichtigtun wollte, ermahnte sie sich. Sie mußte vernünftig bleiben.
    Wenn er glaubwürdig war, träfe es sie hart, Reede Lambert als Celinas Mörder entlarvt zu bekommen. Er sah ungeheuer attraktiv aus, wie er da so an der Parkuhr lehnte. Genauer gesagt, sah es eigentlich aus, als würde die Uhr an Reede lehnen, da sie etwas Schlagseite hatte.
    Â»Ich sollte meine Meinung ändern, nachdem Sie so vorlaut sind, aber ich bin einfach zu nett...« Er zog eine Leinenhaube über die Uhr, auf der in blauen Lettern stand CITY OF PURCELL – DIENSTWAGEN. »Nehmen Sie das mit, wenn Sie unterwegs sind, und benutzen Sie’s von jetzt an, wird ein bißchen Kleingeld sparen.«
    Er drehte sich um und ging auf das Gerichtsgebäude zu. Alex bemühte sich, Schritt zu halten. »Danke.«
    Â»Keine Ursache.« Er stieg die Treppe hoch und betrat das Haus. »Kommen Sie runter in mein Büro«, sagte er. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    Sie folgte

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