Celinas Tochter
verletzte mutige Lächeln mit heiÃen, harten Küssen bedecken mögen.
Jetzt fluchte er sein Armaturenbrett an, während er den Blazer den Highway hinunterlenkte, in die entgegengesetzte Richtung, nicht nach Hause. Der Schneeregen gefror auf der Windschutzscheibe, ehe die Wischer ihn wegstreifen konnten. Er fuhr zu schnell für dieses Wetter â das Pflaster war die reinste Eisbahn â, aber er raste blindlings weiter.
Er war zu alt für solche Geschichten. Wie, zum Teufel, kam er dazu, in sexuellen Phantasien zu schwelgen? BewuÃt hatte er das nicht mehr gemacht, seit er und Junior sich einen runtergeholt hatten, während sie über das Gemeindeland hechelten. Aber in jüngster Zeit hatte er nie mehr so lebhafte Phantasien gehabt wie jetzt.
In vollkommenem Verdrängen der besseren Einsicht hatte er sich vorgestellt, wie seine Hände diesen weiÃen Morgenrock öffneten und darunter ihre glatte Elfenbeinhaut fanden, harte, rosa Nippel, weiche kastanienbraune Haare. Ihre Schenkel würden samtig sein, und zwischen ihnen würde sie sein wie Sahne.
Für einen Moment schloà er fluchend die Augen. Sie war
nicht einfach irgendeine Frau, zufällig achtzehn Jahre jünger als er. Sie war Celinas Tochter, und er könnte ihr Papi sein, auch wenn alles anders gekommen war. Ihm wurde etwas mulmig bei dem Gedanken, aber das half auch nichts gegen die Erektion, die jetzt die Haltbarkeit seines ReiÃverschlusses auf die Probe stellte.
Er steuerte den Wagen auf den leeren Parkplatz, schaltete den Motor ab und lief rasch die Treppe hoch zur Haustür. Er drehte den Griff, und als er feststellte, daà sie abgeschlossen war, hämmerte er dagegen.
Nach einiger Zeit wurde die Tür geöffnet, von einer Frau dickbrüstig wie eine Henne. Sie trug ein weiÃes langes Satin-negligé, was bräutlich ausgesehen hätte, wenn da nicht eine schwarze Zigarette in ihrem Mundwinkel gebaumelt hätte. Im Arm hielt sie eine aprikosenfarbene Katze. Sie streichelte gelangweilt den luxuriösen Pelz des Tieres. Frau und Katze starrten Reede empört an.
»Was willst du denn hier?« tat sie entrüstet.
»Warum kommen Männer hierher, Nora Gail?« Er drängte unhöflich an ihr vorbei ins Haus. Wäre es irgend jemand anders gewesen, hätte er eine Kugel mitten zwischen die Augen gekriegt, aus der Pistole, die sie im Strapsgürtel versteckt hatte, den sie immer trug.
»Du hast es offensichtlich nicht bemerkt. Das Geschäft war heute abend so mies, daà wir früher zugemacht haben.«
»Seit wann spielt das eine Rolle für dich und mich?«
»Seit du das ausnützt. Wie jetzt.«
»Heute abend kann ich keine weisen Sprüche vertragen.« Er war bereits am oberen Treppenabsatz angelangt und ging weiter zu ihrem Privatzimmer. »Ich will keine Unterhaltung. Ich will mich nicht amüsieren. Ich möchte nur gefickt werden, okay?«
Sie stemmte die Faust in ihre üppige, wohlgeformte Hüfte und sagte voller Sarkasmus: »Hab ich noch Zeit, die Katze rauszulassen?«
Alex konnte nicht einschlafen, daher war sie wach, als das Telefon klingelte, erschrak aber trotzdem ob der späten Stunde. Anstatt die Nachttischlampe anzuknipsen, tastete sie im Dunklen nach dem Hörer und zog ihn an ihr Ohr. »Hallo«, krächzte sie. Ihre Stimme war noch heiser vom Weinen. »Hallo«, wiederholte sie.
»Tagchen, Miss Gaither.«
Ihr Puls raste vor Aufregung, aber sie schimpfte: »Sie schon wieder? Ich hoffe, Sie sind bereit zu reden, nachdem Sie mich so aus dem Schlaf gerissen haben.« Sie hatte von Greg gelernt, daà zögernde Zeugen oft bereitwilliger redeten, wenn man das, was sie zu sagen hatten, nebensächlich behandelte.
»Werden Sie ja nicht hochnäsig, kleine Lady. Ich weià was, was Sie wissen wollen. Sehr gerne wissen wollen.«
»Wie zum Beispiel?«
»Wie zum Beispiel, wer Ihre Mama abgemurkst hat.«
Alex konzentrierte sich darauf, ihren Atem im Zaum zu halten. »Ich glaube, Sie bluffen.«
»Mach ich nicht.«
»Dann erzählen Sieâs mir doch. Wer warâs?«
»Halten Sie mich für dämlich, Lady? Glauben Sie etwa, Lambert hat Ihr Telefon nicht angezapft?«
»Sie schauen zuviel fern.« Trotzdem beäugte sie miÃtrauisch den Hörer in ihrer Hand.
»Sie wissen, wo das Last Chance ist?«
»Ich werdâs finden.«
»Morgen
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