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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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abend.« Er nannte eine Zeit.
    Â»Wie werde ich Sie erkennen?«
    Â»Ich werd Sie kennen.«
    Bevor Sie noch etwas sagen konnte, hatte er aufgelegt. Alex blieb einen Moment auf der Bettkante sitzen und starrte in die Dunkelheit. Sie erinnerte sich an Reedes Warnung, daß man ihr weh tun könnte. Sie hatte eine sehr lebhafte Phantasie und malte sich all die entsetzlichen Dinge aus, die einer alleinstehenden Frau passieren konnten. Als sie sich endlich wieder
hinlegte, waren ihre Handflächen schweißnaß und an Schlaf überhaupt nicht mehr zu denken.

13
    Â»Du wirst nie erraten, was sie jetzt wieder vorhat.«
    Der Sheriff von Purcell County hob seine dampfende Kaffeetasse an den Mund. Er verbrühte sich die Zunge. Aber das war ihm egal. Er brauchte dringend einen Koffeinstoß.
    Â»Von wem redest du?« fragte er den Deputy, der dämlich grinsend in der Tür stand. Er haßte Ratespiele, und heute morgen war er schon gar nicht in der Laune für solche Scherze.
    Sein Helfer deutete mit dem Kopf in Richtung von Alex’ Büro. »Unsere Anklägerin vom Dienst mit den veilchenblauen Augen, den scharfen Titten und den Beinen, die bis zum Hals gehen.« Er gab ein lautes, schmatzendes Kußgeräusch von sich.
    Reede nahm langsam die Beine von der Schreibtischkante. Seine Augen funkelten eisig. »Meinen Sie damit Miss Gaither?«
    Der Mann war nicht gerade mit grauen Zellen gesegnet, aber er sah, daß er zu weit gegangen war. »Ah ja, meine ich, ja, Sir.«
    Â»Und?« fragte Reede drohend.
    Â»Mr. Davis vom Beerdigungsinstitut also, Sir, der hat grade angerufen und Riesenstunk gemacht wegen ihr. Sie ist jetzt drüben und geht seine Akten durch, und so weiter.«
    Â»Was ?«
    Â»Ja, Sir, das hat er gesagt, Sheriff Lambert. Er ist total sauer, weil...«
    Â»Rufen Sie ihn zurück, und sagen Sie ihm, daß ich unterwegs bin.« Reede griff bereits nach seiner Jacke. Wenn sein Deputy nicht rasch zur Seite getreten wäre, hätte Reede ihn wahrscheinlich auf dem Weg zur Tür überrannt.

    Er merkte nichts von dem rauhen Wetter, demzufolge Schulen und die meisten Geschäfte geschlossen blieben. Schnee war kein Problem, aber die zentimeterdicke Eisschicht, die alles überzog, war eine andere Geschichte. Leider durfte das Büro des Sheriffs niemals schließen.
    Mr. Davis kam ihm an der Tür entgegen, verzweifelt die Hände ringend. »Ich bin seit über dreißig Jahren im Geschäft, aber so etwas ist mir noch nie passiert – niemals , Sheriff Lambert. Ich hab erlebt, daß Särge verschwinden, ich bin ausgeraubt worden. Ich hab sogar...«
    Â»Wo ist sie?« unterbrach Reede rüde die Litanei des Bestattungsunternehmers.
    Mr. Davis streckte den Arm aus. Reede stapfte auf die geschlossene Tür zu und riß sie auf. Alex, die hinter einem Schreibtisch saß, hob erwartungsvoll den Kopf. »Was, zum Teufel, machen Sie hier?«
    Â»Guten Morgen, Sheriff.«
    Â»Beantworten Sie meine Frage.« Reede knallte die Tür zu und ließ seine Schritte dröhnen. »Ich hab dank Ihnen einen hysterischen Beerdigungsmann am Hals, Lady. Wie sind Sie überhaupt hergekommen?«
    Â»Mit dem Auto.«
    Â»Bei dem Wetter können Sie nicht fahren.«
    Â»Bin ich aber.«
    Â»Was ist denn das?« Reede zeigte wutentbrannt auf die Akten, die über den Tisch verstreut lagen.
    Â»Mr. Davis’ Akten über das Jahr, in dem meine Mutter getötet wurde. Er hat mir erlaubt, sie durchzusehen.«
    Â»Sie haben ihn gezwungen.«
    Â»Ich habe nichts dergleichen getan.«
    Â»Dann eben eingeschüchtert. Hat er Sie nach dem Durchsuchungsbefehl gefragt?«
    Â»Nein.«
    Â»Haben Sie einen?«
    Â»Nein, aber ich kann einen kriegen.«
    Â»Nicht ohne ausreichenden Grund.«

    Â»Ich will einen absolut stichhaltigen Beweis dafür, daß Celina Gaithers Leiche nicht in dem Grab auf dem Friedhof beerdigt ist.«
    Â»Warum machen Sie nicht etwas Vernünftiges, wie zum Beispiel sich eine Schaufel besorgen und das Graben anfangen?«
    Das ließ sie verstummen. Es dauerte einen Augenblick, bis sie sich wieder erholt hatte. Schließlich sagte sie: »Sie sind heute ziemlich schlecht gelaunt, Reede. Harte Nacht?«
    Â»Ja. Ich hab gevögelt, aber nicht besonders gut.«
    Â»Oh, tut mir leid, das zu hören.«
    Â»Was, daß ich gevögelt habe?«
    Sie erwiderte seinen Blick. »Nein,

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