Celinas Tochter
vorgeht, Bescheid.«
»Und er ist gerne ein Teil davon.«
»Ja. Er stellt allerhand auf die Beine und verausgabt sich ziemlich.« Sie schnippte mit den Fingern. »Angus hat dieses Bedürfnis, beliebt zu sein, wissen Sie. Er macht ständig Propaganda für sich, als ob es eine Rolle spielt, was andere Leute denken.«
Alex faltete ihre Hände unterm Kinn und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Sie glauben, das spielt keine Rolle?«
»Nein.« Plötzlich interessierten sie die Tänzer nicht mehr, und sie sah Alex direkt in die Augen. »Sie sollten es nicht zu ernst nehmen, wie Junior Sie behandelt.«
»Ach?«
»Er flirtet mit jeder Frau, die ihm begegnet.«
Alex legte langsam ihre Hände in den SchoÃ. Innerlich kochte sie vor Wut, aber es gelang ihr, ruhig zu antworten. »Ich finde Ihre Unterstellung beleidigend, Mrs. Minton.«
Sarah Jo hob teilnahmslos eine Schulter. »Meine beiden Männer sind charmant und wissen es auch. Die meisten Frauen begreifen nicht, daà ihre Flirterei bedeutungslos ist.«
»Ich bin mir sicher, das gilt für Angus, aber bei Junior hab ich meine Bedenken. Drei Exfrauen sind wahrscheinlich nicht Ihrer Meinung, was das Flirten angeht.«
»Sie waren alle falsch für ihn.«
»Und was ist mit meiner Mutter? Wäre sie auch falsch für ihn gewesen?«
Sarah Jos leerer Blick richtete sich wieder auf Alex. »Absolut falsch. Sie sind ihr sehr ähnlich, müssen Sie wissen.«
»Ach, wirklich?«
»Sie genieÃen es, Zwietracht zu säen. Ihre Mutter konnte lästige Dinge nie auf sich beruhen lassen. Der einzige Unterschied ist, daà Sie sich noch mehr Mühe geben beim Aufwühlen von Unannehmlichkeiten. Sie sind so direkt, daà es schon an Taktlosigkeit grenzt, ein Charakterzug, den ich immer
einem Mangel an Kinderstube zugeschrieben habe.« Ihr Blick hob sich zu jemandem, der hinter Alex stand.
»Guten Abend, Sarah Jo.«
»Richter Wallace.« Ein süÃes Lächeln zog über Sarah Jos Gesicht, und keiner hätte ihr zugetraut, daà sie noch vor ein paar Sekunden ihre Krallen gezeigt hatte. »Hallo, Stacey.«
Alex, deren Kopf vor Zorn über Sarah Jos unverdiente Kritik feuerrot war, drehte sich um. Richter Joe Wallace starrte sie miÃbilligend an, als wäre ihre Anwesenheit ein Bruch der Clubregeln.
»Miss Gaither.«
»Hallo, Richter Wallace.« Die Frau, die neben ihm stand, sah Alex genauso vorwurfsvoll an wie er, aber aus welchem Grund, konnte Alex nicht ahnen. Offensichtlich war Junior das einzige freundliche Gesicht, das sie in dieser Gesellschaft finden würde.
Der Richter schob die Frau sachte an, und sie gingen zum nächsten Tisch. »Ist das seine Frau?« fragte Alex, während sie ihnen nachsah.
»Du lieber Himmel, nein«, sagte Sarah Jo. »Seine Tochter. Die arme Stacey. Die ewig graue Maus.«
Stacey Wallace starrte Alex über die Schulter immer noch so böse an, daà sie ihr Interesse weckte. Sie wandte den Blick erst ab, als Juniors Knie gegen das ihre stieÃ, der zurückgekehrt war und zwei volle Teller auf den Tisch stellte.
»Ich hoffe, Sie mögen Spareribs mit Bohnen.« Sein Blick folgte dem ihren. »Tag, Stacey.« Er blinzelte ihr zu und winkte.
Der verkniffene Mund der Frau entspannte sich zu einem zögernden Lächeln. Sie errötete, legte die Hand an ihren Hals wie ein schüchternes Mädchen und rief leise: »Hallo, Junior.«
»Und?«
Sie war zwar immer noch neugierig, was den Richter und seine Chamäleon-Tochter anging, aber bei Juniors Frage drehte sich Alex um. »Wie bitte?«
»Mögen Sie Rippchen und Bohnen?«
»Schauen Sie mir bitte zu«, sie lachte und breitete ihre Serviette über den SchoÃ.
Mit höchst undamenhaftem Appetit machte sie sich über ihren Teller her, was ihr aber ein Kompliment von Angus einbrachte. »Sarah Jo iÃt wie ein Spatz. Schmecken dir die Spareribs nicht, Schatz?« fragte er mit einem Blick auf ihren Teller, den sie praktisch nicht angerührt hatte.
»Sie sind ein biÃchen trocken.«
»Soll ich dir etwas anderes bestellen?«
»Nein, danke.«
Nachdem sie gegessen hatten, zog Angus eine frische Zigarre aus der Tasche und zündete sie an, dann löschte er das Streichholz und fragte: »Warum tanzt ihr zwei nicht?«
»Traun Sie sich?« fragte Junior.
»Sicher.« Alex
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