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Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Pollmann
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begeistert Zustimmung.
    „NA DANN!“, donnerte Lucius. „CURSIM! Im Laufschritt!“
    Die Centurie erhöhte das Tempo, was mit Jubelgeschrei vom Lagerwall quittiert wurde. Sie bogen erneut um die Lagerecke und stürmten auf die Via Principalis zu. So beendeten sie die erste Runde. Weiter ging es, auf das andere Ende des Lagers zu, und Lucius erwartete die Centurie der Gallica, aber sie war noch nicht zu sehen.
    „Sie haben an Boden verloren!“, brüllte er und sie bogen auf die Seite der Porta Praetoria ab. Jetzt konnten sie die andere Centurie sehen, sie marschierte im normalen Gleichschritt auf die Via Praetoria zu. Sie hatten also einiges von ihrem ursprünglichen Vorsprung eingebüßt.
    Lucius wartete, bis sie nur noch zehn Doppelschritte entfernt waren, und brüllte dann: „Zum Angriff!“
    „AUGUSTA!“, brüllten die Legionäre und rannten die wenigen Schritte auf ihre Kameraden zu, die erschrocken zusammenfuhren und die Männer der Augusta entgeistert anstarrten. Um sie nicht zu sehr zu erschöpfen, befahl Lucius wieder Gleichschritt und seine Männer marschierten in normalem Tempo weiter.
    „Das hat ihnen eine Scheißangst eingejagt!“, bemerkte einer der Legionäre zufrieden, und seine Nebenleute stimmten begeistert zu. Ein letztes Mal bogen sie zur Dextraseite des Lagers ab. Jetzt, da der Schnee festgetreten war, war das Marschieren beinahe ein Kinderspiel. Sie erreichten die Decumanaseite. Vom Gegner war nichts zu sehen.
    „Wir gewinnen, Männer! Durchhalten!“, ermahnte Lucius. Verbissen stapften seine Männer weiter. „Augusta, Augusta, Augusta!“, riefen die Legionäre auf dem Lagerwall. Als sie die Porta Decumana erreichten, bog die Centurie der Gallica um die Ecke.
    „Wir gewinnen!“, jubelte Lucius innerlich und sah in Gedanken schon die betretenen Gesichter der
primi ordinis
vor sich. Da ertönte ein Schmerzensschrei und die Kolonne geriet ins Stocken. Lucius rannte die Reihen entlang und sah einen Mann auf dem Boden liegen, um den sich andere kümmerten. Der Mann hielt sich einen Fuß und krümmte sich offensichtlich vor Schmerzen. Es war Celsonius. Natürlich, fluchte Lucius innerlich, meine Nemesis. Die Centurie der Gallica witterte Morgenluft und verfiel in Laufschritt, als sie die Augusta halten sah. Vom Lagerwall schallten Entsetzens- und Jubelrufe herüber.
    „Bin umgeknickt, kann nicht auftreten!“, ächzte der Tesserarius. Lucius tastete grob den Knöchel ab. Auch Drusillus kniete sich neben ihnen hin, um sich die Verletzung anzusehen. Nach einer schnellen Untersuchung standen sie auf und Lucius sah die Gallica mit Hohngeschrei vorbeistürmen. Noch konnten sie gewinnen, ihm musste nur schnell etwas einfallen.
    „Lass ihn hier liegen, Centurio!“, sagte Drusillus entnervt.
    Natürlich war das die einfachste Lösung, aber irgendetwas in ihm sagte, dass es nicht die richtige war. „Nein!“, sagte er entschieden und schüttelte zur Unterstützung den Kopf. „Niemand wird zurückgelassen!“
    „Zurückgelassen?“ Drusillus’ Stimme überschlug sich beinahe hysterisch. „Es sind nur ein paar Schritte zum Lager! Er ist nicht in Gefahr und …!“ Seine Stimme wurde zum Flüstern. „Der Knöchel ist nicht mal dick, nicht gebrochen, gar nichts! Wenn du mich fragst, er ist gekauft!“
    Lucius beachtete ihn nicht weiter, ihm war selbst schon aufgefallen, dass der Knöchel nicht geschwollen war, und er hatte vermutet, dass Celsonius ihnen etwas vorspielte. Sie mussten ihn tragen und würden verlieren, da die Träger nicht laufen konnten ohne auszurutschen.
    RUTSCHEN, das war die Lösung!
    „Drusillus, los, an die Spitze und Marsch, zunächst normaler Gleichschritt! LOS!“, befahl Lucius hektisch und spähte zu den Gegnern. Sie waren wieder in den Gleichschritt zurückgefallen und erreichten gerade die Lagerecke. Nur ein kleiner Vorsprung, das musste zu schaffen sein. „Promptus!“, brüllte er. „Dein Contubernium zu mir, schnell!“
    Die acht Männer rannten auf ihn zu, während sich die Centurie wieder in Marsch setzte.
    „Los, vier Mann nehmen alle Waffen, schnell, bis auf ein Scutum und ab, hinter den anderen her!“ Vier Männer beluden sich mit den zusätzlichen Pila und Schilden und stapften, so gut es ging, hinter der Kolonne her.
    „Los, ihr vier nehmt eure Schwerter ab, knotet die Riemen aneinander und befestigt sie am Schildgriff!“
    Im Handumdrehen wurde so der Schild in einen Zugschlitten verwandelt, der verdutzte Celsonius oben draufgesetzt und von den

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