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Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Pollmann
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Tisch zurück.
    „Wirst du, nachdem Marcus Agrippa wieder in den Osten abgereist ist, nach Gallien aufbrechen, um die Neuordnung durchzuführen?“, fragte Corvinus.
    „Nein!“, seufzte Augustus. „Diese Aufgabe ist dringlich und wichtig, aber sie würde mich wieder einige Jahre aufhalten, und es gibt hier in Rom ebenfalls dringliche Aufgaben, die erfüllt werden müssen und meiner Anwesenheit bedürfen.“
    „Angelegenheiten, die wir nicht erledigen können?“, fragte Tarius Rufus spitz.
    Augustus nickte bedauernd. „Ich kann und will die Ausrufung des neuen Saeculums nicht länger verschieben. Vorher müssen aber noch einige Sittengesetze verabschiedet werden, damit dieses neue Zeitalter entsprechend beginnen kann.“
    „Sittengesetze? In Rom? Soll das ein Scherz sein?“, fragte Taurus ungläubig. „Wenn du Senatoren wegen Luxus oder Lebenswandel bestrafen willst, wirst du dich entweder der Lächerlichkeit preisgeben oder einen Aufstand provozieren!“
    Augustus erhob sich ruckartig. „Ich habe die Republik wiederhergestellt und bin gewillt, auf dem Weg unserer Vorfahren weiterzugehen. Dazu gehört, dass sich Senatoren wie Senatoren benehmen und nicht wie die letzten degenerierten Ptolemäer!“
    „Und wer nicht nach der neuen
lex Julia
lebt, wird aus dem Senat geworfen?“, stellte Corvinus fragend fest.
    „800 Senatoren sind sowieso zu viel!“, konstatierte der Princeps. „Mir schwebt ein Senat von 600 Senatoren vor, das wäre die Aufgabe von Paullus und Plancus gewesen. Was haben die beiden als Zensoren überhaupt getan?“
    „Frag lieber nicht! Paullus Aemilius war ein Musterfall an Inaktivität und eine Fehlbesetzung“, stellte Taurus fest.
    „Dann muss der Senat dich eben in einer seiner nächsten Sitzungen bedrängen, das Amt anzunehmen!“, bemerkte Vinicius zynisch.
    Augustus nickte zustimmend. „Kümmert euch darum, aber ich werde ablehnen. Dieses Jahr ist es zu spät. Nächstes Jahr dürft ihr mich gerne noch einmal überreden!“ Nachdem das erneute Gelächter verklungen war, fuhr Augustus zu Taurus gewandt fort: „Wie weit ist der Codex für die Veteranenversorgung gediehen?“
    „Ich habe einige Berechnungen anstellen lassen, was sowohl den
ager publicus
als auch das Geld betrifft. Im Endeffekt läuft es auf das Gleiche heraus. Wenn wir den Veteranen kein Land geben wollen, müssen wir tief in den Beutel greifen, aber wenn wir den
ager publicus
zurückfordern, werden Entschädigungen fällig. So oder so kostet es viel Geld. Es sei denn …“, Taurus machte eine kunstvolle Pause, „… wir siedeln Veteranen in den neu eroberten Gebieten an.“
    „Das hat sich doch in der Vergangenheit gut bewährt!“, warf der zweite Konsul Vespillo ein.
    Tarius Rufus nickte zustimmend, fuhr aber in bedauerndem Tonfall fort: „Leider stehen uns keine Feinde in attraktiven Gebieten gegenüber. Wenn wir beginnen, Veteranen in den germanischen Sümpfen und Wäldern anzusiedeln, können wir sie gleich zu den Garamanten schicken.“
    „Nach zwanzig Jahren können wir nicht erwarten, dass sie begeisterte Bauern werden, schon gar nicht in unwirtlichen Gegenden!“, bestätigte Lollius.
    „Wir gehen die Kataster durch, um zu prüfen, in welchen
coloniae
noch Land zu vergeben ist, und erstellen eine entsprechende Liste“, ergänzte Taurus. „So gibt es in Gallien eine
colonia
im Gebiet der Helveter, die gegründet, aber deren Land nie vergeben wurde!“
    Augustus war überrascht. „Wie das?“
    „Das geht aus den Unterlagen nicht hervor, aber die
colonia
wurde von Plancus angelegt, in dem Jahr, als dein Vater ermordet wurde. Deshalb wurden die Veteranen nicht entlassen.“
    „Was schlägst du also vor, Titus Statilius?“, fragte Augustus.
    „Wir behalten nicht mehr als zwanzig oder fünfundzwanzig Legionen. Ihre Veteranen werden in erster Linie mit Geld abgefunden. Wann immer es geht, behalten wir sie als
evocatii
.“
    „Zwanzig Legionen?“, fragte Lollius entgeistert. „Mit so wenigen Einheiten werden wir die Grenzen kaum halten können. Welche willst du auflösen?“
    „Nach dem Ende des Kantabrerkrieges benötigen wir in Hispanien nicht mehr so viele Legionen. Africa als senatorische Provinz wird seine Legionen aus politischen Gründen behalten“, erläuterte Taurus.
    Vespillo unterbrach ihn: „Verzeih, wenn ich unterbreche, aber zwanzig, selbst fünfundzwanzig Legionen erscheinen mir trotzdem viel zu wenig. Auf Grund von Urlaub, Krankheit und anderen Ausfällen werden die Legionen,

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