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Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Pollmann
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fragte Corvinus. „Willst du den Landweg entlang der Adria sichern? Wann wirst du damit beginnen?“
    „Titus, was schlägst du vor?“, fragte Augustus.
    „Wir werden noch einige Jahre brauchen. Zuerst müssen wir die Übergänge über die Alpen sichern“, entgegnete Taurus. „Wir brauchen Legionen aus Gallien, daher muss die Neuordnung der Provinz abgeschlossen sein!“
    „Und die kann erst abgeschlossen werden nach der Säkularfeier, der Sittengesetzgebung und dem Senatszensus, also frühestens in fünf Jahren! Es sei denn, wir beschleunigen einige Dinge und gehen sie gleichzeitig an“, ergänzte Vespillo.
    Augustus schüttelte energisch den Kopf, aber als er gerade antworten wollte, fielen ihm die anderen ins Wort: „Eile mit Weile!“ Alle brachen in lautes Gelächter aus.
    Augustus sah beleidigt aus. „Eigentlich wollte ich ‚Eins nach dem anderen’ sagen!“
    In das erneut aufbrandende Gelächter sagte Vespillo ernst: „Das sind aber immense Vorhaben. Dazu kommen noch die Veteranenversorgung, die illyrischen Stämme, die Pannonier und Skordisker!“
    „Ich kann nicht verstehen, wieso Alexander geweint hat, als es nichts mehr zu erobern gab“, sagte Augustus kopfschüttelnd. „Mit der Verwaltung eines Reiches ist man doch ganz gut ausgelastet!“

    ARAUSIO
    Vater hat sich kein bisschen verändert, dachte Lucius. Genauso wortkarg und mürrisch wie immer. Nur älter war er geworden, und er sah müde und angestrengt von der Reise aus. Die Begrüßung war kurz ausgefallen. Es war kaum zu glauben, dass er seine Söhne seit Jahren nicht gesehen hatte. Seine Schwiegertochter Julia hatte er mit einem Kuss auf die Stirn begrüßt. Lucius bekam ein „Du bist groß geworden!“, Gaius wurde gefragt, wann denn mit dem Nachwuchs zu rechnen sei. Die überschwängliche Begrüßung durch die Haussklaven wurde von ihm unwirsch unterbrochen und die Sklaven wurden wieder an die Arbeit geschickt. Am Hausaltar hatte er den Penaten und den Ahnen gedankt und dann die Familie ins Arbeitszimmer bestellt.
    Gnaeus Marcellus legte einige Schriftrollen auf den Schreibtisch, bevor er Platz nahm. Er sah sich stirnrunzelnd um. Dann verschob er das Tintenfass um eine Handbreit und stellte die Schale mit den Stilitis auf die rechte Seite des Schreibtisches. Auch die kleine Minervastatue fand einen anderen Platz. Offensichtlich war er irritiert, dass sein Schreibtisch nach vier Jahren nicht so aussah, wie er ihn in Erinnerung hatte.
    „Hier sieht es aus wie bei den Germanen“, brummte er und sah auf. „Jetzt setzt euch endlich!“, forderte er Gaius, Lucius und Sextus ungeduldig auf.
    Lucius beeilte sich, Platz zu nehmen, gespannt, was sein Vater zu erzählen hatte. Gaius sah nicht glücklich aus, als er auf einem der Klientenstühle Platz nahm. Lucius konnte das verstehen. In den letzten Jahren hatte Gaius auf der anderen Seite des Schreibtisches gesessen.
    Gnaeus trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte. „Es werden sich für unsere Familie einige wichtige Änderungen ergeben. Nächstes Jahr beim Zensus werde ich in den Ritterstand aufgenommen“, verkündete er.
    Lucius blieb vor Erstaunen der Mund offenstehen. Sextus ein stieß einen überraschten Pfiff aus.
    Gaius sah ungläubig drein. „Dazu bedarf es eines Vermögens von 400.000 Sesterzen. Selbst wenn man die gestiegenen Grundstückspreise in Narbonennsis berücksichtigt, ist dein Vermögen nicht so groß!“
    Gnaeus musterte seinen Erstgeborenen ungnädig: „Danke für deine Belehrungen, mein Sohn. Meinst du nicht, dass ich das selber weiß?“ Gaius schwieg. „Augustus hat mir ein großzügiges Donativ für meine Verdienste um das Imperium zugestanden!“, fuhr Gnaeus ein wenig selbstgefällig fort, um dann einen geschäftsmäßigen Ton anzuschlagen: „Wie dir Sextus bereits mitgeteilt hat, Gaius, gedenke ich mein Vermögen gewinnbringend anzulegen, indem ich Betrieben, die sich hier in der Region ansiedeln wollen, mit Kapital unter die Arme greife. Ich gedenke, mit einigen anderen vermögenden Personen eine Bank für solche Geschäfte zu bilden. Du, Gaius, wirst die Geschäfte leiten. Es gibt schon ein erstes Projekt, in das wir investieren werden!“ Er entrollte eine der Schriftrollen: „Marcus hat mich auf ein lukratives Geschäft aufmerksam gemacht. Dies habe ich von einem gewissen Ateius aus Arezzo. Er ist einer der Unternehmer, die das
terra sigillata
herstellen. Seit es vor über zehn Jahren in Arezzo erfunden wurde, hat sich dieses

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