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Chalions Fluch

Chalions Fluch

Titel: Chalions Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Lächeln, doch Cazaril sah die Sorge in ihren Augen, als er die Tür vor ihr schloss.
    Als der Arzt mit Cazaril allein war, ließ er ihn beim Fenster niedersitzen. Dort fühlte er seinen Puls und sah ihm in Augen, Ohren und Hals. Er ließ Cazaril Wasser lassen, roch daran und untersuchte den Urin in einer Glasröhre, die er gegen das Licht hielt. Er erkundigte sich nach Cazarils Stuhlgang, und widerstrebend berichtete dieser von dem Blut. Dann musste Cazaril sich ausziehen und niederlegen und es über sich ergehen lassen, dass der Mann mit einem Ohr an seinem Brustkorb Herzschlag und Atmung abhörte und ihn am ganzen Leib mit kalten, schnellen Fingern knuffte und stieß. Cazaril musste erklären, woher die Narben der Auspeitschung kamen. Rojeras einziger Kommentar dazu waren einige haarsträubende Vorschläge, wie er Cazaril von den verbliebenen Adhäsionen befreien könne, wenn dieser es wünschte und den Mumm aufbrächte. Cazaril war der Ansicht, dass er lieber abwarten oder sich von einem weiteren Pferd abwerfen ließe, und das sagte er auch. Rojeras kicherte bloß.
    Sein Lächeln schwand jedoch, als er sich wieder einer gründlicheren und noch sorgfältigeren Untersuchung von Cazarils Bauch zuwandte, indem er tastete und sich hierhin und dorthin beugte. »Tut das weh?«
    Cazaril war entschlossen, die Beschwerden zu überspielen, und sagte: »Nein.«
    »Und das hier?«
    Cazaril jaulte auf.
    »Ah. Das tut also weh.« Weitere Stöße. Weiteres Zusammenzucken. Rojeras hielt eine Weile inne und ließ seine Fingerspitzen nur auf Cazarils Bauch ruhen. Sein Blick wirkte geistesabwesend. Dann löste er sich mit einem Schütteln aus seinen Gedanken. Er erinnerte Cazaril an Umegat.
    Rojeras lächelte wieder, als Cazaril sich anzog, doch sein Blick wirkte nachdenklich.
    Cazaril ermutigte ihn: »Sprecht ruhig, Bruder. Ich bin einiges gewöhnt und werde nicht gleich zusammenbrechen.«
    »Ja? Gut.« Rojeras holte tief Luft und sagte schlicht: »Lord Cazaril, Ihr habt ein deutlich ausgeprägtes Geschwulst.«
    »Das … ist es also«, meinte Cazaril und setzte sich behutsam wieder auf den Stuhl.
    Rojeras blickte auf. »Das überrascht Euch nicht?«
    Nicht so sehr, wie die letzte Diagnose, die man mir gestellt hat. Sehnsüchtig überlegte sich Cazaril, was für eine Erleichterung es wäre, wenn er seine wiederkehrenden Magenkrämpfe auf so eine natürliche, alltägliche, tödliche Krankheit schieben könnte. Leider war er sicher, dass die wenigsten Wucherungen ihren Trägern mitten in der Nacht Obszönitäten zuschrien. »Ich hatte bereits Grund zu der Annahme, dass etwas nicht in Ordnung ist. Aber was bedeutet das nun? Was wird Eurer Ansicht nach geschehen?« Er sprach so unbeteiligt wie möglich.
    »Nun …« Rojeras setzte sich auf die Kante von Cazarils leerem Bett und verschränkte die Finger. »Es gibt viele unterschiedliche Arten dieser Tumore. Manche sind verstreut, andere knotig oder eingeschlossen; manche töten rasch, andere bestehen über Jahre und scheinen kaum irgendwelche Schwierigkeiten zu bereiten. Euer Geschwulst scheint eingeschlossen zu sein, was ein gutes Zeichen ist. Es gibt eine verbreitete Sorte, eine Art Zyste, die mit Flüssigkeit gefüllt ist. Eine Frau, die ich behandelt habe, hat damit zwölf Jahre überlebt.«
    »Oh«, machte Cazaril und brachte ein ermutigtes Lächeln zu Stande.
    »Es wuchs zu einer Masse von mehr als hundert Pfund heran, bis zum Zeitpunkt ihres Todes«, fuhr der Arzt fort. Cazaril zuckte zurück, doch unbekümmert redete Rojeras weiter: »Und dann gibt es noch eine weitere Variante, eine besonders interessante, die mir während der Jahre meiner Forschung erst zweimal untergekommen ist: Eine runde Masse. Wenn man sie aufschneidet, findet man darin knotiges Fleisch mit Haaren und Zähnen und Knochen. Einmal fand ich sie im Leib einer Frau, was ja noch Sinn machen würde, aber ein weiteres Exemplar wuchs im Bein eines Mannes. Meine Theorie ist, dass diese Erscheinungen von einem freigesetzten Dämon hervorgerufen werden, der menschliche Form anzunehmen versucht. Hätte der Dämon Erfolg, könnte er sich vermutlich mit Zähnen und Klauen seinen Weg nach draußen bahnen und die Welt in einer fleischlichen Form heimsuchen, die gewiss eine Abscheulichkeit wäre. Ich habe mir schon lange gewünscht, ein weiteres solches Exemplar in einem Patienten zu finden, der noch am Leben ist, damit ich es untersuchen und meine Theorie überprüfen kann.« Er musterte Cazaril interessiert.
    Der wäre am

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