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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Nährboden für seine Samen abgibt. Es gibt Wespen in Mundania, die andere Wesen stechen, sie lähmen und dann ihre Eier in ihren Körpern ablagern. Wir können immer davon ausgehen, daß es irgendeinen Sinn haben muß.«
    Doch Bink war noch immer erstaunt. »Wie kommt es denn, daß Sie, ein Magier…«
    »Magier sind auch Menschen, Bink. Wir essen, schlafen, lieben, hassen und machen Fehler. Ich bin genauso anfällig für Magie wie Sie, ich habe lediglich mächtigere Waffen, um mich zu schützen. Wenn ich in völliger Sicherheit leben wollte, dann würde ich mich auch in einem steinernen Schloß vergraben wie mein FreundHumfrey. Meine Überlebenschancen in dieser Wildnis würden durch die Anwesenheit von ein oder zwei wachsamen, treuen Gefährten wesentlich erhöht. Deshalb habe ich ja auch vorgeschlagen, unser Waffenstillstandsabkommen zu verlängern, und ich meine noch immer, daß das eine ganz gute Idee wäre. Es ist ziemlich offensichtlich, daß ich Hilfe gebrauchen kann, auch wenn das bei Ihnen nicht der Fall sein sollte.« Er blickte Bink an. »Warum haben Sie mir eben geholfen?«
    »Ich…« Bink schämte sich, zuzugeben, daß es eigentlich nur Zufall gewesen war. »Ich meine, wir sollten… das Abkommen verlängern.«
    »Ausgezeichnet. Ist Fanchon damit einverstanden?«
    »Sie braucht gerade Hilfe. Ein… sie ist in der Gewalt eines Schlafbaumes.«
    »Oho! Dann werde ich mich für Ihren Dienst revanchieren, indem ich die Mamsell rette. Danach wollen wir uns über ein Abkommen unterhalten.« Mit diesen Worten sprang Trent auf.
    Auf dem Weg zeigte Bink bereits von ferne auf den Lianenbaum, und Trent kappte mit seinem Schwert säuberlich eine Liane davon ab. Wieder wurde Bink an die Geschicklichkeit dieses Mannes erinnert, mit der dieser sein Schwert zu führen verstand. Selbst wenn man Trent aller seiner magischen Kräfte beraubt hätte, würde er immer noch gefährlich bleiben. In Mundania war er ja auch bis zum General einer Armee aufgestiegen.
    Die Liane zuckte wie eine sterbende Schlange und verlor viel orangefarbenen Sirup, aber inzwischen war sie harmlos. Der Baum wankte eingeschüchtert, und fast tat er Bink leid.
    Sie liefen zu Fanchon hinüber, wickelten die Liane um ihren Fuß und zerrten sie unsanft unter dem Baum hervor. Mit dem richtigen Gerät war so etwas alles kein Problem!
    »Also dann«, sagte Trent forsch, nachdem Fanchon sich einigermaßen erholt hatte. »Ich schlage vor, daß wir unser Stillhalteabkommen verlängern, bis wir die Wildnis von Xanth hinter uns gebracht haben. Es sieht so aus, als kämen wir jeder für sich nur schwierig voran.«
    Diesmal willigte Fanchon in den Vorschlag ein.
     

 

12 Chamäleon
     
    Nachdem sie wieder zu sich gekommen war und alles mit angehört hatte, was Bink ihr erzählte, holte Fanchon als erstes den magischen Kürbis und wickelte ihn in ein großes Blatt eines Deckenbaums. »Der kann ganz nützlich sein«, meinte sie.
    »Jetzt müssen wir uns überlegen, wie wir hier am besten herauskommen«, sagte Trent. »Ich glaube, daß wir uns südlich von der Schlucht befinden, also wird sie uns den Weg abschneiden, wenn wir in Richtung Norden gehen, es sei denn, wir gehen die Küste entlang. Das halte ich aber für unklug.«
    Bink erinnerte sich an sein Erlebnis beim Überqueren der Spalte und sagte: »Nein, am Strand dürfen wir nicht bleiben.« Dort hatte damals die Zauberin Iris die Dinge kompliziert gemacht, doch es konnte auch ähnlich bedrohliche Gefahren geben.
    »Als Alternative könnten wir ins Binnenland vorstoßen«, sagte Trent. »Ich kenne mich dort zwar nicht aus, aber ich meine, daß Humfrey damals ein Schloß dort in der Nähe bauen wollte.«
    »Das hat er auch«, sagte Fanchon.
    »Gut«, meinte Bink. »Sie können uns ja in große Vögel verwandeln, vielleicht in Rohks, dann können wir Sie dorthin tragen.«
    Trent schüttelte den Kopf. »Das geht nicht.«
    »Aber Sie haben uns schon einmal verwandelt, und wir haben Ihnen geholfen. Wir haben doch das Abkommen mit Ihnen gemacht. Wir lassen Sie schon nicht fallen.«
    Trent lächelte. »Es ist keine Frage des Vertrauens, Bink. Ich vertraue Ihnen. Ich zweifle nicht an Ihrer Grundehrlichkeit, genausowenig wie an Fanchons. Aber wir sind hier in einer besonderen Lage…«
    »Wenn man sich das mal vorstellt, wie der Böse Magier dem Guten Magier einen Besuch abstattet!« sagte Fanchon. »Was für eine Begegnung!«
    »Nein, da wären Sie bestimmt enttäuscht«, erwiderte Trent. »Humfrey und ich sind

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