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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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eindringlich, und in ihrer Intensität war sie so schön, daß sie äußerst eindringlich wirkte. »Du weißt doch, daß zwar jeder Bürger von Xanth magisches Talent besitzt, daß diese Magie aber sehr enge Grenzen hat. Manche besitzen mehr Magie als andere, aber dennoch beschränkt sich auch ihr Talent auf einen bestimmten Typ von Magie. Selbst die Magier unterliegen diesem Naturgesetz.«
    »Ja.« Das klang einleuchtend – aber was sollte es?
    »Der König von Xanth ist ein Magier – aber seine Macht erstreckt sich lediglich auf Wettereffekte. Er kann eine Windhose beschwören oder einen Tornado oder auch einen Hurrikan oder eine Dürre oder einen zehntägigen Regen – aber er kann nicht fliegen oder Holz in Silber verwandeln oder mit magischen Mitteln ein Feuer entzünden. Er ist ein Spezialist für die Atmosphäre.«
    »Ja«, stimmte Bink zu und erinnerte sich an Donalds Sohn, der Windhosen machen konnte. Der Junge besaß ein gewöhnliches Talent, der König hatte ein gewaltiges – und doch unterschieden sie sich nur graduell, nicht prinzipiell voneinander.
    Natürlich war das Talent des Königs mit der Zeit schwächer geworden; vielleicht konnte er mittlerweile nur noch eine Windhose zaubern. Es war schon ganz gut, daß Xanth von dem Schild beschützt wurde!
    »Wenn du also das Talent eines Einwohners von Xanth kennst, dann kennst du auch seine Grenzen«, fuhr Iris fort. »Wenn du einen Mann siehst, der einen Sturm beschwört, dann brauchst du dir keine Sorgen darüber zu machen, daß er unter deinen Füßen eine magische Grube entstehen lassen oder dich in eine Kakerlake verwandeln könnte. Niemand besitzt mehrere verschiedene Grundarten von Talenten.«
    »Außer vielleicht der Magier Humfrey«, sagte Bank.
    »Er ist ein mächtiger Magier«, stimmte sie ihm zu. »Aber selbst er hat seine Grenzen. Sein Talent ist die Divination, das Hellsehen, beziehungsweise das Wissen. Ich glaube nicht, daß er wirklich in die Zukunft blickt, nur in die Gegenwart. Und seine sogenannten hundert Zauber beziehen sich auch darauf. Keiner davon ist Aktivmagie.«
    Bink wußte nicht genug über Magier Humfrey, um das widerlegen zu können, aber es klang richtig. Er war beeindruckt davon, wie gut sich die Zauberin über die Magie ihres Kollegen auf dem laufenden hielt. Gab es zwischen den Besitzern großer magischer Kräfte so eine Art beruflicher Rivalität? »Ja, Talente treten in Typen auf. Aber…«
    »Mein Talent ist die Illusion«, lenkte sie elegant zu einem anderen Thema über. »Diese Rose…« Sie pflückte eine hübsche rote Rose und hielt sie ihm unter die Nase. Was für ein süßer Duft! »Diese Rose ist in Wirklichkeit…«
    Die Rose verblaßte. Plötzlich hielt sie einen Grashalm in der Hand. Er roch sogar nach Gras.
    Bink blickte sich enttäuscht um. »Das alles hier ist Illusion?«
    »Das meiste davon. Ich könnte dir den ganzen Garten zeigen, wie er in Wirklichkeit ist, aber das wäre nicht annähernd so hübsch.« Der Grashalm in ihrer Hand verwandelte sich in eine Iris. »Das sollte dich überzeugen. Ich bin eine mächtige Zauberin. Deshalb kann ich ein ganzes Gebiet als etwas erscheinen lassen, was es nicht ist, und jede Einzelheit würde dabei echt sein. Meine Rosen duften wie Rosen, meine Apfelstrudel schmecken wie Apfelstrudel. Mein Körper…« Sie machte eine Pause und lächelte leise. »Mein Körper fühlt sich wie ein Körper an. Alles scheint echt zu sein – und ist doch nur Illusion. Das heißt, alles hat eine stoffliche Grundlage, aber meine Magie verschönert es, verändert es. Das ist mein Talentkomplex. Deswegen besitze ich kein anderes Talent – und so weit kannst du mir folglich trauen.«
    Bink war sich da nicht so sicher. Eine Illusionszauberin war die letzte Person, der man überhaupt irgendwie trauen konnte! Und doch verstand er jetzt, was sie meinte. Sie hatte ihm ihre Magie gezeigt, und es war unwahrscheinlich, daß sie bei ihm noch eine andere Magie anwenden würde. Er hatte zwar noch nie daran gedacht, aber es stimmte, daß jeder in Xanth immer nur einen Typ von Talent besaß.
    »Also gut, ich vertraue Ihnen«, sagte Bink zweifelnd.
    »Gut. Dann komm mit in meinen Palast, dort werde ich dir alle deine Bedürfnisse erfüllen.«
    Das war unwahrscheinlich. Niemand konnte ihm ein eigenes magisches Talent geben. Humfrey mochte sein Talent vielleicht entdecken – um den Preis eines Jahresdienstes! –, aber das würde lediglich enthüllen, was dort war, es wäre kein Neuerschaffen.
    Er ließ

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