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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Ehemann es zugibt?«
    Nola glotzte sie fassungslos an. »Julian hat zugegeben …«
    »Ja, das hat er.«
    Nola stellte ihr Glas ab und behielt Brooke im Blick.
    »Ich glaube, die exakte Formulierung lautete: ›Es ging bis zum Ablegen der Kleidung.‹ Als hätte er keinen Schimmer, wie es dazu kommen konnte, aber das ›Ablegen‹ hat jedenfalls stattgefunden.«
    »Ach herrje.«
    »Er behauptet, er hätte nicht mit ihr geschlafen. Und das soll ich ihm glauben.« Ihr Handy klingelte. Sie brachte es augenblicklich zum Schweigen. »Ach, Nola, ich krieg einfach das Bild nicht aus dem Kopf, wie die zwei zusammen nackt im Bett liegen! Und weißt du, was das Komischste ist? Dass sie so stinknormal aussieht, macht es für mich nur noch schlimmer. Da kann er ja nicht mal behaupten, er wäre sturzbesoffen gewesen, als ihm aus heiterem Himmel dieses heiße Model in den Schoß gefallen ist.« Sie wedelte empört mit einer Ausgabe der Last Night herum. »Hallo, die Frau ist Durchschnitt. Bestenfalls. Und er ist den ganzen Abend um sie herumscharwenzelt . Hat sie nach Strich und Faden verführt. Und will nicht mit ihr geschlafen haben?«
    Nola blickte zu Boden.
    »Und selbst wenn nicht, war er offensichtlich auf dem besten Weg dazu.« Brooke stand auf und tigerte durchs Zimmer, erschöpft, überreizt und angewidert zugleich. »Er hat eine Affäre oder hätte gern eine. Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock.«
    Nola schwieg.
    »Wir sehen uns kaum noch, und wenn, dann liegen wir uns in den Haaren. Wir schlafen so gut wie nie mehr miteinander. Wenn er mich von unterwegs anruft, höre ich im Hintergrund immer irgendwelche Mädchen und Musik und weiß nicht mal, wo er eigentlich ist. Die ganzen Gerüchte . Ich weiß schon, jede abservierte Frau auf diesem Planeten möchte gern glauben, dass bei ihr die Dinge anders liegen, aber ich wäre schön blöd, wenn ich denke, mir könnte so was nicht passieren.« Sie atmete tief aus und schüttelte den Kopf. »Mein Gott, wir sind genau wie meine Eltern. Ich dachte immer, wir wären anders, und jetzt das. …«
    »Brooke, du musst mit ihm reden.«
    Brooke breitete die Hände aus. »Bin völlig deiner Meinung, aber wo ist er? Krallt sich gerade in West Hollywood vor der neuesten Talkshow im Spätprogramm schnell noch ein paar Sushihäppchen? Machen wir uns doch nichts vor: Wenn er wirklich wollte , dann wäre er jetzt hier, oder?«
    Nola ließ nachdenklich ihren Drink im Glas kreisen. »Ginge das denn?«
    »Klar ginge das! Er ist nicht der Präsident, er operiert nicht laufend am offenen Herzen und muss auch nicht mit dem Space Shuttle eine Punktlandung hinlegen. Er ist Sänger , Himmelherrgottnochmal, da könnte er das doch wohl hinkriegen.«
    »Und, wann kommt er nun zurück?«
    Brooke hob die Schultern und kraulte Walter im Nacken. »Übermorgen. Aber nicht etwa meinetwegen. New York stand ohnehin auf dem Plan. Dass seine Ehe vor dem Aus steht, rechtfertigt offenbar keinen Umweg in der Reiseroute.«
    Nola stellte ihr Glas ab und sah Brooke an. » Seine Ehe vor dem Aus ? Ist es denn wirklich so schlimm?«
    »Ich weiß nicht, Nola. Ich hoffe nicht. Aber ich frage mich ernsthaft, wie wir das überstehen sollen.«
    Das flaue Gefühl drohte sie zu überwältigen. Bisher hatte sie sich mit Phrasen wie »Zeit lassen«, »Freiraum brauchen« und »in Ruhe klären« über die Runden gerettet, ohne jemals ernsthaft in Betracht zu ziehen, dass die Scherben möglicherweise nicht mehr zu kitten waren.
    »Hör zu, Nol, ich find’s ja selbst scheiße, aber ich setz dich jetzt vor die Tür. Ich muss ins Bett.«
    »Wieso? Du bist doch arbeitslos. Was hast du morgen schon groß vor?«
    Brooke lachte. »Schönen Dank, du Trampeltier. Damit du’s weißt, ich bin nicht arbeitslos. Ich hab immer noch den Zwanzigstundenjob an der Huntley.«
    Nola goss sich einen weiteren Fingerbreit Wodka ein, diesmal ohne ihn mit Olivensaft einzutrüben. »Da brauchst du doch erst morgen Nachmittag zu sein. Musst du echt jetzt auf der Stelle ins Bett?«
    »Nein, ich muss jetzt unter die Dusche und mich ausheulen, mir gut zureden, die Chateau-Mieze NICHT zu googeln, und mich dann in den Schlaf weinen, weil ich’s doch gemacht habe«, erwiderte Brooke. Es kam nicht so scherzhaft rüber, wie es zumindest teilweise gemeint war.
    »Brooke …«
    »War ein Witz. Ich bin eigentlich kein Duschheuler. Außerdem gehe ich vermutlich in die Badewanne.«
    »Ich lass dich in dem Zustand nicht allein.«
    »Na, dann mach’s dir auf meiner

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