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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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einer der besten Krampfadernchirurginnen des Landes gewählt wurde.« Er grinste. »Sie ist eine Berühmtheit.«
    »Tja, eben.«
    »Okay. Ich verstehe, was du meinst. Aber mein Dad kann mit jedem reden. Du weißt doch, wie locker er ist. Du wirst sehen, Cynthia wird ihn lieben.«
    »Klar, er ist ein Supertyp«, nickte Brooke. Sie nahm seine Hand, als sie auf das Haus der Alters zugingen. »Aber der Mann ist nun mal ein weltbekannter Brustvergrößerungsspezialist. Jede Frau muss doch denken, er schaut auf ihre Brüste und überlegt sich, was man daran noch nachbessern kann.«
    »Ach was, Brooke. Oder denkst du etwa, alle Zahnärzte, die du zufällig irgendwo triffst, starren auf deine Zähne?«
    »Ja.«
    »Oder dass ein Psychiater, mit dem du auf einer Party ins Gespräch kommst, dich sofort analysiert?«
    »Absolut, hundertpro.«
    »So ein Quatsch.«
    »Dein Vater befummelt doch von Berufs wegen ständig Brüste, Tag für Tag. Ich behaupte nicht, dass er irgendwie pervers ist oder was, aber er kann gar nicht anders, als sie mit Kennerblick zu inspizieren. Frauen spüren das, mehr will ich damit nicht gesagt haben.«
    »Das wirft jetzt wohl die unvermeidliche Frage auf.«
    »Nämlich?« Sie sah auf die Uhr, als die Markise über dem Eingang in Sicht kam.
    »Hast du auch das Gefühl, dass er deinen Busen inspiziert?« Julian machte ein so besorgtes Gesicht, dass sie ihn am liebsten geknuddelt hätte.
    »Nein, Schatz, natürlich nicht.« Sie hakte sich bei ihm unter und schmiegte sich an ihn. »Nicht nach all diesen Jahren. Er weiß, dass er ihn nie zwischen die Finger kriegen wird, und er hat sich inzwischen wohl damit abgefunden.«
    »Dein Busen ist genau richtig, Brooke«, sagte Julian automatisch.
    »Ich weiß, deswegen hat mir dein Dad ja auch angeboten, ihn zum Rabattpreis zu überholen, als wir uns verlobt haben.«
    »Aber doch nicht, weil er dachte, dass du es nötig hast. Außerdem hätte er die OP auch nicht selbst gemacht.«
    »Dann dachtest du vielleicht, dass ich es nötig habe?«, sagte sie bitter, obwohl sie wusste, dass es nicht stimmte. Das OP -Angebot war von Dr. Alter nur als nette Geste gemeint gewesen. Wäre er Schneider, hätte er ihr zur Verlobung vermutlich ein herabgesetztes Kleidungsstück geschenkt. Trotzdem hatte sie die Kränkung immer noch nicht verwunden.
    »Brooke …«
    »Entschuldige. Ich hab einfach Hunger. Und Bammel vor diesem Brunch.«
    »Es wird schon nicht so schlimm werden.«
    Der Portier begrüßte Julian mit jovialem Schulterklopfen und holte ihnen den Lift herunter. Erst auf dem Weg nach oben in den siebzehnten Stock fiel Brooke siedend heiß ein, dass sie kein Mitbringsel dabeihatten.
    »Ich finde, wir sollten schnell noch mal runter und ein paar Blumen besorgen oder Pralinen oder so«, sagte sie und zupfte Julian am Ärmel.
    »Ach komm, Rook, das macht doch nichts. Es sind meine Eltern . Denen ist das völlig egal.«
    »Haha. Wenn du glaubst, deine Mutter merkt es nicht, dass wir mit leeren Händen aufkreuzen, hast du dich ordentlich in den Finger geschnitten.«
    »Wir bringen uns selber mit, alles andere ist unwichtig.«
    »Träum schön weiter.«
    Julian klopfte an, die Tür schwang auf. Lächelnd wurden sie von Carmen hereingebeten, die seit dreißig Jahren bei den Alters Haushälterin war. Julian hatte Brooke einmal anvertraut, dass er Carmen bis zu seinem fünften Geburtstag »Mommy« genannt hatte, einfach weil er es nicht besser wusste. Carmen fiel ihm sofort um den Hals.
    »Wie geht’s meinem Baby?«, fragte sie, nachdem sie Brooke mit einem Schmatz auf die Wange begrüßt hatte. »Gibt deine Frau dir auch genug zu essen?«
    Brooke drückte Carmens Arm und wünschte sich zum tausendsten Mal, Carmen wäre Julians Mutter. »Sieht er denn so verhungert aus? Ich muss ihm manchmal förmlich die Gabel aus der Hand winden.«
    »So ist’s recht, mein Junge, iss nur tüchtig.« Carmen betrachtete ihn mit Stolz.
    Eine schrille Stimme ließ sich aus dem Salon vernehmen. »Carmen, schicken Sie doch bitte die Kinder herein. Und vergessen Sie nicht, die Stiele zu kürzen, wenn Sie den Strauß in die Vase stellen.«
    Carmen sah sich nach den Blumen um, doch Brooke konnte nur ihre leeren Hände vorweisen. Sie zwinkerte Julian zu.
    »Sag jetzt nichts«, murmelte er.
    »Gut, dann sage ich nicht, ich hab’s ja gleich gesagt. Weil ich dich liebe.«
    Sie betraten den Salon – Brooke hatte gehofft, sie würden diesen Teil überspringen und gleich beim Essen einsteigen – und

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