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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Julian?«
    Cynthia lehnte sich zurück, ordentlich zurechtgestutzt. Die arme Frau tappte hier hilflos durch ein Minenfeld. Sie rieb sich zerstreut die Stirn und sah plötzlich sehr müde aus. »Ja, natürlich. Wie läuft’s denn bei euch?«
    Brooke wusste nur zu gut, dass sie nicht mit Details aus ihrem Berufsleben aufzuwarten brauchte. Obwohl ihre Schwiegermutter ihr den Job an der Huntley verschafft hatte, nahm sie es ihr insgeheim immer noch übel, dass sie sich nicht zu einer Karriere in der Werbe- oder Modebranche überreden lassen wollte. Wenn sie schon unbedingt als Ernährungsberaterin arbeiten musste, warum dann nicht bei der Vogue oder als private Diätassistentin bei ihren unzähligen Freundinnen aus der Upper East Side? Im Grunde war es ganz egal, wo sie arbeitete, solange es nur nicht mehr diese – Zitat! – »schäbige Ambulanz voller Sozialfälle« war.
    Julian sprang todesmutig in die Bresche. »Also, ich habe eine kleine Ankündigung zu machen«, sagte er mit einem diskreten Hüsteln.
    Obwohl Brooke sich so für Julian freute, wurde sie plötzlich von Panik ergriffen. Was, wenn die Reaktion enttäuschend ausfiel? Am liebsten hätte sie ihn sich gepackt und nach Hause geschleppt, wo er vor der Arroganz und, schlimmer noch, der Gleichgültigkeit seiner Eltern sicher war.
    Nachdem Carmen einen Krug mit frisch gepresstem Grapefruitsaft hereingebracht und auf den Tisch gestellt hatte, richteten sich alle Augen wieder auf Julian.
    »Ich, äh, ich hab gerade von meinem neuen Manager, Leo, erfahren, dass Sony ein Showcase mit mir machen will, und zwar schon diesen Donnerstag.«
    Ein längeres Schweigen trat ein; jeder erwartete, dass jemand anders etwas sagte. Schließlich ergriff Brookes Vater das Wort. »Also, ich weiß zwar nicht so recht, was ein Showcase eigentlich ist, aber es klingt trotzdem toll. Gratuliere, Sohnemann!« Er beugte sich vor und klopfte Julian auf die Schulter.
    Dr. Alter, der bei dem Wort »Sohnemann« irritiert die Stirn gerunzelt hatte, wandte sich an Julian. »Erklär uns Laien doch bitte mal, was das bedeutet.«
    »Ja, heißt das vielleicht, dass man deine Musik endlich mal zu hören bekommt?« Seine Mutter zog die Füße unter sich wie ein junges Mädchen und lächelte ihren Sohn an. Alle überhörten geflissentlich das Wörtchen »endlich« – alle bis auf Julian, dem anzusehen war, dass der Schlag gesessen hatte, und Brooke, der nichts entging.
    In all den Jahren hatte Brooke sich schon viele Taktlosigkeiten von Julians Eltern anhören dürfen, fand sie aber noch genauso unverdaulich wie am ersten Tag. Am Anfang ihrer Beziehung hatte Julian ihr nach und nach offenbart, wie sehr seine Eltern seine Lebensweise missbilligten. Bei ihrer Verlobung hatte sie selbst mitbekommen, wie viel lieber es ihnen gewesen wäre, wenn er ihr statt des schlichten Goldreifs ein Prunkstück aus der Familienschatulle geschenkt hätte. Sogar, als Brooke und Julian zugestimmt hatten, in der Villa der Alters auf Long Island zu heiraten, hatte es seinen Eltern nicht gepasst, dass sie die Hochzeit im kleinen Kreis abhalten wollten. Seit sie verheiratet waren und die Alters sich ihr gegenüber ungezwungener gaben, hatte sie ihre boshaften Sticheleien bei unzähligen Essenseinladungen und Familienfesten miterleben müssen.
    »Also, im Prinzip bedeutet das einfach, sie sind soweit ganz zufrieden mit der Musik auf dem Album, das wir gerade produzieren, und wollen mich jetzt in einer hausinternen Präsentation den Leuten aus der Musikindustrie vorstellen.« Trotz seiner üblichen Bescheidenheit konnte Julian sich ein stolzes Siegerlächeln nicht ganz verkneifen. Brooke hätte ihn am liebsten abgeknutscht.
    »Ich kenne mich zwar nicht aus in der Materie, aber das hört sich doch auf jeden Fall wie ein großer Vertrauensbeweis an.« Brookes Vater prostete ihm zu.
    Julian nickte strahlend. »Ja, im Moment hab ich wirklich allen Grund, optimistisch –«
    Er wurde vom Klingeln des Telefons unterbrochen. Seine Mutter fing sofort an, hektisch nach dem Apparat zu suchen. »Wo ist das verdammte Ding bloß wieder hin? Das ist sicher L’Olivier, um den Liefertermin für morgen zu bestätigen. Entschuldige, Schatz, vergiss nicht, was du gerade sagen wolltest. Wenn ich sie nicht rechtzeitig bestelle, habe ich morgen Abend keine Blumen für die Party.« Graziös erhob sie sich von der Couch und verschwand in der Küche.
    »Du weißt ja, wie deine Mutter sich mit ihren Blumen hat.« Dr. Alter nippte seelenruhig an

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