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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Proben.« Brooke konnte andere Stimmen im Wagen hören, und Julian senkte die Stimme. »Jay Leno hat mir hinterher den Arm um die Schultern gelegt und mich zur Kamera hingedreht. Er fand mich umwerfend, hat er gesagt, und würde mich am liebsten jeden Abend in der Show haben.«
    »Nein!«
    »Doch! Das Publikum hat wie wild geklatscht, und als die Aufzeichnung zu Ende war und wir alle zusammen noch hinter der Bühne abhingen, hat Jay sich sogar bei mir bedankt. Er ist schon ganz gespannt auf das neue Album.«
    »Wow, das ist ja fantastisch! Gratuliere, Schatz!«
    »Du glaubst gar nicht, wie erleichtert ich bin. Hör zu, wir sind in zwanzig Minuten zurück im Hotel. Treffen wir uns auf der Terrasse auf einen Drink?«
    Der Gedanke an weiteren Alkohol verschlimmerte das Pochen in ihrem Kopf – wann hatte sie zum letzten Mal einen Kater vor dem Abendessen gehabt? –, aber sie setzte sich augenblicklich im Bett auf. »Ich muss mich noch umziehen. Ich komm runter, sobald ich fertig bin«, sagte sie, doch die Verbindung war schon unterbrochen.
    Es fiel ihr nicht leicht, aus dem warmen, weichen Bett zu kriechen, doch drei Kopfschmerztabletten und eine ausgiebige heiße Dusche halfen. Sie warf sich in ein Paar Jeans, die an der Haut klebten wie Leggings, dazu ein Seidentop und ein Blazer, doch ein kritischer Blick in den Spiegel zeigte, dass die Jeans ihrem Hintern keinen Gefallen tat. In fliegender Hast pellte sie sich das Biest von den Beinen und hätte sich fast mit dem Knie einen Kinnhaken verpasst, so mühsam war es, die enge Röhre wieder runterzukriegen. Ob das Mädchen in dem weißen Bikini je eine so entwürdigende Prozedur über sich ergehen lassen musste? Angeekelt schmiss Brooke die Jeans in die Ecke. Das Einzige, was jetzt noch in ihrem Koffer lag, war ein Strandkleidchen. Es war zu kalt dafür, aber mit dem Blazer, einem Baumwollschal und flachen Stiefeln konnte es gerade so gehen.
    Mittelprächtig , dachte sie, als sie sich ein letztes Mal vor dem Spiegel hin- und herdrehte. Ihre Haare waren an der Luft halbwegs getrocknet und sahen – das musste sie selbst zugeben – ganz schön gut aus dafür, dass sie null Mühe erfordert hatten. Sie trug schnell noch Wimperntusche auf und zwei Tupfer von dem schimmernden Rouge, das Nola ihr vor ein paar Wochen in die Hand gedrückt hatte, mit dem dringenden Rat, es bitte auch zu benutzen. Schnell noch Handy und Tasche geschnappt und nichts wie los. Das Lipgloss wurde im Lift aufgetragen, die Blazerärmel beim Gang durch die Lobby aufgekrempelt. Sie fuhr sich noch einmal durch die Haare und fühlte sich schließlich doch noch hübsch und frisch, als sie auf die Terrasse kam, wo Julian bereits an einem Tisch saß und Hof hielt.
    »Brooke!« Er stand auf und winkte.
    Sie sah ihn schon von Weitem strahlen, und all ihre Schüchternheit verflog, als sie auf ihn zurannte. »Gratuliere«, sagte sie und fiel ihm um den Hals.
    »Danke, Schatz«, flüsterte er ihr ins Ohr. Und dann, lauter: »Komm, ich glaube, du kennst noch nicht alle hier.«
    »Hi!« Sie winkte in die Runde. »Ich bin Brooke.«
    Die Gruppe war um einen runden Holztisch versammelt, der in einer lauschigen Ecke unter blühenden Bäumen stand. Wie Inseln in einem Meer von üppigem Grün waren die Tische über die Terrasse verteilt. Obwohl die meisten mit fröhlich plaudernden Leuten besetzt waren, hatte die ganze Atmosphäre etwas Ruhevolles, Gelassenes. Kleine Fackeln flackerten im Dunkeln, und die Kerzen auf den Tischen tauchten alle Gesichter in ein mildes Licht. Gläser klirrten, und aus den Lautsprechern in den Bäumen tönte leise Musik. Man musste schon ganz genau hinhören, um in der Ferne das stete Rauschen des Sunset Boulevard vernehmen zu können. Obwohl Brooke noch nie in Italien gewesen war, stellte sie sich genau so einen Landgasthof in der Toskana vor.
    Sanft schob Julian sie zu dem Stuhl, den er für sie hervorgezogen hatte. So versunken war sie in den magischen Anblick, den die abendliche Terrasse bot, dass sie fast vergessen hatte, warum sie hier war. Ein schneller Blick in die Runde offenbarte Leo, der sie mit überraschend mürrischer Miene anstarrte, ferner eine schöne, schwarzhaarige Frau in den Dreißigern – oder in den Vierzigern mit reichlich Botox –, die wohl Julians neue PR -Assistentin Samara war, und schließlich noch einen Typen, der ihr vage bekannt vorkam … oh Gott, war das etwa …
    »Leo kennst du ja schon«, sagte Julian, »und das hier ist die wunderbare Samara. Alle

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