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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Whitney im vergangenen Jahr mit dem Hockeyspielen aufgehört und infolgedessen ein paar Kilo zugelegt hatte, war sofort ihre zaundürre Mutter bei Brooke angetanzt, um sich von ihr eine »Abspeckfarm« empfehlen zu lassen, wie sie es ausdrückte. Brooke war bei ihr auf taube Ohren gestoßen, als sie beteuerte, dass es sich um eine ganz normale, ja sogar erfreuliche Gewichtszunahme für eine Vierzehnjährige in der Wachstumsphase handele. Whitney war in ein piekfeines Sportcamp auf dem Land verfrachtet worden, um »ihre Pfunde abzustrampeln«. Wie nicht anders zu erwarten, hatte sie seitdem Anzeichen von Bulimie gezeigt. Eine Freundin mit einer derartigen Essstörung konnte Kaylie auf gar keinen Fall gebrauchen. Brooke nahm sich vor, sofort nach ihrer ersten Sitzung Kaylies Vater anzurufen, um ihn zu fragen, ob ihm an ihrem Verhalten etwas Ungewöhnliches aufgefallen war.
    Nachdem sie sich noch ein paar Notizen gemacht hatte, packte sie ihre Sachen zusammen und ging. Draußen schlug ihr die schwüle Septemberhitze wie eine Wand entgegen, und sie verfluchte es, in die stickige U-Bahn hinab zu müssen. Es war, als hätte ein Engel ihre Gedanken erraten oder vielleicht doch eher ein bangladeschischer Fahrer ihr hektisches Winken gesehen. Jedenfalls hielt direkt vor der Schule ein Taxi an, ein Fahrgast stieg aus, und Brooke ließ sich auf den klimatisierten Rücksitz fallen.
    »Ecke Duane und Hudson, bitte«, sagte sie und schob die Beine näher an die Düse, aus der die kühle Luft strömte. Sie lehnte den Kopf nach hinten und schloss die Augen. Kurz bevor das Taxi vor Nolas Haus hielt, kam eine SMS von Julian.
    Mail von John Travolta bekommen!!! Sagt, er »liebt« das neue Album, stand da.
    Sie konnte seine Begeisterung förmlich durch das Display spüren. John Travolta?! , schrieb sie zurück. Megageil.
    Er hat’s seinem Agenten geschrieben, und der Agent hat’s Leo weitergemailt, antwortete Julian.
    Glückwunsch! Echt cool, musst du aufheben. S ie fügte hinzu: Bin jetzt bei Nola, ruf dich so bald wie möglich an.
    Nolas Zweizimmerwohnung lag am Ende eines langen Flurs, mit Blick auf eine schicke Caféterrasse. Brooke marschierte geradewegs durch die angelehnte Tür, warf ihre Tasche ab und kickte die Schuhe von sich, während sie auf dem kürzesten Weg in die Küche lief.
    »Ich bin da!«, rief sie und nahm sich eine Dose Cola Light aus dem Kühlschrank. Ihr Lieblingslaster, dem sie sich nur in Nolas Wohnung hingab.
    »Ich hab Cola Light im Kühlschrank; bring mir auch eine mit!«, rief Nola aus dem Schlafzimmer. »Ich bin schon fast mit Packen fertig.«
    Brooke riss beide Dosen auf und gesellte sich zu ihrer Freundin, die umringt von Kleidern, Schuhen, Kosmetika, iPod, Föhn, Foto und Reiseführern auf dem Fußboden saß.
    »Wie zum Henker soll ich den ganzen Krempel in nur einem Rucksack unterbringen?« Sie versuchte vergeblich, eine Rundbürste in die Vordertasche zu stopfen, und pfefferte sie quer durch den Raum. »Wie hab ich mich nur auf so was einlassen können?«
    »Keine Ahnung.« Brooke sah sich das Chaos an. »Das frage ich mich, ehrlich gesagt, auch schon seit zwei Wochen.«
    »So was passiert halt, wenn der Urlaub plötzlich da ist und man keinen Freund hat – dann trifft man solche Panik-Entscheidungen. Sechzehn Tage mit elf wildfremden Leuten in Südostasien? Ehrlich, Brooke, das ist alles deine Schuld.«
    Brooke lachte. »Das würde dir so passen! Ich hab dir gleich gesagt, dass es die größte Schnapsidee aller Zeiten ist, aber du wolltest ja nicht hören.«
    Nola rappelte sich hoch, kippte einen Schluck Cola und ging ins Wohnzimmer. »Ich sollte Singlefrauen auf der ganzen Welt als abschreckendes Beispiel dienen. Bloß keine spontanen Last-Minute-Gruppenreisen. Vietnam läuft einem sowieso nicht weg – was muss man da so eilig hin?«
    »Ach, komm schon, es wird sicher toll. Vielleicht gibt’s ja sogar ’nen heißen Typen in deiner Gruppe.«
    »Na klar. Und bestimmt keine ältlichen deutschen Ehepaare, buddhistischen Pseudohippies oder Lesben. Nein! Es werden lauter schnuckelige Junggesellen um die dreißig sein.«
    »So ist es richtig. Immer schön positiv bleiben«, schmunzelte Brooke.
    Nola trat ans Fenster. Irgendetwas war ihr ins Auge gesprungen. Brooke sah ebenfalls hinaus, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken.
    »Da, an dem ersten Tisch links? Natalie Portman. Mit Pagenkappe und Sonnenbrille als Verkleidung, als würde ihre Natalie-Portman-Aura nicht alles überstrahlen«,

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