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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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quiekte wie ein kleines Mädchen, wenn Brooke ihm mal ein störendes Haar aus der Augenbraue zupfte. Sie wusste, dass er Seife lieber mochte als Duschgel und dass ihm jede Seife recht war, solange sie nicht nach Lavendel oder, schlimmer noch, nach Grapefruit roch.
    Als sie sich vorbeugte, um ihn auf die unrasierte Wange zu küssen, bekam sie einen Wasserspritzer in die Augen.
    »Geschieht dir recht«, sagte Julian und tätschelte ihr den Po. »Lass dir das eine Lehre sein, dich nie wieder mit einem Platz-vier-Topstar anzulegen.«
    »Was würde Mister Topstar von einem Quickie halten?«
    Julian küsste sie zurück und stieg aus der Dusche. »Ich möchte deinem Vater nicht erklären müssen, dass wir zu spät zu seiner Party kommen, weil mich seine Tochter unter der Dusche vernascht hat.«
    Brooke lachte. »Du bist ja so eine Memme.«
    Cynthia war bereits da, als sie im Restaurant ankamen. Sie wirbelte hektisch durch den reservierten Nebenraum und warf mit Anweisungen um sich. Das Ponzu war laut Cynthia das hippste Lokal in ganz Südost-Pennsylvania. Die Küche nannte sich »Asian-Fusion«, laut Randy ein Euphemismus für den übertrieben ehrgeizigen Versuch, Sushi, Frühlingsrollen und Pad-Thai, das kein Thailänder wiedererkannt hätte, mit »Kreationen« wie Brokkoli-Huhn zu kombinieren, die aber auch nicht anders schmeckten als der Mitnehmfraß vom Billigchinesen. Da die Fragwürdigkeit der fernöstlichen Cuisine hier aber niemanden zu stören schien, hielten die vier den Mund und machten sich an die Arbeit.
    Die Männer hängten zwei breite Buchstabengirlanden aus Silberfolie auf, die ALLES GUTE ZUM 65STEN und GLÜCKWUNSCH ZUR PENSIONIERUNG verkündeten, während Brooke und Michelle die Blumen, die Cynthia mitgebracht hatte, in den Glasvasen des Restaurants arrangierten, jeweils zwei Sträuße pro Tisch. Sie hatten gerade die Hälfte fertig, als Michelle herausplatzte: »Habt ihr euch schon überlegt, was ihr mit dem ganzen Geld machen wollt?«
    Brooke wäre fast die Schere aus der Hand gefallen. Sie und Michelle hatten sich noch nie über irgendetwas Persönliches ausgetauscht, und eine Unterhaltung über Julians Finanzen kam ihr vollkommen fehl am Platz vor.
    »Ach, weißt du, wir haben immer noch massenweise Kredite abzuzahlen. Ist alles nicht so spannend, wie es sich anhört.« Sie zuckte die Schultern.
    Michelle tauschte eine Rose gegen eine Pfingstrose aus, legte den Kopf schief und begutachtete ihr Werk. »Komm schon, Brooke, mach dir nichts vor, ihr werdet demnächst im Geld schwimmen !«
    Da Brooke nicht wusste, was sie dazu sagen sollte, lachte sie nur verlegen.
    Die anderen geladenen Gäste trudelten um Punkt sechs ein und verteilten sich als Häppchen kauende und Wein schlürfende Menge im Raum. Bis dann ihr Vater zu seiner sogenannten Überraschungsparty erschien, waren alle in entsprechend gelockerter Stimmung. Als Mr. Greene vom Oberkellner in den Nebenraum geleitet wurde, riefen alle »Überraschung!« und »Herzlichen Glückwunsch!«, und ihr Vater mimte die freudige Verblüffung dessen, der vorgibt, von seiner Überraschungsparty überrascht zu sein. Er nahm das Glas Rotwein, das Cynthia ihm reichte, und kippte es in einem Zug, tapfer entschlossen, das Fest zu genießen, obwohl Brooke wusste, dass er sich viel lieber zu Hause eine Sportsendung im Fernsehen angeschaut hätte.
    Zum Glück hatte Cynthia die Ansprachen gleich zu Beginn eingeplant. Brooke genierte sich, wenn sie öffentlich sprechen musste, auch wenn es nur ein zweiminütiges Grußwort war, und hatte keine Lust, sich den ganzen Abend durch ihr Lampenfieber verderben zu lassen. Anderthalb Wodka-Tonics halfen, und sie schaffte es, ihre vorbereiteten Glückwünsche unfallfrei abzuliefern. Den Zuhörern schien besonders die Passage zu gefallen, wie sie und Randy ihren Vater nach der Scheidung zum ersten Mal besuchten und er in der Küche damit beschäftigt war, alte Zeitungen und bezahlte Rechnungen in den Backofen zu packen, »um den Platz zu nutzen«. Randy und Cynthia sprachen als Nächste, und trotz einer peinlichen Bemerkung Cynthias über »die tiefe Verbundenheit, die wir gleich bei unserem ersten Treffen empfanden« – zu einer Zeit also, als Brookes Vater noch mit ihrer Mutter verheiratet war –, ging alles glatt.
    »Hey, Leute, kann ich noch mal kurz eure Aufmerksamkeit beanspruchen?«, fragte Mr. Greene und stand von seinem Platz in der Mitte der langen Festtafel auf.
    Stille trat ein.
    »Ich möchte euch sehr für euer

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