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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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schließlich immer noch auf Diät!)
    Jetzt sind schon vier Tage seit unserem Streit in der Cafeteria vergangen, und immer noch kein Wort von Benni. Ich hätte nie gedacht, dass es zwischen uns beiden mal so enden würde. Dabei habe ich geglaubt, Benni sei meine große Liebe. Ob ich Benni eine SMS schicken soll? Ich tippe die ersten Buchstaben in mein Handy und breche dann ab. Nein! Jetzt ist er an der Reihe.
    Falls Benni glaubt, ich gebe nach, hat er sich aber geschnitten. Ich werde nicht diejenige sein, die angekrochen kommt. Schließlich hat er mir Ohrringe geschenkt und keinen Verlobungsring. So!
    Okay, das war vielleicht nicht ganz sein Fehler, aber doof war es trotzdem. Ich meine, wie lange will der Mann denn noch warten? Wir sind schließlich seit einem Jahr zusammen. Nach so einer Zeit sind viele Ehen schon wieder geschieden. Da weiß man doch, wen man liebt! Außerdem werde ich nicht gerade jünger. Heute Morgen zum Beispiel habe ich ausgesehen wie Jopi Heesters kurz nach seinem hundertsten Geburtstag, mit dem Unterschied, dass ich erst dreißig bin. Benni ist echt ein blöder Sturkopf! Wenn er mich wirklich lieben würde, hätte er sich schon längst bei mir gemeldet.
    Die Erkenntnis trifft mich wie ein Faustschlag in die Magengrube – Benni liebt mich am Ende gar nicht! Oh Gott! Mir wird ganz schlecht! Ich kämpfe gegen die Tränen an, die sich ihren Weg nach oben bahnen. Was soll ich meiner Mutter nur sagen?
    Ich gehe gedankenverloren über die Straße. Lautes Quietschen lässt mich hochschrecken und ich blicke geradewegs in das Gesicht eines aufgebrachten Autofahrers, der mit seinem Auto keine zwei Schritte entfernt vor mir zum Stehen gekommen ist. Scheiße. Wenn ich so weitermache, bin ich nicht nur männerlos, sondern auch noch tot.
    „Entschuldigung“, rufe ich dem verärgerten Mann zu und eile über die Straße.
    Ich brauche unbedingt einen fachlichen Rat! Hastig greife ich nach meinem Handy.
    „Vögler.“
    „Harald, hier ist Julia. Ich brauche dringend deinen Hilfe.“ Im Hintergrund rauscht ein Fön.
    „Liebelein, der liebe Onkel Harald ist ganz Ohr“, flötet Harald merklich geschmeichelt durch den Hörer.
    „Was würdest du tun, um herauszufinden, ob dein Mann dich noch liebt?“
    Das Rauschen des Föns erstirbt für einen kurzen Moment. „Ich würde ihn eifersüchtig machen.“
    So einfach ist das! Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen! „Danke, mein Bester“, sage ich und lege auf.
     
     
    „Neumann.“
    „Hallo, hier ist Julia.“
    „Julia, das war Gedankenübertragung. Ich habe genau in diesem Moment an dich gedacht.“ Er klingt freudig.
    „Ach ja, echt?“
    „Ja, ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, morgen Abend mit mir ins Kino zu gehen?“
    „Ins Kino? Tja, äh ...“, zögere ich. Eigentlich habe ich mir geschworen, mit keinem Mann mehr, außer mit Harald, ins Kino zu gehen. Meine Erfahrungen mit Männern sind diesbezüglich ziemlich einschlägig.
    Ich liebe diese seichten amerikanischen Komödien, wo ich bereits nur durch die mitwirkenden Schauspieler weiß, wer das Liebespaar sein wird. Leider musste ich feststellen, dass die meisten Männer nicht der gleichen Ansicht sind und Filme mit Titeln wie Fäuste des Todes, Saw XII, Cry Wolf, Black Hawk Down und Ähnliches bevorzugen. Männern scheint es Spaß zu bringen, sich Filme anzusehen, in denen schon nach kürzester Zeit möglichst viele Köpfe rollen.
    Das letzte Mal im Kino mit einem Mann, das war mit Johann. Wir sahen uns den Film Shutter Island an, der laut Johanns eigener Aussage überhaupt nicht schlimm sein sollte. Wer den Film gesehen hat, weiß, warum ich noch tagelang später die schlimmsten Albträume hatte und jedes mir angebotene Getränk misstrauisch begutachtete, aus Angst, man könnte mir etwas hineingemischt haben. Nein, solche Filme sind nichts für mich.
    „An was für einen Film hattest du denn gedacht?“, frage ich vorsichtig.
    „Ich dachte, wir könnten vielleicht in Silver Linings gehen?“
    „Echt?“, frage ich ungläubig.
    „Ja. Warum nicht?“, fragt Andreas. „Wenn du lieber in einen Actionfilm möchtest, können wir auch ...“
    „Nein, super. Silver Linings klingt spitze. Wo und wann wollen wir uns treffen?“
    „Der Film läuft im Streits . Was hältst du davon, wenn wir vorher im Alex gegenüber noch was trinken und dann gemütlich rüberschlendern?“
    „Klasse Idee.“
    „Gut. Dann bis nachher“, verabschiedet sich Andreas.
    „Ja, bis nachher“, antworte ich und

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