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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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ja auch so fertig! Ich kenne Katja, seit wir kleine Mädchen waren. Katja wäre eine fantastische Mutter. Eine viel bessere als die meisten Frauen. Und ich glaube, sie macht einen Riesenfehler, wenn sie das, was sie vorhat, durchzieht.“
    „Warum will Katja das Kind nicht bekommen?“, fragt Harald.
    „Sie hat Angst, dass Sergej sie nur heiraten könnte, weil sie schwanger ist. Außerdem will sie ihre Unabhängigkeit und Karriere nicht aufgeben.“
    Wolfgang nickt langsam. „Ich kenne euch noch nicht so lange, deshalb kann ich mir in dieser Hinsicht kein Urteil erlauben.“
    „Aber ich!“, ruft Harald dazwischen. „Katja muss dieses Kind kriegen! Und dann adoptieren wir beide den kleinen Kerl. Patchworkfamilien sind doch in unserer Gesellschaft Normalzustand. Man muss nur mal an Patrick Lindner oder Elton John denken, die haben schließlich auch Kinder adoptiert.“
    „Habe ich richtig gehört? Du willst Katjas Kind adoptieren?“ Wolfgang sieht ein wenig fassungslos aus.
    „Genau!“ Harald wippt freudig mit den Füßen. „Ach, Wolfilein, was meinst du dazu? Wäre es nicht geradezu wundervoll, wenn hier ein kleiner Hosenscheißer durch die Gegend krabbeln würde?!“
    „Ja, vor allem hätte der kleine Hosenscheißer hier eine Menge zum Spielen. Deine Kristallvase da hinten auf dem Boden eignet sich bestimmt prima für ein Kleinkind.“ Wolfgang schaut Harald direkt in die Augen. „Sag mal, hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Du weißt ja, ich liebe deine Ideen – aber ein Kind? Das ist keine Sache, die man sich mal so eben zulegt. Das heißt Verantwortung ein Leben lang!“
    „Als ob ich das nicht wüsste“, entgegnet Harald und macht einen Schmollmund, was bei seinen ohnehin dicken Lippen einfach grotesk aussieht.
    Ein leicht angebrannter Duft zieht aus der Küche zu uns rüber.
    „Mir scheint, das Essen ist fertig“, sagt Wolfgang und steht auf. Harald sieht Wolfgang nachdenklich hinterher.
    „Was?“, frage ich ihn.
    „Was meint sie mit – was?“
    „Was denkst du? Rede mit mir, ich komme mir eh schon schlecht vor, dass ich euch davon erzählt habe“, gestehe ich.
    „Hat sie ja gar nicht. Sie hat nur genickt.“
    „Eigentlich hast du recht. Wenn man es mal genau nimmt, habe ich gar nichts gesagt. Wolfgang hat das mit der Schwangerschaft einfach so erraten! Ich habe nur mit dem Kopf dazu genickt.“
    „Genau!“
    „Ach Harald, du bist ein wahrer Freund!“

17. Julias Facebook-Status: Liebeskummer Phase zwei!
 
    „Soll ich dir noch einen Kaffee machen?“, frage ich Katja, als sie verschlafen in der Küche auftaucht. Ihre Haare liegen glatt um ihren Kopf. Ich frage mich, wie sie das macht. Wenn ich morgens wach werde, sehe ich aus wie ein zerknautschtes Kissen, und meine Haare stehen zu allen Seiten ab.
    „Lieber einen Tee. Mir wird schlecht, wenn ich Kaffee nur rieche“, antwortet Katja und kratzt sich nicht besonders damenhaft am Po.
    „Okay!“
    „Sag mal, weißt du, was mit Harald los ist?“
    „Wieso?“, frage ich, so unschuldig wie möglich.
    „Na, weil der mich gestern Abend im Minutentakt angerufen hat und heute Morgen schon wieder.“
    „Echt?“ Feurige Röte übergießt mein Gesicht.
    „Ja, echt! Manchmal geht mir der Typ wirklich auf den Wecker.“ Sie macht ein grimmiges Katja-Gesicht. „Hast du was zu Harald gesagt? ... Du weißt schon wegen ...“ Sie deutet auf ihren Bauch.
    „Nein, natürlich nicht!“
    Scheiße! Wenn ich Harald zu fassen kriege, dreh ich ihm eigenhändig den Kragen um! Ich wende mich schnell ab, damit Katja nicht merkt, wie ich rot werde. Ich hätte mir denken können, dass Harald den Mund nicht halten kann. Dabei hat er mir hoch und heilig versprochen, die Klappe zu halten.
    „Ich merke schon, du hast heute Morgen einen Clown verschluckt“, versuche ich, sie abzulenken.
    „Seit ich schwanger bin, schlafe ich schlecht“, erklärt Katja und schnappt sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank. „Ich habe die ganze Nacht geschwitzt wie ein Schwein.“
    „Das sind deine Hormone, die verrückt spielen. Das ist ähnlich wie bei Frauen, die in die Wechseljahre kommen.“
    „Ach so, dann sind die Wechseljahre und die Schwangerschaft in deinen Augen also faktisch gesehen als gleich zu betrachten“, fragt Katja.
    „Nun ja, vielleicht nicht gleich ... aber ähnlich. Beides sind emotional stark geprägte Phasen im Leben einer Frau.“
    „Aha!“ Katja wirkt nicht sonderlich überzeugt.
    Auf jeden Fall solltest du auf eine ausgewogene

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