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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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Worten „In dem Schuppen sitzen nur aufgeblasene Wichtigtuer“ abgetan.
    „Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein?!“ Katja hat die Hände in die Hüften gestemmt.
    „Ja … äh, nein!“ Ich bin gefühlt auf Teppichhöhe geschrumpft.
    „Gut!“ Katja nickt zufrieden. „Du rufst diesen Neumann jetzt sofort an!“ Sie schnappt sich mein Handy und reicht es mir.
    Mit zittrigen Fingern und unter Katjas strenger Aufsicht drücke ich die Wiederwahltaste.
    Es klingelt! Mein Herz setzt für einen Moment aus, als ich Andreas´ Stimme höre.
    „Ich bin zurzeit nicht telefonisch erreichbar. Bitte hinterlassen Sie mir eine Nachricht nach dem Signalton. Danke!“
    Ein wenig erleichtert spreche ich auf die Mailbox: „Hallo Andreas, hier ist Julia … äh ... Julia Zoe Löhmer. Wir haben gerade miteinander telefoniert, ich muss dir leider …“
    „Julia?“ Erschrocken weiche ich zurück. „Hallo?“
    „Hallo Andreas! Ich wollte, ich dachte …“
    Katja tippt mir mit dem Finger gegen die Schulter. „Mach schon!“, formt sie lautlos.
    „Ich kann leider nicht kommen“, platze ich heraus. „Trotzdem danke für die Einladung.“ Und dann lege ich auf.
    „Gut so! Du warst noch viel zu freundlich zu dem Kerl“, raunzt Katja.
    „Man muss ja nicht unfreundlich werden. Schließlich kann Andreas nichts dafür, dass ich mit Benni zusammen bin“, verteidige ich mich.
    „Nein, aber dafür, dass er dich ihm ausspannen will, schon“, sagt Katja und hat damit, wie so häufig, das letzte Wort.

12. Julias Facebook-Status: Diamonds are the girls best friend ... lalala!
     
    Die Tür zu meinem Büro springt auf.
    „Julia, hast du den Artikel über Sylt fertig?“ Emma steht mit geröteten Wangen in meinem Büro.
    „Ja, fast!“
    Ich war die ganze letzte Woche mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache. Nur unter Aufbringung meiner ganzen Willenskraft und dank Katjas gutem Zureden habe ich die zahlreichen Anrufe von Andreas Neumann nicht beantwortet und stattdessen weiter an meinem Plan zur Gewichtsreduktion festgehalten, was die Sache nicht gerade vereinfacht hat.
    Keinen Alkohol, stattdessen Tee, um meine Zweifel herunterzuspülen. Urrg! Erschwerend kommt hinzu, dass Benni die ganze Woche beschäftigt war und wir uns, bis auf einige wenige kurze Augenblicke im Büro, nicht gesehen haben, geschweige denn Sex miteinander hatten. Aber dafür bin ich jetzt ganze drei Kilo leichter.
    Katja, Harald und ich haben den ersten Etappenerfolg meiner Diät gestern Abend mit einer leckeren Kanne Ingwertee und einer riesigen Platte Sushi gefeiert. So langsam werde ich zum Liebhaber der japanischen Küche, denn davon kann man wenigstens so viel essen, wie man will, ohne zuzunehmen. Das muss man allerdings auch, denn ansonsten hat man innerhalb kürzester Zeit wieder Hunger.
    „Die Hirsekorn kommt gleich zu Besuch!“ Bei den Worten zu Besuch verdreht Emma die Augen. Denn das bedeutet im Klartext: Sie kommt, um die nächste Ausgabe zu kontrollieren, bevor sie in den Druck geht!
    Die Eiserne Lady , wie alle sie im Büro nennen, kommt, seit Benni die Verlagsleitung übernommen hat, nur noch sporadisch vorbei, aber meistens kurz vor Redaktionsschluss, wenn es ohnehin hektisch ist. Den Rest des Monats genießt sie ihre neu gewonnene Freiheit und jettet von einem Societytreff zum nächsten.
    Niemand im Büro weiß so genau, wo sie sich gerade aufhält, und von Benni, der immerhin ihr Sohn ist, erfahre ich auch nicht mehr, da das Thema Elisabeth Hirsekorn ein wunder Punkt in unserer ansonsten harmonischen Beziehung ist. Die wenigen Treffen zwischen ihr und mir verliefen eher distanziert. Ich bin immer mehr versucht den alten Märchen von der bösen Schwiegermutter recht zu geben.
    „Scheiße!“ Hektisch wühle ich auf meinem Schreibtisch. Ich habe bis jetzt nur die Rohfassung zu Papier gebracht.
    „Wie lange habe ich?“ Ich sehe Emma an.
    „Einen Smoothie – und ich halte sie dir für die nächste Stunde vom Leib, für mehr kann ich nicht garantieren.“ Typisch Emma, geschäftstüchtig wie eh und je.
    „Okay, abgemacht!“
    „Das übliche Zeichen?“ Wenn jemand zu mir auf den Weg ins Büro ist, warnt mich Emma immer mit dreimaligem Klingeln des Telefons. Eine Maßnahme, die sich bewährt hat.
    „Okay, wird gemacht!“ Emma verlässt zufrieden mein Büro, während ich meinen Laptop einschalte. Meine Finger fliegen über die Tasten.
     
    Am besten genießt man den Sonnenuntergang, wenn man es sich in den Dünen vor Sylts Kultrestaurant

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