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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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Kopfschmerztabletten neigt sich dem Ende zu, da kann ich mir noch schnell eine Packung kaufen. Das dauert bestimmt zehn Minuten.
    Leider sind keine anderen Kunden in der Apotheke, und ich bin nach drei Minuten wieder draußen. Und nun? Am besten, ich drehe noch eine Runde um den Block. Meine Nervosität steigt mit jedem Schritt, den ich über das holprige Kopfsteinpflaster mache. Meine Füße schmerzen schon. Vielleicht hätte ich doch auf die hochhackigen Schuhe verzichten und stattdessen mehr auf Bequemlichkeit achten sollen. Aber wie heißt es immer so richtig: Wer schön sein will, muss leiden. Das ist schließlich mein erstes Date mit Andreas. Halt! Habe ich da gerade Date gedacht? Das ist ja lächerlich! Das ist kein Date, sondern im besten Fall eine ...
    „Hey Julia!“ Jetzt hätte ich Andreas fast über den Haufen gerannt. „Du bist ja auch schon da. Wie schön. Ich dachte schon, ich bin viel zu früh.“
    „Ich ... ich hatte eigentlich noch einen Termin, aber ... aber der war schneller fertig als geplant!“, stottere ich. Oh Mann, hoffentlich glaubt er mir das.
    Andreas sieht umwerfend aus. Tailliertes weißes Hemd (kein Bauchansatz zu entdecken!), schwarze Hose (Leinen?), knallblaue Augen (Kontaktlinsen?), Dreitagebart (sehr gepflegt!), schwarzbraune Haare (definitiv echt!). Vor mir steht die deutsche Antwort auf Jake Gyllenhaal.
    Er beugt sich zu mir herunter und gibt mir einen Begrüßungskuss auf die Wange. Sein Bart kitzelt ein klein wenig. „Ich freue mich.“ Seine Stimme ist rau.
    Eigentlich stehe ich ja nicht auf Männer mit Bart, aber ich muss zugeben, Andreas Neumann sieht absolut umwerfend damit aus. Das hat so etwas Verwegenes. Außerdem habe ich gerade gelesen, dass Männer mit Bart absolut im Trend liegen. Selbst Models tragen dieser Tage Bart.
    „Ich freue mich auch!“
    „Du siehst noch hübscher aus, als ich dich in Erinnerung hatte“, sagt Andreas. Seine Augen leuchten. Eine heiße Welle zieht über mein Gesicht. „Wollen wir?“
    Ich nicke. Mein Puls rast.
    Wie selbstverständlich legt Andreas seinen Arm um meine Taille. Ich habe das Gefühl, zu verbrennen. Hoffentlich sieht mich keiner. Ich meine, wie soll ich Benni erklären, dass ich ... Ach Scheiße! Ich bin Benni keine Erklärung schuldig. Der Blödmann meldet sich schließlich nicht bei mir, und doof war er auch noch.
    „Heute ist so ein schöner lauer Abend. Ich finde, an so einem Abend drinnen zu sitzen, wäre eine Schande.“ Andreas deutet auf die gegenüberliegende Straßenseite. „Was hältst du davon, wenn wir nicht ins CavaRo gehen, sondern ins Vapiano ? Da kann man wenigstens draußen essen, und der Wein ist auch nicht schlecht.“
    „Tolle Idee. Ich liebe das Vapiano . Die machen die besten Pizzen in ganz Hamburg“, stimme ich zu.
    „Das vielleicht nicht gerade, aber das Essen ist ganz okay“, erwidert Andreas. Das hätte ich mir denken können, dass er das sagt. Schließlich ist er als Moderator bestimmt ständig zu irgendwelchen Partys oder Restauranteröffnungen eingeladen.
    Wir betreten das Vapiano . Wie immer ist der Laden brechend voll, und vor den verschiedenen Ständen haben sich bereits lange Schlangen gebildet. Bei dem Geruch von Pizza läuft mir das Wasser im Munde zusammen.
    „Möchtest du etwas essen?“, fragt Andreas.
    NEIN!! Ich muss an meine Figur denken!
    „Ja!“
    Mist! Ich bin so ein schwacher Mensch.
    „Prima. Ich nämlich auch. Pizza?“
    Ich nicke. „Ich nehme die Pizza Crudo mit extra Rucola.“
    „Die nehme ich auch.“ Andreas lächelt. „Wein?“
    „Deswegen sind wir doch schließlich hier.“ Ich streiche mir eine Locke aus dem Gesicht. „Rotwein, gerne.“
    „Prima. Such uns doch schon mal einen Platz. Ich gebe inzwischen die Pizzen in Auftrag und besorge uns einen Rotwein.“
    Das ist das Schöne, wenn man älter wird. Man geht nicht mehr mit Jungs aus, die den ganzen Abend an einer einzigen Cola nuckeln, weil sie chronisch pleite sind.
    Draußen ist die Luft herrlich lau und nicht ganz so stickig wie drinnen. Ich finde für uns ein nettes Plätzchen, weit weg vom Eingang. Schließlich will ich nicht wie auf dem Präsentierteller sitzen. Man weiß ja nie, wer alles so kommt! Was Benni wohl gerade macht? Wahrscheinlich arbeiten, oder er sitzt bei einem dieser langweiligen Geschäftsessen. Ob er an mich denkt?
    „Hier steckst du also.“ Andreas kommt strahlend auf mich zu. In der einen Hand eine Flasche Rotwein, in der anderen zwei Gläser und die Buzzer für die

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