Champagnerkuesse in Sydney
und liegt im Koma.“
„Soll ich ihm unseren Privatjet zur Verfügung stellen, damit er schneller zu seiner Familie kommt?“, bot Nick großzügig an.
Callie schüttelte den Kopf und lief mit weichen Knien zur Zimmertür. „Er hat schon einen Flug gebucht.“
Nick hielt ihr die Tür auf. „Du machst dir Sorgen darum, wer sich jetzt um das Festival kümmert, oder?“
„Um ehrlich zu sein, ja. Außer mir gibt es niemanden. Früher hat sich Jason um diese Dinge gekümmert. Natürlich könnte ich ihn um Hilfe bitten, aber ich bezweifle, dass Melody darüber sonderlich erfreut wäre.“
Mit einem Nicken gab er ihr zu verstehen, dass er die Situation ebenso einschätzte.
Er misstraute ihr also immer noch. Die Feststellung schmerzte Callie wesentlich mehr, als sie erwartet hätte. „Glaubst du nicht, dass das Festival wichtiger ist als Melodys Eifersucht?“
„Jason ist überhaupt nicht im Land“, erwiderte Nick.
„Oh.“ Hatte sie ihn missverstanden? Vertraute er ihr mittlerweile doch? „Dann gibt es außer mir niemanden, der übernehmen könnte.“ Während sie auf den Fahrstuhl warteten, musterte sie Nick von der Seite. Er schien zu begreifen, dass sie keine andere Wahl hatten.
„Ich weiß, dass wir etwas anderes vereinbart hatten“, sagte sie. „Aber um des Weinguts willen sollten wir eine Ausnahme machen.“
Mit einem leisen Surren glitten die Türen des Fahrstuhls auf, und sie betraten die Kabine. „Ich fahre dich hin.“ In Nicks Stimme lagen weder Zögern noch Zweifel.
„Ich will weder dir noch Melody Ärger bereiten oder Umstände machen“, erklärte sie.
„Du machst mir keine Umstände. Ich hatte Mel sowieso versprochen, dass ich an dem Festival teilnehme. Die ganze Familie wird anwesend sein.“
„Gut. Können wir morgen in aller Frühe aufbrechen?“
„Gerne. Ich hole dich um sechs Uhr ab.“
Während sie nebeneinander das Foyer betraten, schossen Tausende von Gedanken durch Callies Kopf. Jetzt musste sie nicht nur versuchen, ihren Zeitplan umzustellen und wegen der zusätzlichen Arbeit nicht zu verzweifeln, sondern auch noch die Neuigkeit verkraften, dass sie eine mehrstündige Autofahrt mit Nick auf kleinstem Raum würde verbringen müssen. Immerhin hatte schon der kurze Aufenthalt mit ihm in der Kabine genügt, um sie vollkommen durcheinanderzubringen.
An der Bar am anderen Ende der Halle standen einige der Leute, mit denen sie sich auf dem Empfang treffen wollte, und tranken Cocktails.
Len Joseph, der ebenfalls an der Konferenz teilgenommen hatte, kam auf sie zugeeilt, begrüßte Callie herzlich und klopfte dann Nick auf die Schulter. „Wie schön, dass Sie ebenfalls hier sind, Nick. Sie bleiben doch zum Empfang, oder?“
Eine weitere Möglichkeit für Nick, sich in ihr Leben einzumischen. Callie hätte am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht. Diesmal konnte sie ihm nicht einmal vorwerfen, dass Absicht dahintersteckte!
„Danke, Len.“ Er warf Callie einen kurzen Blick zu. „Aber ich kann heute Abend leider nicht.“
„Oh, wie schade. Dann vielleicht beim nächsten Mal.“ Len verabschiedete sich und gesellte sich wieder zu seinen Kollegen.
„Danke.“ Callie war ihre Erleichterung fast schon unangenehm.
„Dafür, dass ich abgelehnt habe?“
„Ja.“
Sie warf einen Blick auf die Gruppe an der Bar. Plötzlich wurde ihr wieder klar, wer sie war und warum sie in dieser Lobby stand: Callie Jamieson, Geschäftsführerin einer PR-Agentur, in Sydney, um Kontakte zu pflegen. Sie straffte die Schultern und beschloss, sich voll auf den vor ihr liegenden Abend zu konzentrieren.
„Ich muss jetzt arbeiten“, sagte sie zu Nick. „Bis morgen früh dann.“ Als sie sich umdrehen wollte, zog er sie kurz an sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Deine Schwangerschaft ändert alles, Callie.“ Sein warmer Atem streifte ihren Hals. „Ob du es willst oder nicht, du trägst mein Kind in dir, und auch wenn du mich nicht heiratest, bist du von jetzt an ein Teil meiner Familie.“
8. KAPITEL
Als Callie am nächsten Morgen unter dem Säulengang des Hotels darauf wartete, dass Nick mit seinem Wagen vorfuhr, gingen ihr seine Worte noch immer nicht aus dem Kopf. Nicht nur, dass er ihr ganz beiläufig einen Heiratsantrag gemacht und ihr mitgeteilt hatte, dass sie nun zur Familie gehörte – jetzt musste sie sich plötzlich auch noch darauf einstellen, mehrere Tage in seiner unmittelbaren Nähe zu verbringen!
Einige Minuten zu früh hielt der schwarze Range Rover vor ihr an. Mit
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