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Champagnerkuesse in Sydney

Champagnerkuesse in Sydney

Titel: Champagnerkuesse in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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erklärte er dann fest.
    Rosa richtete sich auf. „Mein Enkel wird nicht in Sünde leben!“
    „Wir werden auch nicht zusammenleben.“ Wieder diese Sicherheit in seinem Ton, diesmal allerdings von Bedauern gefärbt. Er schien genau zu wissen, was als Nächstes kommen würde.
    Als Rosa aufsprang, schabte ihr Stuhl schrill über die Terrakottafliesen. „Komm“, heischte sie ihren Enkel an. Dann nickte sie Callie voller Mitgefühl zu. „Ich rede mit ihm. Un momento, per favore .“
    „Aber …“
    Nick berührte sanft Callies Schulter und schüttelte den Kopf, dann stand er auf und folgte Rosa durch eine Tür in ein Nebenzimmer. Im Türrahmen drehte er sich kurz um und flüsterte: „Hunde, die bellen, beißen nicht.“ Und mit einem letzten Zwinkern verschwand er.
    Selbst die massive Nussholztür konnte die italienische Tirade, die Nick dahinter über sich ergehen lassen musste, nicht ansatzweise dämpfen. Callie wusste nicht, ob sie lachen oder Nick bemitleiden sollte.
    Schließlich siegte ihr Gewissen. Sie trug eine große Mitverantwortung an der Situation, und sie würde nicht zulassen, dass Nick alles allein ausbaden musste. Kurz entschlossen stand sie auf und öffnete die Holztür. Dahinter erwartete sie ein Bild für die Götter: Rosa, die Nick gerade einmal bis zur Brust reichte, hatte sich vor dem groß gewachsenen Mann aufgebaut und stieß ihm drohend mit dem Zeigefinger in den Bauch. Sie wollte gerade zu einer neuen Tirade ansetzen, als die beiden Callie bemerkten.
    „Mrs. Brunicadi …“
    „Rosa“, unterbrach die alte Dame sie streng.
    „Rosa, Nick hat um meine Hand angehalten.“ Plötzlich lag eine warme Hand auf ihrer Schulter. Nick hatte sich neben sie gestellt und schüttelte warnend den Kopf, doch sie ignorierte ihn. „Doch ich habe abgelehnt. Ich will nicht heiraten.“
    „Aber natürlich willst du, Kindchen.“
    „Nein, will ich nicht“, erwiderte Callie ruhig.
    Rosa räusperte sich und starrte Nick an, dann wieselte sie gekränkt in die Küche zurück.
    Nick musterte Callie mit zur Seite geneigtem Kopf und neugierigem Blick. „Ich glaube, das war eine Premiere.“
    „Was?“
    „Dass jemand versucht hat, mich vor Rosa zu verteidigen.“ Er lächelte. „Das war nicht nötig.“
    „Aber es war nur fair. Abgesehen davon, kann ich im Gegensatz zu dir nach dem Festival fliehen.“
    Das Lächeln wurde reumütig. „Sie wird darüber hinwegkommen. Aber ihre Tiraden muss man ihr lassen, auf diese Weise verarbeitet sie ihren Kummer.“
    Seine Hand auf ihrem Rücken, führte er sie in die Küche zurück und bat sie, sich zu setzen, so als wäre nichts geschehen. Während sie aßen, war die Stimmung angespannt, aber dennoch gesellig. Ab und an fluchte Rosa leise auf Italienisch vor sich hin und warf abwechselnd düstere Blicke in Nicks und mitleidige in Callies Richtung. Anscheinend war die alte Dame noch immer voll und ganz davon überzeugt, dass es nur aufgrund ihres Enkels keine Hochzeit geben würde. Vermutlich konnte sie nicht glauben, dass irgendeine Frau auf der Welt so dumm sein konnte, einen Heiratsantrag von Nick Brunicadi abzulehnen.
    Nick beobachtete, wie Callie den letzten Bissen Gnocchi verspeiste und dann ihren Teller beiseiteschob. „Komm, ich zeige dir das Gästehaus“, bot er an. So gerne er Callie auch beim Essen zusah, er musste unbedingt weg von Rosa, die sich das Thema Hochzeit mit Sicherheit nicht mehr lange würde verkneifen können. Natürlich war auch er der Meinung, dass eine Heirat die beste Lösung war. Doch er wollte Callie nicht dazu überreden. Sie musste von selbst darauf kommen!
    Als sie den Steinpfad entlanggingen, der zum Gästehaus führte, erschien ein breites Lächeln auf Callies Gesicht. „Haus!?“, fragte sie mit einem herausfordernden Glitzern in den Augen, bei dem Nicks Herz einen kurzen Satz machte. Kopfschüttelnd musterte sie den luxuriösen Bau, der nur um weniges kleiner war als der Familiensitz. „‚Palast‘ trifft es wohl eher!“
    Nick zog sie zum Eingang, hielt ihr die Tür auf und führte sie in den geräumigen Wohnbereich, der in angenehmen Beige- und Cremetönen gehalten war.
    Staunend folgte sie ihm in das exquisit eingerichtete Schlafzimmer und das Marmorbad.
    Im Wohnzimmer hielt ein großer Deckenventilator die warme Luft in Bewegung. Nick lehnte sich in den Türrahmen und beobachtete Callie dabei, wie sie den Raum erkundete. Beeindruckt trat sie an die große Fensterfront und sah hinaus in die Weinberge, die sich so weit

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