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Champagnerkuesse in Sydney

Champagnerkuesse in Sydney

Titel: Champagnerkuesse in Sydney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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sich über etwas anderes Gedanken zu machen.
    Auf Melodys Lippen erschien ein Lächeln, in dem sich Erleichterung widerspiegelte. „Ich wusste nicht, ob … wie du …“ Stotternd und mit großen Augen sah sie die Exfreundin ihres Mannes an. Plötzlich begriff Callie, warum Jason dieser Frau verfallen war. Sie war nicht nur hübsch und niedlich, sondern auch auf eine Weise zerbrechlich, die an Jasons Beschützerinstinkt appellierte. So konnte er sich wie der starke, große Mann fühlen, als den er sich selbst gern sah und den Callie ihm niemals ganz abgekauft hatte.
    Sie wollte keinen Mann, der nur glücklich war, wenn er sich ihr überlegen fühlte. Sie wollte einen Partner. Warum musste sie in diesem Zusammenhang nur an Nick denken?
    „Mach dir keine Sorgen, Melody“, meinte sie mit fester Stimme. „Ich freue mich für euch. Jetzt ist nur wichtig, dass du dich wegen des Festivals nicht allzu sehr unter Druck setzt. Nimm dir alle Ruhe, die du brauchst. Ich kümmere mich schon um alles!“ Verdammt, Melody schaffte es sogar, Callies Beschützerinstinkt zu wecken. Fast hätte sie laut aufgelacht – sie hatte glatt vergessen, dass sie selbst schwanger war!
    „Danke.“ Mel nahm einen gläsernen Briefbeschwerer und drehte ihn nachdenklich in den Händen. „Da gibt es noch etwas, worüber ich gerne mit dir sprechen würde.“
    Callie ahnte, was kommen würde, und hatte nicht das kleinste bisschen Lust auf dieses Gespräch. Sie wollte keine Sekunde länger über Jason oder Melodys Zweifel an ihrer Person sprechen müssen. Erleichtert hörte sie, wie jemand an die Tür klopfte. Es war Nick.
    Neugierig sah er von einer Frau zur anderen. Das Ergebnis schien ihn zufriedenzustellen. „Rosa wartet auf euch zwei.“
    Er hielt ihnen die Tür auf, und Melody eilte an ihm vorbei. Als Callie neben ihm stand, berührte er sanft ihren Ellbogen. „War sie nett zu dir?“
    Er machte sich Sorgen um sie!
    Noch im selben Moment, in dem Callie dieser Gedanke durch den Kopf schoss, schalt sie sich im Stillen für ihre Albernheit, für die Aufregung, die sie in Nicks Nähe empfand. Sie war doch keine Fünfzehnjährige mehr!
    Als ahnte er ihren inneren Kampf, lächelte Nick warm, und gegen ihren Willen schmolz Callie noch ein wenig mehr dahin. Im selben Augenblick drehte Melody sich kurz zu ihnen um, sah aber ebenso schnell wieder weg. Doch Nicks Hand auf Callies Arm und sein Lächeln schienen ihr nicht entgangen zu sein.
    Die Familie Brunicadi hatte sich zum Abendessen an einem großen, rustikalen Tisch unter freiem Himmel versammelt. In der Tischmitte standen schwere alte Kerzenständer, und eine mit Wein überwachsene Pergola verdeckte teilweise den Blick auf den dämmrigen Himmel. Zwei Männer, die Callie von der Hochzeit wiedererkannte, gesellten sich zu ihnen. Ihr gegenüber saß Nick, der sie umgehend seinen beiden Cousins vorstellte. Michael, der die Weinherstellung leitete, war ein charmanter und mondäner Typ. Sein Bruder Ricardo hingegen, der das Management organisierte, war eher still. Seine linke Wange war von Narben überzogen, die von einem Brand zu stammen schienen.
    Obwohl Nick behauptet hatte, dass er nur wenig mit dem Weingut zu tun hatte, fragten ihn alle Anwesenden ununterbrochen nach seiner Meinung, sei es in geschäftlichen oder in persönlichen Fragen.
    Rosa ließ einen Gang nach dem nächsten auftischen, und während die Familie aß und sich unterhielt, wurde es Nacht. Als sie beim zweiten Hauptgang angekommen waren, tauchte Lisa, eine Cousine von Nick, mit ihrer wenige Wochen alten Tochter auf und setzte sich neben Nick. Callie musste sich bemühen, das Baby nicht allzu fasziniert anzustarren. Sie konnte sich noch immer nicht vorstellen, dass auch sie bald so ein winziges Lebewesen auf die Welt bringen würde.
    Eigentlich hatte sie erwartet, dass das Abendessen aufgrund der vielen Arbeit in gedrückter Stimmung stattfinden würde, doch sie hätte sich nicht gründlicher täuschen können. Alle redeten und lachten fröhlich durcheinander. Als Michael ihr ein Glas Wein anbot und Callie dankend ablehnte, warf Melody ihr einen seltsamen Blick zu. Zweimal fiel Callie auf, dass sie selbst und Nick prüfend von ihr gemustert wurden, und das, obwohl Nick Callie keine besondere Aufmerksamkeit schenkte. Er verriet mit keiner Geste, was sich zwischen ihnen abspielte, griff nicht einmal ein, als Michael mit ihr zu flirten versuchte, obwohl Callie spürte, dass es ihm nicht entging.
    Die Wärme und Freundlichkeit, die

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