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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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wahr, Mr. Barron? Sie müssen mir glauben, Sie müssen dem Land erzählen, wie mein Mann ums Leben kam …“
    „Beruhigen Sie sich, Mrs. Hennering“, sagte Barron besänftigend und glitt damit halbbewußt in das kühle Champion Jack Barron- Vidphonkreisbewußtsein. „Ich weiß, wie Ihnen nach diesem schrecklichen Unfall zumute sein muß, aber versuchen Sie …“
    „Unfall!“ kreischte Madge Hennering so laut, daß Sara sich sogar bei minimaler Vidphonlautstärke unruhig in seinem Schoß bewegte. „Das war kein Unfall. Mein Mann wurde ermordet. Ich bin ganz sicher, daß er ermordet wurde. Es muß eine Bombe in seinem Flugzeug gewesen sein. Benedict Howards hat ihn umgebracht.“
    „Was?“ grunzte Barron. Weiß nicht, was sie sagt, dachte er. Hennering war schließlich Bennies Handlanger, niemand hat durch seinen Tod einen größeren Verlust erlitten als Howards. Diese arme alte Irre hat den Verstand verloren, und ich bin auch nicht mehr ganz klar, mir morgens um vier so was anzuhören.
    „Meinen Sie nicht, daß das eine Angelegenheit der Polizei ist?“ fragte er. „Natürlich immer vorausgesetzt, es stimmt.“ Lassen Sie mich um Himmels willen in Ruhe, Lady!
    „Aber ich kann nicht zur Polizei gehen“, sagte sie. „Ich habe keine Beweise. Howards hat es so geplant. Nichts ist von Ted oder seinem Flugzeug übriggebleiben … nichts …“
    Danach begann sie unbeherrscht zu schluchzen, und Barron konnte nicht anders, er mußte ihre Bemühungen bewundern, schließlich faßte sie sich wieder und sagte eiskalt: „Tut mir leid, aber ich bin der einzige Zeuge, und ich habe keinerlei Beweismittel, um alles offenzulegen, und ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll.“
    „Hören Sie“, sagte Barron müde, „es ist wahrscheinlich so ungünstig wie nichts mehr sonst, um diese Zeit über Politik zu reden, aber ich fürchte, ich muß es tun. Howards hatte absolut keinen Grund, Ihren Mann zu ermorden, Mrs. Hennering. Ihr Mann galt als einer der Unterstützer des Gesetzentwurfes, und zudem war es ein offenes Geheimnis, daß Howards ihn zum Präsidentenanwärter machen wollte. Um es offen zu sagen, Ihr Mann war Howards Hand … äh, Verbündeter. Howards konnte nichts gewinnen, indem er ihn tötete, nur verlieren. Das wissen Sie doch auch.“
    „Ich bin keine Närrin, Mr. Barron. Aber am Tag bevor mein Ted starb hatte er eine lange telefonische Unterredung mit Benedict Howards. Ich habe sie nur teilweise gehört, aber sie haben gestritten und sich scheußliche Sachen an den Kopf geworfen … scheußliche Sachen. Ted sagte Howards, er sei mit ihm fertig, er wolle nichts mehr mit der Stiftung zu tun haben, und er bezeichnete Howards als schäbiges Monster. Ich habe Ted nie zuvor so wütend gesehen.
    Er sagte Howards, er wolle seine Unterstützung für den Gesetzentwurf öffentlich zurückziehen und eine Presseerklärung über etwas Schreckliches abgeben, das er über die Stiftung herausgefunden hatte. Und Howards sagte: ‚So springt man nicht mit Benedict Howards um. Wenn Sie das tun, zertrete ich Sie wie eine Wanze.’ Das waren seine Worte. Und dann sagte Ted etwas schrecklich Obszönes und legte auf. Als ich Ted fragte, was das alles zu bedeuten hatte, ging er wie eine Furie auf mich los, aber er hatte wirklich Angst – ich habe meinen Mann noch niemals so verängstigt gesehen, Ted weigerte sich, mir irgend etwas zu sagen, er meinte, es sei zu gefährlich für mich, es zu wissen, er wollte … er wollte mein Leben nicht in Gefahr bringen. Und dann flog er zurück nach Hause, um sich mit dem Gouverneur zu unterhalten, aber … aber er kam niemals an. Howards hat ihn umgebracht – ich weiß, daß er ihn umgebracht hat.“
    Verrückte paranoide Scheiße! dachte Barron. Ich könnte meinen Arsch verwetten, daß Hennering in siebenundvierzig zwielichtige Geschäfte mit der Stiftung verwickelt war, er wurde mit Bennies Geld vom State Senator zum Kongreßabgeordneten und dann zum Senator, jeder mit genug Grips, die Zeitungen zu lesen, weiß das. Geht mir wirklich ans Herz, Lady, der alte Collegetrick: zu versuchen, aus dem toten Mann einen Helden zu machen, und nicht Bennies letzten Handlanger, den demokratischen Vorreiter der Stiftung. Reue auf dem Totenbett, und das bevor er ins ewige Himmelreich hinüberging. Ted Hennering, der noble Märtyrer. Yeah, klar, nachdem hundert Millionen Menschen ihn vor zwei Wochen zittern sahen wie … wie …
    Jesus H. Christus! War Hennering deswegen so aus dem Häuschen?

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