Champion Jack Barron
betrachtete, Monolith der Unsterblichkeitsmacht, geschützt vor kriecherischen Tölpeln der Inkompetenz, wie diesem Wintergreen hier, und beiläufigen Dienern des verblassenden schwarzen Kreises des Todes, wie Jack Barron.
„Kein Mann ist sauber, Wintergreen, und ganz bestimmt keiner mit einer Vergangenheit wie Jack Barron – Mitbegründer der Koalition für Soziale Gerechtigkeit, Ex-Berkeley-Unruhestifter, Kumpel von jedem pekingliebenden Kommunistenaas, Hurensohn, und Sie wollen mir weismachen, daß Barron sauber ist? Er dürfte etwa so sauber wie eine Kohlengrube sein.“
Wintergreen schob den dicken Aktenordner, in dem er blätterte, von seinem Schoß zum Schreibtisch und wieder zurück, er zitterte und zappelte wie ein gottverdammtes verängstigtes Känguruh. „Nun, natürlich nicht so, Mr. Howards, so ist er nicht“, sagte er. (Beschissener Jasagerbastard, dachte Howards.) „Aber das hier ist ein vollständiges Dossier über Barron, und hier steht nichts drinnen, was wir gegen ihn verwenden könnten. Nichts. Darauf gebe ich mein Wort, Sir.“
„Sie können auch noch verdammt mehr draufgeben als nur Ihr wertloses Wort“, erklärte ihm Howards. „Ihr Job steht auf dem Spiel und auch Ihr Platz in der Gefriertruhe. Ich halte keinen Personalchef hier, damit er Berge sinnlosen Papiers produziert, wenn ich den Betreffenden an die Wand nageln will. Ich bezahle Sie dafür, daß Sie mir Material gegen Leute verschaffen, die ich nicht mag. Jeder Mann hat Dreck am Stecken, und ich bezahle Sie dafür, den zu finden.“
„Aber ich kann nichts beischaffen, wo nichts zu finden ist, Mr. Howards“, winselte Wintergreen. „Barron war nie Mitglied einer Gruppe, die auf der Liste des Generalbundesanwalts steht, obwohl das für viele seiner Freunde gilt. Man kann ihm überhaupt nichts anhängen, abgesehen vielleicht von der Teilnahme an einigen technisch-illegalen Demonstrationen, aber das macht heutzutage einen Helden aus einem Mann, keinen Verbrecher. Er ist nicht mal mehr Mitglied der K.S.G., seit dem Tag nicht mehr, an dem er seine Fernsehshow bekam. Er verdient jede Menge Geld, das er freigiebig wieder ausgibt, hält sich aber ansonsten von allem Illegalen fern. Er schläft mit einer großen Zahl unverheirateter Frauen, frönt aber keinerlei ungesetzlichen Perversionen und nimmt auch keinerlei verbotene Drogen. Es gibt überhaupt nichts, was wir gegen ihn verwenden könnten, und in diesem Sinne, den ich als Ihren Sinn interpretiere, ist er vollkommen sauber.“ Wintergreen nahm wieder den Ordner zur Hand und drückte die Ecken nieder.
„Hören Sie auf, mit diesem verdammten Ding zu spielen!“ fuhr ihn Howards an. (Gottverdammter Kretin, das ganze Land ist voller Kretins, die nicht mal ihren eigenen Arsch ohne Landkarte finden können!) „Wir können Barron also nicht erpressen“, fuhr er fort und sah Wintergreen bei der bloßen Erwähnung des Wortes ‚erpressen’ zusammenzucken. Stell dir ihn ewig lebend vor, ewig Beamter, ewig Kriecher, ewig Feigling. Unsterblichkeit ist was für Männer mit Rückgrat, die sie sich erkämpfen können, der Rest kann getrost dem Müllschlucker anvertraut werden – das verdienen Kriecher wie der verdammte Feigling Hennering.
„Also, manche Leute können eben nicht erpreßt werden“, sagte Howards. „Aber man kann jeden Mann kaufen, wenn man erst seinen Preis kennt. Also kaufen wir Jack Barron.“
„Aber Sie haben ihm bereits das größtmögliche Schmiergeld angeboten, einen Platz im Gefrierkomplex“, sagte Wintergreen. „Und er hat ihn nicht angenommen.“
„Aber er hat ihn auch nicht abgelehnt“, konterte Howards. „Ich kenne Männer seines Schlages, was bedeutet, ich habe auch ein Gespür für ihren Preis. Daher bin ich heute hier an diesem Platz. Weil ich die Preise von Männern auf den Dollar genau kenne – mehr Geld, als man ausgeben kann –, dazu ein Platz im Gefrierkomplex, und schon gehören sie mir, weil ich mir über den Preis im klaren bin und weil ich es mir leisten kann, ihn zu bezahlen. In dieser Hinsicht ist Barron nicht anders als Sie oder ich. Er will einen kostenlosen Vertrag, darauf können Sie Gift nehmen. Das will er so sehr, daß er sich dafür von mir benutzen läßt. Damit kann ich mir seine Dienste so lange kaufen, bis er glaubt, er könnte mich übers Ohr hauen – natürlich ohne Risiko für ihn selbst. Und wenn die Verträge erst unterzeichnet sind, dann besteht für ihn kein Risiko mehr. Man kann nicht einfach nur so mit einem Mann
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