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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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nächsten Sequenz passieren wird: Ich werde Sie in Stücke reißen, nicht mehr und nicht weniger, aber ich werde genau soviel übriglassen, damit Sie sich in der übernächsten Runde wieder in den Kampf stürzen und von Ihrem Arsch retten können, was noch zu retten sein wird. Es sei denn, Sie sind schlau genug und gehen schon jetzt auf meine Bedingungen ein – und wie die aussehen, wissen Sie ganz genau.“
    „Drohen Sie mir nicht, Sie gottverdammter Clown!“ brüllte Howards. „Sie rehabilitieren mich, sonst lege ich auf, und wenn ich dann mit Ihnen fertig bin, werden Sie nicht mal mehr einen Job als Latrinenreiniger bekommen …“
    „Nur zu, legen Sie auf“, sagte Barron, als die Anzeige „30 Sekunden“ vermeldete. „Ich habe noch fünf Anrufe so wie diesen in Reserve – vielleicht noch etwas härter –, um den Rest der Show damit zu bestreiten. Ich brauche Sie nicht auf Sendung, um Sie fertigmachen zu können. Sie werden auf die eine oder andere Art lernen, daß es sich nicht auszahlt, mir auf der Nase herumzutanzen, denn wenn Sie nicht nach dem nächsten Werbespot rausrücken, dann ist es aus mit Ihrem Gesetzentwurf, und die ganze verdammte Stiftung wird dermaßen stinken, daß man glauben wird, Judas Ischariot sei Ihr Presseagent. Wie gefällt Ihnen das, Großmaul?“
    „Oh, Sie verfluchter Wich …“ Und Gelardi schaltete Howards gerade noch rechtzeitig ab, als die Tafel „Auf Sendung“ anzeigte.
    Jack Barron grinste seinem eigenen Abbild auf dem Monitor zu – Fleischaugen sahen in Phosphorpünktchenaugen in einer Adrenalin-Feedbackreaktion – und fühlte dabei eine seltsam beschwingte Heiterkeit, eine psychische Erektion. Mehr noch als die Spannung bezüglich des weiteren Verlaufs der Show, seines Fünf-Asse-in-der-Rückhand-Spiels um Howards’ Blut, das in seinen Ohren pochte, spürte Barron eine Erregung in sich aufsteigen, den heißen, freudigen Berserkergeist der alten Berkeley-Babybolschewikentage und das Jagdfieber, und verstärkte Hundert-Millionen-Zuschauer-(nach neuesten Schätzungen-)Blitze schossen aus seinen vierfarbigen Phosphorpünktchenaugen, und zum ersten Mal überließ er die Show ganz dem Gyroskop seiner endokrinen Reaktionen und wußte nicht, was als nächstes passieren würde. Und kümmerte sich auch nicht darum.
    Gelardi genehmigte Howards den Platz auf der Inquisitionsbank im linken unteren Quadranten – Doris Pulaski hatte inzwischen ihre Schuldigkeit getan –, während Barron sagte: „Okay, wir sind wieder auf Sendung, Mr. Howards, und wir werden nochmals auf Ihr Lieblingsthema zu sprechen kommen. Sprechen wir über Geld. Wie viele … ähem … Klienten, glauben Sie, haben Sie in Ihren Gefrieranstalten?“
    „Es sind inzwischen bestimmt über eine Million Menschen in den Gefrieranstalten der Stiftung“, antwortete Howards (und Barron konnte spüren, wie er verzweifelt nach Ansatzpunkten suchte, um den Fragen zu begegnen, von denen er wußte, daß sie kommen würden). „Sie sehen also, das Einfrieren beschränkt sich wirklich nicht nur auf ein paar wenige. Eine Million Menschen mit der Hoffnung auf das ewige Leben – das ist nicht gerade wenig …“
    „Hört, hört“, unterbrach ihn Barron. „Eine Million ist eine hübsche, runde Zahl. Fahren wir doch mit unserer kleinen Arithmetiklektion fort, ja? Was würde es Ihrer Meinung nach kosten, einen Körper ein Jahr lang in Tiefkühlstarre zu halten?“
    „Es ist unmöglich, so mir nichts, dir nichts mit einem verläßlichen Durchschnittswert daherzukommen“, entgegnete Howards. „Sie müssen die Kosten der Vorbereitungen für das Einfrieren hinzurechnen, die Kosten für das Einfrieren selbst, die Abnützung von Material und den Geräteverschleiß, die Kosten für zu ersetzendes Kühlmittel, Energie für die Pumpen, Personal, Steuern, Versicherungen …“
    „Yeah, wir wissen, Sie machen eine echt komplizierte Sache“, warf Barron ein. „Nehmen wir also einen großzügigen Durchschnittswert, an dem keiner etwas rütteln kann …“ Die Falle richtig auslegen, dachte er bei sich. Kann unmöglich mehr als dreitausend pro Person und Jahr sein, und das weiß er, also können wir ihm ruhig ein bißchen Spielraum lassen … „Sagen wir, fünftausend Dollar genügen pro Klient pro Jahr, einverstanden? Klingt das vernünftig … oder ist es zu hoch gegriffen? Ich habe wenig Geschäftssinn, wie mir mein Kontostand jedes Jahr um den fünfzehnten April verrät.“
    „Ich nehme an, das könnte hinkommen“, gab

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