Champion Jack Barron
leisten, einen Gegner zu zerstören, und ich kann es mir leisten, einem Mann, den ich kaufen will, alles zu geben, was er sich wünscht, einschließlich – wenn er diesen hohen Preis wert ist – des ewigen Lebens. Kommen Sie, Barron, wir beide wissen, daß Sie es tun werden. Unterschreiben Sie.“
Barron nahm die Verträge in die Hand, seine Augen glitten zu dem Federhalter auf seinem Schreibtisch. Er hat recht, dachte er, Unsterblichkeit mit Sara, ewig. Ich wäre ein Idiot, nicht zu unterschreiben. Er griff nach dem Füller, dann sah er auf, und sein Blick traf sich mit dem von Benedict Howards. Und er sah, daß Howards ihn gierig anstarrte, wie eine monströse, giftige Kröte. Aber hinter dem egomanischen Wahnsinn sah er Furcht – Furcht, die so real war wie Howards Megalomanie, eine unabschätzbare Angst, die seinen Wahnsinn nährte und ihm Kraft gab, und da erkannte er, daß Howards’ ganzes wahnsinniges und aberwitziges Machtstreben sich auf Furcht gründete. Und Benedict Howards fürchtete sich vor ihm.
Etwas stinkt in Colorado, das wußte Barron nun mit Bestimmtheit. Mit dem in der Tasche und fünzig Milliarden Dollar im Rücken könnte Bennie Howards jeden kaufen. Warum braucht er dann ausgerechnet mich so dringend, um einen lausigen Gesetzentwurf verabschiedet zu bekommen, wo er doch den ganzen Kongreß kaufen könnte? Und wie er mich braucht, man betrachte nur diese Gier in seinen Augen! Er ist hinter meinem Körper her, denn irgendwie braucht er ihn wirklich verdammt dringend, um das zu bekämpfen, hinter dem er her ist, was auch immer das sein mag. Und wenn er sich davor fürchtet und mich als eine Art Frontsoldaten braucht, in welche Position bringt mich das?
„Bevor ich unterschreibe“, sagte Barron (genau wissend, daß er es tun würde), „könnten Sie mir vielleicht sagen, aus welchem Grund Sie gerade mich brauchen, mit der Action, die Sie anleiern können?“
„Ich brauche öffentliche Unterstützung“, sagte Howards todernst. „Das ist etwas, das ich nicht direkt kaufen kann. Darum brauche ich Sie, damit Sie die Unsterblichkeit an Ihr verdammtes Publikum verkaufen können.“
„Um die Unsterblichkeit zu verkaufen? Sind Sie verrückt? Sie brauchen einen Händler für Unsterblichkeit, wie Sie auch einen für Geld brauchen?“
„So ist es“, sagte Howards. „Verstehen Sie, wir … wir haben eine Unsterblichkeitsbehandlung, aber die ist außerordentlich teuer, etwa eine Viertelmillion Dollar. Wir könnten vielleicht tausend Menschen jährlich behandeln, aber dabei bliebe es, und dabei wird es auch in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten bleiben, vielleicht immer. Das sollen Sie verkaufen, Barron, nicht Unsterblichkeit für alle, sondern Unsterblichkeit für einige wenige, einige auserwählte wenige, die ich auswählen werde.“
Barrons erste Reaktion war Abscheu – über Howards, über sich selbst –, gleichzeitig aber kam die zweite Reaktion – alle Karten waren aufgedeckt, und das Spiel lohnte den Einsatz. Doch die dritte Reaktion war Vorsicht – das war das Größte seit der H-Bombe, nur wesentlich gefährlicher … sollte er sich wirklich darauf einlassen?
„Diese Behandlung?“ fragte er. „Wie sieht die aus?“
„Das geht Sie nichts an, und das ist mein letztes Wort. Es ist ein Geheimnis der Stiftung, und das wird es auch bleiben, komme, was da wolle“, erklärte Howards ihm, und Barron wurde klar, daß damit die letzte Grenze erreicht war. Weiter würde Howards auf keinen Fall gehen. „Wenn … wenn das herauskäme …“ murmelte Howards, doch dann bemerkte er Barrons gespannten Blick und verstummte.
Aber, man kann Jack Barron nicht so einfach hinhalten, Bennie! Scheiße, er will diese Unsterblichkeit nur ein paar Fettsäcken zukommen lassen, und er glaubt, ich könnte das den Leuten klarmachen, aber er hat Angst davor, irgend jemand könnte hinter das Geheimnis dieser Behandlung kommen. Das muß eine Behandlung sein! Davor hat er Angst, und wenn sogar er schon Angst hat … Was, zum Teufel, könnte es sein, enden seine Unsterblichen alle als transsylvanische Vampire? Teufel … vielleicht ist das gar nicht so komisch. Unsterblichkeit, schön und gut, aber wohin führt mich das? Aber gibt es etwas so Scheußliches, daß man es nicht einmal um der Unsterblichkeit willen tun kann?
„Ich brauche Zeit, Howards“, sagte er. „Sie müssen das verstehen …“
„Jack Barron hat Schiß?“ spottete Howards. „Ich geben Ihnen Zeit. Ich geben Ihnen
Weitere Kostenlose Bücher