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CHAMSA - 5 Tage bis zur Ewigkeit (German Edition)

CHAMSA - 5 Tage bis zur Ewigkeit (German Edition)

Titel: CHAMSA - 5 Tage bis zur Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Gewand und
dem Turban erkannte, versteifte sich sein Körper und er zog scharf die Luft ein.
»Hat er dich angesehen«, fragte er mit belegter Stimme.
    »Ja.« Unsicher lächelte
sie. »Ist das schlimm? Wer ist er?«
    Mit fahrigen Fingern
strich Hakim über sein blauschwarzes Haar, bevor er seufzend ihre Frage
beantwortete. »Sein Name lautet Ilyas. Er ist ein heiliger Gelehrter und ein
Nafs-Wächter.«
    »Ein was?«, fragte sie
verblüfft zurück.
    »Nafs ist das arabische
Wort für Seele«, murmelte Hakim nur zögernd. »Ein Nafs-Wächter kann in die
Zukunft sehen und sich mit seiner Dualseele, dem Ursprung allen Seins,
verbinden, um mit gebündelter Kraft das Gleichgewicht wiederherzustellen.«
    Langsam wandte Hakim
ihr das Gesicht zu, in dem Hannah einen bestürzten Schatten von Angst und Sorge
bemerkte. Irgendetwas passierte hier gerade und sie war sich nicht sicher, ob
sie das verstand. Verunsichert nahm sie seine Hand und fragte schließlich:
»Hakim, wovon sprichst du, was ist passiert?«
    Seine Augen blickten
ins Leere und Hannah schüttelte ihn sanft. Gequält fuhr er sich mit der Hand
über das Gesicht und zog sie fest an sich. »Es tut mir leid«, flüsterte er in
ihr Haar. »Sei mir nicht böse. Ilyas lebt normalerweise woanders.Ich habe ihn hier einfach nicht erwartet –
nicht schon so früh …«
    Jetzt sprach er
vollends in Rätseln. »Noch nicht so früh … Was soll das bedeuten, Hakim?«,
erkundigte sie sich besorgt und versuchte dabei die verlockende Wärme seiner
Umarmung zu ignorieren, die sie schwindelig machte. Aufseufzend hob er sanft ihr
Kinn an. Seine dunklen Augen ruhten auf ihr und Hannah hatte das Gefühl, dass er
bis auf den Grund ihrer Seele blickte.
    »Ich habe einfach
gehofft, dass wir noch mehr Zeit haben. Doch Ilyas scheint andere Pläne zu
haben. Also lass uns rübergehen und hören, was er zu sagen hat«, verkündete er.
Danach löste er sich widerwillig von ihr, nahm ihre Hand und dirigierte sie
durch das Getümmel der ausgelassenen, tanzenden Menschen hindurch. Irritiert
folgte sie ihm. »Ich werde kein Wort von eurer Unterhaltung verstehen. Du wirst
alles übersetzen müssen.«
    »Das wird nicht nötig
sein«, erwiderte Hakim zögernd, »Ilyas ist mein Lehrmeister. Er war es, der mich
die hebräische Sprache lehrte.« Mit einem undurchdringlichen Gesichtsausdruck
sprang er auf die Bühne und half ihr hoch. Hinter Hakims schützendem Rücken trat
Hannah zögernd näher. »As-salamu 'aleikum. Friede sei mit dir«, begrüßte Hakim
den weißhaarigen Mann mit einer respektvollen Verbeugung.
    »Wa-'aleikum as-salam.
Auch mit euch sei Frieden«, erwiderte Ilyas und schenkte Hannah, die hinter
Hakims schützendem Rücken nur zögernd näherkam, ein aufmunterndes
Lächeln.
    »Du trägst einen sehr
schönen Anhänger um deinen Hals«, sprach er sie an.
    »Ääh … Dankeschön«,
antwortete Hannah verblüfft. »Meine Mutter hat ihn mir im letzten Monat zu
meinem 17. Geburtstag geschenkt.«
    »Eine wunderschöne
Arbeit«, bestätigte Ilyas, indem er sich etwas vorbeugte. »Besonders das Symbol
in der Mitte ist sehr filigran hervorgehoben.«
    Erschrocken presste sie
eine Hand auf den Hals und ihr angstvoller Blick glitt hilfesuchend zu Hakim –
nicht wissend, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. Doch jetzt schien es
zu spät zu sein, um den verräterischen Davidstern zu verbergen. Während Hakim
sofort beschützend neben sie trat, hörte sie die beruhigende Stimme
Ilyas.
    »Mein Kind, du musst
dich nicht sorgen! Ich weiß, wer du bist und woher du kommst. Du musst keine
Angst haben, ich werde euch beide nicht verraten.«
    Mitten in ihrem
Aufatmen zog der alte Mann unter seinem Gewand eine silberne Kette hervor.
Hannah traute ihren Augen nicht, auch an ihr hing die beschützende Hand, jedoch
ohne den jüdischen Davidstern.
    »Haben Sie mich darum
die ganze Zeit beobachtet«, fragte sie unsicher.
    »Nein, nicht deswegen.
Ich habe die Aura deiner Seele, genauergesagt, den Klang eurer beiden Seelen
gefühlt«, erwiderte Ilyas mit einem Blick auf Hakim, der sich bis jetzt still
verhalten hatte.
    »Es freut mich zu
sehen, dass du Hakim als den anerkennst, der er ist.« »Was…?« Verwunderung
spiegelte sich auf Hannahs Gesicht. »Was soll das bedeuten? Hakim ist ein Mensch
aus Fleisch und Blut, genauso wie ich oder Sie.«
    Das feine Lächeln um
den Mund des weisen Mannes vertiefte sich bei ihren schlichten Worten, die ihr

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