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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Amatis
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befürchten.
    Tagsüber brauchten sie glücklicherweise keine Wachposten, zumindest in den insgesamt recht friedlichen Zeiten, wie sie es im Moment genießen durften. Lediglich nachts mussten sie auf der Hut sein vor jugendlichen Löwen- und Hyänenwandlern, die sich häufig zu kleinen Gruppen zusammenschlossen und ohne eine Bleibe, Arbeit oder irgendeinem Lebenszweck marodierend durch die Lande zogen. Noch schlimmer waren jene, die sich auch als Erwachsene bewusst für ein solches Leben entschieden und als Söldner für Verbrechen aller Art anboten. Da sie durchweg nachtaktiv waren, stürzten sie sich bevorzugt auf tagaktive Wandler, wie eben auch die Geparde.
    Dylan trank den letzten Schluck Kaffee. Man sah Sam kaum an, dass er Schmerzen hatte, er verbarg es eisern. Vielleicht würden sie also doch noch wenigstens einen der Tatorte besichtigen können. Je eher sie ihre Arbeit aufnahmen, desto besser. Der Adlerwandler hatte alle Frühstücksangebote abgelehnt, ausgenommen einer Tasse schwarzen Kaffee. Dylan stellte das benutzte Geschirr in das Spülbecken, Aaron und Cory würden sich nachher darum kümmern. Die beiden hatten zurzeit Schulferien – sie waren siebzehn, beziehungsweise achtzehn Jahre alt –und waren daher für Haushalt, Kochen und alles, was sonst anfiel zuständig.
    Als Dylan gerade in sein Arbeitszimmer gehen wollte, um seine Notizen zu den Mordfällen zu holen, klingelte sein Handy. Es war die Nummer von Rick, einem seiner Kollegen. Das konnte eigentlich nur eines bedeuten …
    „Ja?“, meldete er sich knapp.
    „Wir haben eine weitere Leiche“, brüllte Rick. Der Löwenwandler schaffte es einfach nicht, leise zu telefonieren, selbst wenn sein Leben davon abhing. „Es ist ein junges Mädchen von den Steppenwölfen am Lyrtha-See, gerade mal zwölf. Genauso zugerichtet wie alle anderen. Schnapp dir die Federfresse und komm sofort her!“
    Dylan warf einen Blick zu Sam hinüber, der keine drei Meter entfernt saß. Ausgeschlossen, dass er die Beleidigung nicht gehört hatte, Adler hatten gute Ohren, soweit er wusste. Der junge Mann fixierte ihn genauso starr wie zuvor.
    Eigentlich kann ich ihn gleich nach Hause schicken, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit kriegen wir garantiert nicht mehr hin , dachte er niedergeschlagen. Bevor er etwas sagen konnte, stand Sam auf und ging mit festen Schritten zur Tür.
    „Kommst du?“, fragte er ungeduldig. „Du hast den Mann gehört, meine Anwesenheit wird geduldet.“
    Dylan seufzte ergeben. Hätte er doch bloß auf seine Mutter gehört, dann wäre er Buchhalter, Bankangestellter oder etwas Ähnliches geworden und dürfte heute friedlich an einem Schreibtisch sitzen …

    Samuel fühlte sich unbehaglich inmitten der herumlungernden Steppenwölfe, die ihn misstrauisch beäugten. Schlimmer noch war allerdings Dylans Team. Es setzte sich aus drei Leoparden, einem Fuchs, einer Wölfin und einem Löwenpaar zusammen. Man spürte deutlich, dass sie ihn allesamt ablehnten. Der Krieg zwischen Adlern, Habichten, Falken und beinahe jeder Gruppe des Felidae-Clans hatte zu viel zerstört, es würde vielleicht noch hundert Jahre dauern, bis wieder Freundschaften unter ihnen denkbar waren.
    „Jünger als ich dachte“, flüsterte die Löwin nicht allzu leise in Richtung ihrer Kollegin. Sie war selbst für ihre Rasse groß und kräftig, das struppige sandfarbene Haar trug sie in einem kurzen Zopf gebändigt.
    „Deutlich hässlicher als befürchtet“, erwiderte die Wölfin verächtlich. Beide Frauen grollten warnend, als Samuel an ihnen vorbeischritt. Diese Worte waren Salz in den Wunden, die er vergangene Nacht erlitten hatte, doch das würde er nicht offen zeigen. Jedes Zeichen von Schwäche würde ihn umbringen. Schlimm genug, dass die Wölfin vermutlich haargenau wittern konnte, wo er körperlich verletzt worden war.
    Dylan führte ihn zu der Leiche, ohne sein Team eines Blickes zu würdigen. Zwei Gerichtsmediziner, erkennbar an ihren blauen Uniformen, traten respektvoll beiseite, um ihnen Platz zu machen.
    Das tote Mädchen lag am Ufer eines flachen Sees, aus dem es offenkundig herausgefischt worden war. Sie war nackt, ihr Körper mit all den seltsamen Ornamenten und Symbolen bedeckt, die Samuel bereits von den Fotos der anderen Opfer kannte. Auf ihrer Stirn prangte anklagend die Ziffer vier.
    „Wieder Wasser, auch wenn er diesmal nicht im Regen zugeschlagen hat“, murmelte Dylan, der sich neben dem Mädchen niedergekniet hatte.
    „Es verwischt seine Fährte,

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