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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Amatis
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sie ohne seine Hilfe gefunden hätte. Irgendetwas war faul, und das ging weit über Mord hinaus.

„Lasst uns zusammentragen, was wir bis jetzt wissen“, sagte Dylan, sobald das Team vollzählig versammelt war. Die Feder hatte er ohne weiteres Kommentar an sich genommen und auf der Rückfahrt lediglich über die Gründe für Keylas Verhalten spekuliert.
    „Wir wissen, dass sie mindestens zwei Tage unterwegs war und in der Steppe übernachtet hat. Wir wissen, dass sie gestern gegen 9.00 Uhr auf zwei Leopardenwandler getroffen ist, angeblich, als sie Beeren pflücken wollte.“ Dylan notierte Stichpunkte auf dem großen Whiteboard an der Wand, während er sprach, so wie viele Ermittler es taten, um aus den vielen Details eines Falles ein Gesamtbild erstellen zu können.
    „Sie ist gegen Mittag an jenem Uferbereich angelangt, wo sie ins Wasser gestiegen ist“, berichtete Rick. „Es hat sie also recht viel Zeit gekostet, um diese Distanz von etwa sieben Kilometern vom Leopardengebiet bis dorthin zu überwinden. Vielleicht hat sie unterwegs gerastet oder ist in menschlicher Gestalt sehr langsam gelaufen. Jedenfalls gab es weit und breit keine Spur von Beeren oder der Ausrüstung, die sie zweifellos gehabt haben muss.“
    „Was konntet ihr darüber an ihrem Lagerplatz herausfinden?“, fragte Samuel an Esther und David gewandt. Die beiden zogen Gesichter, als wollten sie die Antwort verweigern, aber David murmelte schließlich widerwillig:
    „Sie hatte sich ein Feuer gemacht und es gab dort angespitzte Äste, mit denen sie sich einen Fisch gebraten hat. Die Fährte von der Steppe zum See war übrigens auch mehrfach unterbrochen, wir hatten große Schwierigkeiten, ihr zu folgen. So wie es aussieht, hat jemand Stunden nachdem sie durchgekommen war viel Mühe investiert, um ihre Fährte zu verwischen, ohne eigene Spuren zu hinterlassen. Keinerlei Fasern, Haare oder Witterung.“
    „Der Kerl muss einen Taucher- oder Schutzanzug getragen haben, andernfalls ist das nicht zu erklären“, rief Samuel über die Diskussion hinweg, die sofort aufbrandete. Verblüfft starrten ihn alle an, nickten dann jedoch der Reihe nach.
    „Er hat Recht, das würde vieles erklären“, meinte Dylan nachdenklich. „Larry, Mike, ihr seid dran: Was habt ihr bei den Steppenwölfen herausgefunden?“
    Larry, der von den Zwillingen den ruhigeren Eindruck machte, erhob sich.
    „Das Mädchen ist vor zwei Tagen gegen sechs Uhr morgens aufgebrochen. Mit dem Segen der Mutter übrigens, Keyla wollte angeblich für eine Woche bei ihrer Freundin Ashley unterkommen. Der Stiefvater ist an der Nordkap-Grippe erkrankt und da Keyla einen angeborenen Herzfehler hat, wollte man sie nicht unnötig den Viren aussetzen. Beide Punkte, Grippe wie Herzfehler, konnten wir vom behandelnden Arzt bestätigen lassen. Bei Ashley ist die Kleine allerdings niemals angekommen, deren Eltern wussten auch nichts von diesem Arrangement.“
    „Na, wenn das nicht Raum für Spekulationen gibt“, murmelte Dylan.
    „Du vermutest das Richtige, Kumpel. Die süße kleine Keyla hatte einen festen Freund, und das nicht, um mit Puppen zu spielen. Sein Name ist Brandon. Er sitzt gerade in Verhörraum 1 und flennt sich die Augen aus dem Kopf. Ob aus Trauer oder Angst, weil wir ihm auf die Schliche gekommen sind, bleibt noch abzuwarten.“
    „Okay, Annika, was hast du zu bieten? Gab es irgendwelche Erkenntnisse bei der Leiche?“
    „Die Autopsie ist noch nicht abgeschlossen. Man hat keine Fasern oder sonstige Hinweise gefunden“, erwiderte die junge Löwin.
    „Das Handy?“, fragte Samuel.
    „Der gesamte Speicher ist zerstört, das Ding ist wertlos.“
    „Wäre ja auch zu schön gewesen“, knurrte Rick angewidert.
    „Einer Sache gehen wir noch nach.“ Zögerlich nahm Dylan die Feder zur Hand und legte sie auf den Tisch.
    „Du dreckiges Arschloch!“, fauchte Larry, packte Samuel am Kragen und schubste ihn brutal gegen die Wand. Der Leopard war größer und massiger als er, außerdem war Samuel von seinen Verletzungen eingeschränkt und konnte sich darum nicht befreien. Hasserfüllte Bernsteinaugen versprachen ihm einen grausamen Tod.
    „Du wolltest wohl ganz schlau sein, hm? Dich hier bei uns einschleichen, die Ermittlungen manipulieren und dir nebenher einen drauf runterholen, wie dämlich wir sind, weil wir ratlos im Dunkeln tappen!“
    „Lass ihn sofort los!“ Dylan zerrte Larry fort. Niemand unterstützte ihn, alle im Raum Anwesenden starrten ihn voller Wut und Abscheu

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