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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Amatis
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Dylans Verhalten freundlich und vertrauenserweckend war, doch jetzt wurde er wieder nervös.
    „Wir … wir sind ins Wohnzimmer. Wir haben uns geküsst, das haben wir ständig getan. Keyla war viel reifer als zwölf, ich meine, viele Mädchen in dem Alter spielen noch mit Puppen, sie war einfach schon weiter. Sah auch viel älter aus, jeder hat sie für sechzehn gehalten. Mindestens. Ich hatte mich wie irre gefreut, sie ganz allein für mich zu haben, und … ich war etwas zu forsch, und …“ Er brach ab, schamrot im Gesicht, und ließ den Kopf hängen. Sex mit Kindern war ein Verbrechen, sobald der Partner selbst das vierzehnte Lebensjahr überschritten hatte.
    „Du hast sie zu etwas gedrängt, was sie nicht wollte?“, hakte Dylan nach.
    „Ja – nein. Ich meine, ja, ich bin ihr an die Dinger gegangen beim Küssen und hab ihr die Jeans aufgeknöpft, aber als sie mich weggeschubst hat, hab ich sofort aufgehört, Ehrenwort!“
    „Sicher? Hast du nicht mit ihr gestritten? Sie gefragt, warum sie Angst hat, wo schließlich jeder Sex hat und das alles vollkommen normal ist? Was dann? Hast du sie gepackt, Brandon? Sie geschüttelt, angeschrien, und plötzlich lag sie mit gebrochenem Genick am Boden? Ist es das, was geschehen ist?“ Dylan sprach verständnisvoll, beinahe, als wäre so etwas ein normaler Unfall, der jederzeit passieren konnte.
    „Warst du wütend, weil sie sich auf einmal doch wie ein kleines Mädchen verhalten hat, Brandon?“, fiel Samuel in ähnlichem Ton ein. Ein Mord im Affekt war auszuschließen und passte nicht zum Serienkiller, trotzdem konnte man interessante Dinge erfahren, wenn man einen Verdächtigen unter Druck setzte. „Du wolltest ihr nicht weh tun, aber irgendwie ist es einfach passiert, nicht wahr?“
    „Nein! Nein, das ist alles nicht wahr!“ Der Junge sprang mit hochrotem Kopf auf und wollte anscheinend in Richtung Tür laufen, doch Dylan packte ihn am Handgelenk und brachte ihn dazu, sich wieder zu setzen.
    „Ich habe ihr nichts getan, ich schwöre es!“ Brandon weinte laut los. Samuel konnte keines der typischen Anzeichen einer Lüge bemerken. Ein Mörder hätte weniger emotional reagiert, seine Antworten besser strukturiert, sehr wahrscheinlich geleugnet, überhaupt mit dem Opfer intim geworden zu sein. Der Junge zeigte alle Anzeichen von Panik, er hatte Angst, für einen Mord angeklagt zu werden, den er nicht begangen hatte. Natürlich wäre es denkbar, dass dies ein brillantes Schauspiel war, hinter dem sich ein eiskalter, kalkulierender Verstand verbarg, doch sein Instinkt sagte ihm, Brandon hatte es nicht getan. Dylan schien der gleichen Meinung zu sein, denn er kehrte zurück zum kumpelhaften Verhalten.
    „Erzähl mir mehr, Brandon. Was geschah, nachdem sie dich zurückgestoßen hatte?“
    „Wir … wir haben gestritten. Ich habe versucht sie zu überreden, ja. Ich meine, Jungfrau war sie schon seit mindestens einem Jahr nicht mehr. Keyla wollte nicht, sie warf mir vor, nur an Sex interessiert zu sein und ist irgendwann mit Sack und Pack rausgerannt. Sie war wütend! Ich hab sie gehen lassen, dachte, sie würde zurückkommen. Als sie nicht kam, bin ich davon ausgegangen, dass sie bei Ashley sein wird. Ich hab’ mir nichts dabei gedacht, ich meine, ja, ich war schon enttäuscht, aber …“
    „In welche Richtung ist sie gegangen?“, unterbrach Samuel das hilflose Gestammel. Brandon fuhr leicht zusammen, er schien für einen Moment verdrängt zu haben, dass Samuel ebenfalls anwesend war.
    „Er ist ein Ermittler, antworte ihm genauso wie mir“, sagte Dylan.“
    „Zum See“, stieß Brandon hervor. „Sie ist zum See gegangen. Da war sie oft, sie geht furchtbar gern schwimmen … Ist gern gegangen. Ich hätte sie aufhalten müssen. Oder suchen.“ Die letzten Worte flüsterte er tonlos, den Blick ins Leere gerichtet.
    „Was hatte sie an, als sie verschwunden ist? Eine Jeans, und was noch?“, fragte Samuel.
    „Ein hellbraunes T-Shirt mit irgendeinem dummen Spruch und weiße Sneakers.“
    „Du sprachst von Sack und Pack, was hatte sie alles dabei?“, setzte Dylan sofort nach.
    „Ein großer Rucksack mit ihren Klamotten und eine Stofftasche für den Mädchenkram, Schminke und so.“
    Nichts davon war bislang gefunden worden und auch Hank und Todd hatten ausgesagt, dass die Kleine keine Taschen bei sich gehabt hatte.
    „Trug sie Schmuck? Eine Armbanduhr vielleicht?“, fragte Samuel. Seine Fragen harmonierten perfekt mit Dylans, er war froh, dass wenigstens

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