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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Amatis
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bei dem Dylan fast geschmolzen wäre. Ohne Widerstand ließ er sich den Verband anlegen, danach floh er regelrecht nach draußen.
    Dylan lachte leise in sich hinein, während er in die Dusche stieg und das Wasser auf kalt drehte. Was für ein Jammer, dass er diese Beute nicht erlegen durfte!

    Sam schlief bereits, als Dylan ins Schlafzimmer trat. Es gab zu wenige Räume in diesem Haus, das ursprünglich auf vier Bewohner ausgelegt gewesen war. Ihm als Rudelführer stand ein eigenes Zimmer zu, die anderen mussten teilen. Um seinem Gast nicht zuzumuten, die Nacht in der winzigen Kammer oder mit einem seiner gestrigen Folterknechte verbringen zu müssen, hatte er ihm ein Gästebett bei sich zur Verfügung gestellt. Nachdenklich betrachtete er die entspannten Gesichtszüge im Schein der Kerze, die er zur Orientierung mitgenommen hatte. Er mochte das Licht von Kerzen, Taschenlampen benutzte er nur, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Die kleine Flamme warf interessante Schatten und retuschierte die Flecken und Schwellungen, die Sam von den Schlägen zurückbehalten hatte.
    Nimm dich gefälligst zusammen, Dylan, dieser Mann ist nichts für dich. Du willst einen brutalen Mörder schnappen, nur deswegen ist Sammy hier. Sex kannst du jederzeit mit willigen Körpern haben. Lass ihn in Ruhe! Keine Spielchen mehr, keine Zweideutigkeiten. Lass. Ihn. In. Ruhe!
    Merkwürdig, wie schwer es war, der Vernunft zu folgen. Genauso merkwürdig wie die Tatsache, dass Sam ihn anzog wie das Licht die sprichwörtliche Motte. Jeder andere in seiner Umgebung reagierte mit instinktivem Hass und Ablehnung auf den armen Kerl und ja verdammt, er hatte genug Grund, um Adler zu hassen. Warum konnte er es nicht?
    Um sich vor weiteren Gedanken und sexuellem Verlangen zu schützen, verwandelte er sich und legte sich in Gepardengestalt in der Nähe der Tür nieder. Irgendwie musste er zur Ruhe kommen, in jeder denkbaren Hinsicht …

Dylan umarmte seinen kleinen Bruder, als dieser müde und abgekämpft nach Hause kam. Es dämmerte bereits, doch Tyrells Job nahm keine Rücksicht auf Schlafbedürfnis oder der zufälligen Abwesenheit der Sonne. In ein paar Stunden würde Tyrell wieder losfahren müssen, im Augenblick gab es mehr als genug für ihn zu tun. Zu viel jedenfalls, um ihn ohne echten Grund zu entschuldigen.
    Daniel, ein weiteres Mitglied seines siebenköpfigen Rudels, befand sich ebenfalls seit Tagen im Dauereinsatz. Er arbeitete als Notfallhelfer, als einer derjenigen, die sich um Opfer von Unfällen oder Gewaltverbrechern kümmerten beziehungsweise sich der Angehörigen annahmen, wenn das Opfer verstarb. Seit Beginn der Mordserie kam es in allen Territorien immer wieder zu Unruhen, die oft genug tragisch endeten.
    Dylan hatte freiwillig die letzte Nachtwache übernommen, worüber Marc nicht traurig gewesen war. Er war sowieso zu überdreht, um schlafen zu können. Dylan mochte diese Stunden kurz vor Tagesanbruch besonders gern. Alles lag noch im nächtlichen Frieden, während am Himmel bereits das erste Glühen die Geburt des neuen Tages verkündete. Er wandte sich nicht um, als er Sam wahrnahm, der lautlos durch die lediglich angelehnte Haustür getreten war. Der Adler schien zu spüren, in welcher Stimmung er sich befand, denn er schwieg und betrachtete mit ihm still den Sonnenaufgang.
    „Was hat dich aus den Federn getrieben?“, fragte Dylan, sobald das farbenprächtige Himmelsschauspiel erlosch. „War dein Nest nicht bequem genug gepolstert?“
    „Mach dir keine Hoffnungen, es war nicht die Sehnsucht nach dir“, brummte Sam gutmütig. Der Tonfall zeigte, dass er Dylan die gestrige Attacke im Badezimmer nicht nachtrug. Er war froh darüber, denn das war eine der Sorgen gewesen, die ihm den Schlaf geraubt hatten.
    „Tyrell hat mich unabsichtlich geweckt, als er die Treppe hochgegangen ist. Da du nicht da warst, wollte ich nachschauen, ob alles in Ordnung ist.“
    „Also war es doch die Sehnsucht“, versetzte Dylan und grinste über das genervte Augenrollen, das er dafür kassierte.
    „Warum ist Tyrell erst jetzt nach Hause gekommen?“
    „Er arbeitet als Streetworker. Drogen, Alkohol und Prostitution sind ein immenses Problem, er muss häufig nachts raus. Da es im Moment vermehrt Straßenschlachten gibt – jeder glaubt, der Killer muss in der Nachbarschaft hausen und aus der eigenen Wandlerrasse kann er auf gar keinen Fall stammen – haben Leute wie Tyrell und Daniel doppelt so viel zu tun wie sonst, um die Leute zu

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