Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
mitleidigen Blick zu. »Mit dem Planeten reden?«
    »Geh und sprich mal mit deinen Verwandten«, sagte Namid, womit er jeden ins Erstaunen versetzte, Dinah eingeschlossen. »Na ja, du hast mir doch immer erzählt, daß einige von deinen Verwandten vor Urzeiten mal nach Petaybee ins Exil geschickt wurden.«
    »Das war ein Gerücht, mit dem ich aufgewachsen bin. Und das ich, wie ich hinzufügen möchte, auf dem Firmencomputer überprüft habe«, erwiderte Dinah und zuckte die Achseln. »Ich bin mir allerdings keineswegs sicher, ob ich mich auf deren Aufzeichnungen
    156
    verlassen kann. Oder überhaupt auf irgend etwas, was den Planeten betrifft.«
    »O'Neill? Es gibt O'Neills in Tanana Bay«, bemerkte Bunny und musterte Dinah mit neuem Interesse.
    Dinah Ö'Neill zog sich so schnell zurück, daß das schwere Türpaneel sich bereits wieder zischend geschlossen hatte, als ihnen ihre Absicht klar wurde. Megenda und der Matrose folgten geschmeidig, und schon waren die Gefangenen wieder allein.
    »Jetzt hast du es getan«, sagt Diego vorwurfsvoll zu Bunny.
    »Wir hatten sie schon so weit ...«
    »Ich denke, Bunny dürfte es sehr wohl getan haben«, meinte Marmion leise und respektvoll.
    »Dinah wird Zeit brauchen, um mit der Tatsache fertig zuwerden, daß sie sich getäuscht hat«, bemerkte Namid nachdenklich. »Aber sie ist hochintelligent und äußerst flexibel. Das muß sie auch sein, um in diesem Geschäft so lange überleben zu können. Meist ist sie auch in der Lage, Louchard zu beeinflussen ...«
    »Meinen Sie, Dinah wird versuchen, ihn zu unserer Freilassung zu überreden?« fragte Bunny zaghaft und brach in Tränen aus. Diego schloß sie in die Arme, streichelte ihr das Haar und murmelte ihr leise Trostworte auf spanisch zu.
    Marmion befeuchtete das einzige Handtuch, das ihnen in der Kabine zur Verfügung stand, und reichte es ihm, damit er es auf die Schnittwunde an Bunnys Wange legte, als Yana wieder zu husten anfing.

14.KAPITEL
    Petaybee
    Sean schwamm mit den einseitig ausgerichteten Fischschwärmen, bis sie den See erreichten, wo die Fische allesamt sofort einen silbrigen Strom bildeten, der in eine weitere Unterwasserhöhle floß.
    Sean folgte ihnen. Als das Wasser zu seicht wurde, kehrten die Fische zurück, und Sean fand sich in einer trockenen Grotte wieder.
    Als er gerade seine Gestalt verwandelte, sah er, wie das
    157
    Phosphoreszieren sich einmal mehr zu einer Geraden umstrukturierte, die diesmal landeinwärts zeigte. Sobald er seine Füße wieder ausgebildet hatte, folgte er ihr. Obwohl Sean sein Leben lang die Wasserwege Petaybees durchschwommen hatte, waren ihm diese Höhlengänge neu - zweifellos ein Ergebnis der jüngsten seismischen Aktivität. Die leuchtende Gerade führte ihn auf die Hilferufe zu, die zunächst nur Echos gewesen waren - wie jene, die Sean in der Nähe von Kilcoole vernommen hatte, sich nun aber in die matten Schreie echter Stimmen verwandelten.
    Als er um eine Ecke bog und die fünf Jäger erblickte, hätte er ob des Ausdrucks verängstigten Zorns und der Enttäuschung auf ihren Gesichtern beinahe laut losgelacht. Einer von Ihnen - de Peugh, wie er glaubte - hatte sichtlich Zuckungen entwickelt, und sein Haar war von mehr grauen Strähnen durchzogen, als Sean es in Erinnerung hatte. Minkus lallte vor sich hin, und Ersol schaute sich ständig in der Höhle um und ließ den Blick hinauf zur Öffnung schweifen, durch die sie in die Tiefe gestürzt waren, als würde sie ihn gleich verschlingen wollen. Die hölzernen Bögen, Pfeile und Lanzen, die Sinead den Männern anstelle ihrer Hightech-Gewehre ausgehändigt hatte, lagen auf einem kleinen Haufen zusammen - wahrscheinlich, wie Sean vermutete, um ein wärmendes Feuer zu machen. Die einzige Ausnahme bildete Mooneys Dolch, den er gerade in der Faust hielt, als er auf Sean deutete und schrie.
    »Du bist schon wieder so eine gottverdammte Halluzination! Hau ab! Niemand läuft bei diesem Wetter mit nacktem Arsch herum.«
    »Wir haben nichts für dich, ehrlich«, rief Minkus und wich ihm ängstlich aus. »Wir haben den Hasen in de Peughs Tasche der Katze gegeben. Sonst hätte sie uns aufgefressen. Bitte, bitte tu uns nichts!«
    Sean blickte entschuldigend an seiner eigenen menschlichen Gestalt herab. »Ihnen etwas tun? Womit denn? Ich dachte, Sie wollten Hilfe haben.«
    »Ja, wollen wir auch, wollen wir auch!« rief Minkus. »Wir sind schon seit Tagen hier unten, seit Wochen, seit Monaten, Es war der abscheulichste Alptraum. Die Wände

Weitere Kostenlose Bücher