Changes (Beachrats: Teil 6)
etwas Neues gibt. Hier ist meine Karte, auf der auch meine Handynummer steht. Ich werde morgen vermutlich den ganzen Tag mit meinen Enkeln unterwegs sein, aber unter dieser Nummer kannst du mich immer erreichen.«
»Okay«, sagte er. »Gute Nacht, Beth.«
»Gute Nacht, Jason, aber ich gehe noch nicht. Ich möchte noch mit Grace Grisham reden.«
»Wer ist das?«
»Ronnies Mutter. Ich glaube, Grace wird mit mir reden. Wir kennen uns schon seit Jahren.«
Ich verabschiedete mich, dann sah ich mich noch einmal im Wartezimmer um. Es müssen ungefähr hundert Leute dort gewesen sein, aber nach einer Weile fand ich Grace in einer Ecke, zusammen mit einer Frau, die - wie sich herausstellte - ihre Schwester war. Nachdem wir uns begrüßt hatten, überbrachte ich ihr die Neuigkeiten des Neurologen.
»Wie ist das passiert, Grace?«, fragte ich sie.
»Ron war betrunken, als er nach Hause kam«, begann sie.
Ron war ebenfalls der Name ihres Mannes. Deswegen war ihr Sohn immer schon Ronnie.
»Er hatte vorher angerufen, dass es später wird«, fuhr sie fort. »Er und seine Kollegen wollten noch einen großen Fall feiern, den sie nach Monaten endlich abschließen konnten. Ich hatte erwartet, dass er glücklich sein würde, wenn er nach Hause kommt. Ron war immer gut drauf, wenn er getrunken hatte. Heute war er aber stinksauer. Ich habe ihn gefragt, was passiert sei und er sagte, dass er herausgefunden hatte, dass der Junge eine Schwuchtel sei. So drückte er sich jedenfalls aus. Er hat geschrien, Beth. Damit hat er die Kleinen aufgeweckt. Die beiden sind erst 5 und 7. Ronnie ist allerdings nicht aus seinem Zimmer gekommen. Ron befahl mir, die Schwuchtel zu holen. Ich fragte ihn, wie er es nur wagen kann, seinen eigenen Sohn so zu nennen. Weil er es ist, sagte er. Einer seiner Freunde hatte gesehen, wie Ronnie den Neffen dieses Freundes geküsst hat.«
Sie weinte mittlerweile und ich gab ihr ein Taschentuch. Grace wischte sich das Gesicht ab, dann sprach sie weiter.
»Wir haben uns eine Zeit lang gestritten. Ron hat ein paar Mal versucht, mich zu schlagen, aber ich bin ihm ausgewichen. Dann holte er sich eine Flasche aus dem Schrank und schenkte sich einen Drink ein, den er mit Sicherheit nicht gebraucht hat. Nachdem er ihn ausgetrunken hatte, ging er in Ronnies Zimmer und schleifte ihn in die Küche. Ronnie ist mein großer Junge, derjenige, der mir mit den Kleinen hilft. Er war so verängstigt, Beth. Verängstigt und gedemütigt.«
»Er ist ein verdammtes Monster, Grace«, warf ihre Schwester ein. »Er liebt diesen Jungen nicht.«
»Doch, das tut er, Sylvia. Er war nur betrunken.«
»Du bringst dein eigenes Kind nicht beinahe um, nur weil du betrunken bist, Grace. Mir ist scheißegal, wie besoffen er war. Man schlägt sein eigenes Kind nicht mit einer verdammten Whiskeyflasche auf den Kopf. Niemals!«
»Wo ist dein Mann jetzt?«, fragte ich Grace.
»Die Cops haben ihn mitgenommen.«
»Und wer ist bei den Kindern?«
»Mein Mann«, antwortete Sylvia.
»Ich möchte euch beiden meine Karte geben. Ich werde erst am Montag wieder in der Praxis sein, aber ruft mich jederzeit auf dem Handy an, wenn ihr etwas braucht.«
Kapitel 10: David
Es war ein wundervoller Trip. Jedenfalls bis wir von dem Jungen hörten, der von seinem Dad verprügelt wurde. Als Grandpa uns davon erzählte, war ich plötzlich so aufgebracht, dass ich nicht einmal reden konnte. Ich nahm Alex‘ Hand und er ging mit mir ein Stück von den anderen weg.
Als wir außer Sichtweite waren, fing ich an zu heulen. Alex war so süß. Er nahm mich in den Arm und hielt mich fest. Er sagte nichts, aber seine Nähe half mir dabei, mich zu beruhigen.
»Ich weiß nicht, ob ich so etwas wie Grandma machen könnte«, sagte ich nach ein paar Minuten. »Ich meine, ich möchte wirklich Arzt werden, Baby. Aber solche Sachen würden mich fertig machen.«
»Ich glaube, so etwas macht jeden fertig«, antwortete er zärtlich. »Meinst du, dass du gerne Kinderarzt werden möchtest?«
»Ich weiß noch nicht, was für ein Arzt ich werden möchte. Im Moment gefällt mir der Gedanke, irgendwann mal Chirurg zu sein, aber das würde eine sehr lange Facharztausbildung bedeuten. Ich weiß es nicht.«
»Wie auch immer du dich entscheidest, ich werde jede Minute an deiner Seite sein.«
Das brachte mich zum Lächeln. Wir küssten uns kurz, dann gingen wir zu den anderen zurück und halfen ihnen mit den Austern.
Cherie und Will fuhren nach dem Abendessen nach Hause. Grandma war so
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