Changes (Beachrats: Teil 6)
verzweifelten Ausdruck im Gesicht, als wäre irgendetwas Schlimmes passiert.
»Alex, wo ist Brian?«, fragte er. »Er ist weg.«
»Grandpa war heute Nacht hier und hat ihn und David abgeholt«, murmelte ich im Halbschlaf. »Sie sind mit ihm ins Krankenhaus gefahren, um jemanden aufzuschneiden.«
Justin setzte sich zu mir aufs Bett und fing an zu heulen.
»Ich dachte, er wäre weg, Alex«, sagte er. »Ich dachte, mein Mann wäre weg.«
Ich streichelte ihm über den Rücken, bis er sich wieder beruhigt hatte.
»Wie spät ist es eigentlich?«, fragte ich.
»Ich glaube, es ist 5:30 Uhr, oder so.«
»Geh pinkeln und komm dann ins Bett«, schlug ich vor. »Unseren Jungs geht es gut.«
Er nahm mich beim Wort und verschwand kurz auf dem Klo. Als er zurück kam, legte er sich zu mir ins Bett. Es dauerte nicht lange, bis wir beide wieder schliefen.
Es war zwei Stunden später, als wir wieder aufwachten. Grandpa, David und Brian waren zurück und saßen am Frühstückstisch, als wir ins Haus kamen. Ich gab David einen Kuss, Justin küsste Brian ebenfalls. Beide sahen müde aus und ich hatte den Eindruck, dass Grandpa jeden Moment im Sitzen einschlafen könnte.
»War die Operation gut?«, fragte ich.
David und Brian plapperten gleichzeitig drauf los wie zwei Wasserfälle. Grandma und Grandpa sahen ihnen dabei zu und lachten sich schlapp. Mir war klar, dass unsere Jungs angefixt waren.
»Ich glaube, wir haben hier zwei zukünftige Ärzte«, sprach Justin meine Gedanken laut aus.
»Das glaube ich auch, Bubba«, stimmte ich zu. »Ich kann mir Schlimmeres vorstellen.«
»Ich wünschte, ich hätte deine Kamera, Alex.«
»Warum, Grandma?«, fragte ich sie.
»Um die Aufregung in ihren Gesichtern festzuhalten«, sagte sie. »Und den Stolz in deinem und Justins Gesicht.«
Wir mussten alle lachen.
Grandpa, David und Brian gingen nach dem Frühstück direkt ins Bett. David und Brian baten uns jedoch darum, sie gegen 13 Uhr zu wecken, damit wir noch etwas machen konnten.
»Ich möchte ins Krankenhaus fahren und nach meinem Patienten sehen«, verkündete Grandma, nachdem auch wir aufgegessen hatten. »Ich würde mich freuen, wenn ihr mich begleiten könntet.«
Denny war noch nicht wach, also meinte sie nur Justin und mich.
»Klar«, sagte ich. »Ist es der Junge mit dem kaputten Kopf?«
»Ja, Alex«, sagte sie. »Sein Name ist Ron Grisham und er ist ein wirkliches Schätzchen.«
Wir räumten den Tisch ab, dann stiegen wir in den Wagen und fuhren los.
Als wir im Krankenhaus ankamen, meldete sich Grandma im Schwesternzimmer der Station an. Sie las sich etwas in einem Ordner durch, den die Schwester ihr gegeben hatte und sie unterschrieb etwas. Ich achtete aber nicht besonders auf das, was sie tat. Dann gingen wir zu seinem Zimmer. Grandma betrat das Zimmer zuerst.
»Ron?«, fragte sie, als sie die Tür öffnete.
»Hi, Doc«, sagte der Junge.
Er war ein ziemlich gutaussehender Kerl mit kurzen, bräunlich-blonden Haaren. Sein Kopf war bandagiert, aber man konnte sehen, dass sie ihm teilweise die Haare abrasiert hatten. Ich ging davon aus, dass sein Vater ihn dort erwischt hatte. Bei ihm im Zimmer war noch ein anderer Junge - ein Besucher, kein Patient. Als wir in das Zimmer kamen, stand er auf, und es sah so aus, als überlegte er, ob er gehen oder bleiben sollte.
»Doc, das ist mein Freund Aaron«, stellte Ron ihn Grandma vor. »Aaron, das ist Dr. Miller.«
Der Junge gab Grandma die Hand.
»Schön, dich kennenzulernen, Aaron«, sagte Grandma. »Das sind meine Enkel, Alex Goodwin und Justin Davis«, stellte Grandma uns vor.
Wir gaben uns alle die Hand.
»Alex war einer der Jungs auf dem Foto, das Sie mir gezeigt haben, oder?«
»Ja, das war er.«
»Wo ist der andere Junge? Wie war noch sein Name?«
»David«, sagte Grandma. »Er ist zuhause und schläft. Er und Brian sind letzte Nacht mit meinem Mann ins Krankenhaus gefahren und erst heute Morgen um 7 zurück gekommen.«
»Ist Ihr Mann krank?«, fragte Ron.
»Nein, Schätzchen. Er ist auch Arzt und einer seiner Patienten ist krank geworden.«
Dann wandte sie sich Justin und mir zu.
»Bleibt ihr einen Moment hier, während ich etwas erledige?«
»Ja, Ma‘am«, antworteten Justin und ich gemeinsam.
Grandma lächelte uns an, dann verließ sie das Zimmer.
»Dein alter Herr hat dich geschlagen, nicht wahr?«, fragte Justin.
Rons Gesicht nahm einen traurigen Ausdruck an und er senkte den Kopf.
»Ich hasse diesen Hurensohn«, meldete Aaron sich zu Wort.
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