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Changes (Beachrats: Teil 6)

Changes (Beachrats: Teil 6)

Titel: Changes (Beachrats: Teil 6) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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»Am liebsten würde ich ihn umbringen.«
    »Sag so etwas nicht«, sagte Ron. »Er war betrunken.«
    »Das entschuldigt es noch lange nicht«, sagte ich. »Er hat dich verprügelt, weil du schwul bist, richtig?«
    »Ja«, flüsterte Ron kaum hörbar.
    »Das ist nichts, wofür du dich schämen musst«, sagte Justin. »Wir sind genauso schwul wie du und wir sind stolz darauf.«
    »Ihr beiden seid schwul?«, fragte Aaron, als könnte er nicht glauben, was Justin gerade gesagt hatte.
    »Ja, das sind wir«, bestätigte ich. »Und du?«
    »Ich auch«, gab Aaron zu.
    »Wissen eure Eltern, dass ihr schwul seid?«, wollte Ron wissen.
    »Meine wissen es und der Dad von meinem Freund weiß es auch«, antwortete ich. »Sie haben alle kein Problem damit.«
    »Dein Freund ist David, oder?«
    »Genau. Was für ein Foto von mir hast du gesehen?«
    »Es war eins von David und dir. Da war noch eines von zwei älteren Männern in dem gleichen Rahmen. Ich glaube, es waren ihr Sohn und sein Mann. Doc hat es in dem kleinen Zimmer, in dem man untersucht wird.«
    »Hast du einen Freund?«, wollte Aaron von Justin wissen.
    »Ja, Brian ist mein Freund. Er ist zuhause bei David. Sie sind beide mit Grandpa ins Krankenhaus gefahren letzte Nacht. Ich habe mich zu Tode erschrocken, als ich heute Morgen aufgewacht bin und er nicht mehr im Bett war.«
    »Ihr schlaft zusammen?«, fragte Ron überrascht.
    »Ja«, sagte Justin nur.
    »Seid ihr zwei ein Paar?«, fragte ich.
    Ron und Aaron sahen sich richtig süß und schüchtern an.
    »Ja, das sind wir«, sagte Ron schließlich.
    Aaron nickte zustimmend.
    »Wissen es eure Eltern?«, fragte ich.
    »Ich schätze, meine wissen es jetzt«, sagte Ron. »Ich habe mit ihnen aber noch nicht darüber gesprochen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass meinem Dad der Gedanke nicht gefällt.«
    Er hielt sich dabei kurz den Kopf und ich musste schmunzeln. Wenigstens hatte er seinen Humor nicht verloren.
    »Meine Mom weiß es«, sagte Aaron. »Sie hat gesagt, dass sie nur möchte, dass ich glücklich bin.«
    »Wann lassen sie dich hier raus?«, fragte Justin.
    Ich stellte mir die gleiche Frage, denn auf mich machte er nicht den Eindruck, dass es ihm noch besonders schlecht ging.
    »Ich weiß es nicht. Der Arzt hat gesagt, dass er heute Morgen her kommen wollte. Vielleicht sagt er es mir dann.«
    »Ich dachte, Grandma wäre deine Ärztin?«, fragte ich.
    »Ja, das ist sie auch, aber ich habe hier auch einen Krankenhausarzt. Ich glaube, er ist im Augenblick für mich verantwortlich.«
    Als er das sagte, ging die Tür auf und ein Arzt betrat das Zimmer.
    Wenn man vom Teufel spricht , dachte ich.
    »Hi ... ähm ... Ron«, sagte er, nachdem er einen Blick auf die Mappe geworfen hatte, die er bei sich trug.
    Er kennt nicht einmal seinen verdammten Namen , dachte ich.
    »Hi, Herr Doktor«, antwortete Ron.
    »Und wer seid ihr?«, fragte er den Rest von uns.
    »Das ist mein Freund Aaron und das sind Dr. Millers Enkel. Sie ist hier irgendwo.«
    »Okay«, sagte der Arzt nur. »Ähm ... Ron, weißt du, wann deine Mutter hier sein wird?«, fragte er, nachdem er noch einmal auf die Mappe gesehen hatte.
    »Ich bin mir nicht sicher. Wann darf ich nach Hause gehen?«, wollte Ron wissen.
    »Deswegen habe ich nach deiner Mutter gefragt. Ich denke, dass es dir gut genug geht, um entlassen zu werden. Du warst zwar bewusstlos, aber es war technisch gesehen kein Koma, wie ich anfangs befürchtet hatte. Wenn das der Fall gewesen wäre, müssten wir dich noch ein paar Tage länger hier behalten. Ich konnte keine Schwellung deines Gehirns entdecken und die Fraktur in deinem Schädel ist nur ein feiner Riss. Du hattest großes Glück, dass er dich nicht härter geschlagen hat. Hast du Kopfschmerzen?«
    »Letzte Nacht hatte ich welche, aber jetzt geht es mir gut.«
    »Ich verschreibe dir ein Schmerzmittel für den Fall, dass du Kopfschmerzen bekommst. Hast du Sehstörungen?«
    »Nein«, antwortete Ron.
    »Irgendwelche Taubheitsgefühle? In deinen Armen, deine Händen oder deinen Beinen zum Beispiel?«
    »Nein, Sir.«
    »Das dachte ich mir. Als du hier her gebracht wurdest, hattest du nur Unterwäsche und ein T-Shirt an. Hast du inzwischen andere Sachen hier?«
    »Ja, Sir. Aaron hat mir etwas gebracht, was ich in seinem Haus gelassen hatte.«
    »Dann kannst du dich schon einmal anziehen. Wie ist deine Telefonnummer zuhause? Ich möchte deine Mutter anrufen.«
    Ron ratterte eine Nummer herunter und der Arzt wählte sie. Sein Gesichtsausdruck

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